Pallade Veneta - Rechnungshof: EU verliert bei Investitionen in KI den Anschluss

Rechnungshof: EU verliert bei Investitionen in KI den Anschluss


Rechnungshof: EU verliert bei Investitionen in KI den Anschluss
Rechnungshof: EU verliert bei Investitionen in KI den Anschluss / Foto: Kirill KUDRYAVTSEV - AFP/Archiv

Bei Investitionen in die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) verliert die Europäische Union nach Einschätzung des EU-Rechnungshofs den Anschluss an die USA und China. Die EU könne "nicht mit weltweit führenden Akteuren mithalten", teilte der Rechnungshof in Luxemburg am Mittwoch mit. Die Ergebnisse EU-geförderter Projekte für Künstliche Intelligenz würden "nicht systematisch nachverfolgt".

Textgröße ändern:

"Im Wettrennen um KI besteht die Gefahr, dass der Gewinner am Ende alles bekommt", warnte der zuständige Prüfer am Rechnungshof, Mihails Kozlovs. "Umfangreiche und zielgerichtete Investitionen in KI werden in den kommenden Jahren entscheidenden Einfluss auf das Wirtschaftswachstum in der EU haben." Im Vergleich mit den USA liegt die EU dem Bericht zufolge um mehr als zehn Milliarden Euro zurück.

Zwar habe die EU-Kommission umfangreiche Investitionspläne vorgelegt, aber kein System zur Kontrolle der Ergebnisse ihrer Förderungen eingerichtet. Außerdem seien die europäischen Maßnahmen "nicht gut auf die der Mitgliedstaaten abgestimmt worden", schreiben die Prüfer weiter. Die seit 2018 nicht aktualisierten Investitionsziele der EU seien "nicht konkret genug und veraltet".

Die Kommission kündigte am Mittwoch die Einrichtung eines sogenannten KI-Büros an, das im Juni seine Arbeit aufnehmen soll. Die 140 Angestellten sind für die Umsetzung des neuen KI-Gesetzes auf europäischer Ebene zuständig und sollen die Arbeit der Aufsichtsbehörden in den 27 Mitgliedstaaten koordinieren. Sie sollen unter anderem sogenannte Allzweck-KI wie den Chatbot ChatGPT auf mögliche Risiken überprüfen.

Durch ChatGPT hatte KI vor gut einem Jahr schlagartig große Aufmerksamkeit bekommen. Die Anwendung kann mit Nutzerinnen und Nutzern über Textnachrichten kommunizieren und in Sekundenschnelle ausführliche Antworten auf Fragen geben. Inzwischen kann sie auch Bilder erstellen, die täuschend echt aussehen. Alternative Programme sind etwa Picsart, DeepAI oder Bard von Microsoft.

Das in diesem Monat verabschiedete KI-Gesetz soll in der EU einen ersten einheitlichen Rahmen für den Einsatz von KI etwa in der Videoüberwachung, Spracherkennung oder bei der Auswertung von Finanzdaten schaffen. Das Gesetz soll für die Entwicklung sicherer und ethischer Technologien sorgen, greift allerdings erst ab 2026. Kritiker befürchten, dass die Vorgaben in zwei Jahren bereits wieder veraltet sein könnten.

R.Lagomarsino--PV

Empfohlen

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Gitarrensammlung von Rock-Legende Jeff Beck wird im Januar versteigert

Zwei Jahre nach dem Tod der britischen Rock-Legende Jeff Beck soll im Januar seine Gitarrensammlung versteigert werden. Einige der 130 Gitarren, Verstärker und anderes "Handwerkszeug", die Beck in seiner jahrzehntelangen Karriere benutzte, sollen am 22. Januar in London unter den Hammer kommen, wie das Auktionshaus Christie's am Freitag mitteilte. Sie dürften hunderttausende Pfund einbringen.

Einzelhandel in China legt im Oktober zu

Der Einzelhandel in China hat im Oktober so stark zugelegt wie seit Beginn des Jahres nicht mehr. Die Umsätze wuchsen um 4,8 Prozent im Jahresvergleich, wie das Nationale Statistikamt in Peking am Freitag mitteilte. Im September hatte es einen Anstieg von 3,2 Prozent gegeben. Die nun veröffentlichten Zahlen lagen über den Erwartungen von Analysten und lassen auf eine Erholung des Binnenkonsums schließen.

EU-Kommission senkt Prognose für Deutschland - Aussichten für Eurozone besser

Auch die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland in diesem Jahr weiter abgesenkt - sie erwartet im kommenden Jahr aber ein Plus von immerhin 0,7 Prozent hierzulande. Für die Eurozone rechnet die Kommission im kommenden Jahr mit einem deutlich stärkeren Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent. Die tatsächliche Entwicklung sei aber stark abhängig von der Weltpolitik - die Energiepreise könnten stark steigen, die Handelshemmnisse zunehmen, warnte Brüssel am Freitag.

Textgröße ändern: