Tschechischer Milliardär Kretinsky übernimmt Mutter der Royal Mail
Die Muttergesellschaft der angeschlagenen britischen Post hat ein verbessertes Übernahmeangebot des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky angenommen. Wie die Royal Mail am Mittwoch mitteilte, geht das Unternehmen für 3,6 Milliarden Pfund (rund 4,2 Milliarden Euro) an Kretinskys Investmentgesellschaft EP Group. Zuvor hatte EP sein Angebot von 320 Pence pro Aktie auf 370 erhöht.
"Der Vorstand der IDS ist der Ansicht, dass das Angebot fair und angemessen ist", erklärte Keith Williams, Vorsitzender des Vorstands, mit Bezug auf den offiziellen Namen International Distributions Services (IDS). Bereits heute hält die EP-Gruppe 27,6 Prozent der IDS-Anteile. Die Übernahme des Unternehmens muss noch von den Anlegern und Behörden genehmigt werden.
Die Royal Mail wurde 2013 privatisiert. Weil immer mehr Menschen online kommunizieren, hatte das Kerngeschäft mit Briefen seitdem deutlich zu kämpfen. Das Paketgeschäft, insbesondere mit dem internationalen Paketdienstleister GLS profitierte indes von dieser Entwicklung.
Kretinskys EP verpflichtete sich dazu, einen einheitlichen Preis für die Sendung von Briefen in ganz Großbritannien beizubehalten, Post weiter an sechs Tagen in der Woche auszutragen und die Firmenzentrale in London zu belassen.
Die EP Gruppe nannte die IDS ein "starkes Unternehmen mit solidem Fundament und dem Potenzial, ein führendes Logistikunternehmen in Europa zu werden". Dabei fügte sie hinzu, dass der Konzern die Modernisierung beschleunigen müsse, um mit der Konkurrenz Schritt zu halten.
L.Barone--PV