Paritätischer Gesamtverband: Situation in vielen Kitas verschlechtert
Ungeachtet der Bemühungen der Politik bleiben fehlende Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen ein Problem. Zu diesem Ergebnis kommt der Paritätische Gesamtverband laut Mitteilung vom Montag nach einer Befragung von Kitamitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Durchschnittlich fehlen in jeder Kita demnach mehr als zwei Fachkräfte. Das summiere sich aktuell auf 125.000 fehlenden Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung.
Personalmangel führe zu zusätzlichen Überstunden und einer zunehmenden Überlastung der Mitarbeitenden. Damit drohten weitere Personalausfälle, in deren Folge Aktivitäten für Kinder und deren Förderung eingeschränkt würden.
Dies führt auch zu Problemen bei der Inklusion. "Kinder mit Behinderung sind die besonders Leidtragenden in dieser Situation", erklärte Verbandsexpertin Juliane Meinhold. Fehlende personelle Ausstattung und lange Verfahren verhinderten, dass Kinder rechtzeitig die notwendige Unterstützung erhielten.
Mit dem 2019 auf den Weg gebrachten Gute-Kita-Gesetz hatte der Bund die Situation in Kindertageseinrichtungen flächendeckend verbessern wollen. Nach Angaben des Paritätischen Gesamtverbandes verschlechterten sich die Rahmenbedingungen zwischen 2021 und 2023 in den meisten Kitas stattdessen.
Der Sozialverband fordert, zur Gewinnung von Fachkräften grundsätzlich kein Schulgeld in der Ausbildung mehr zu verlangen. Auch dürften Auszubildende nicht auf den Personalschlüssel angerechnet werden. Zudem sei zusätzliches Personal in inklusiv arbeitenden Kindertageseinrichtungen und in Einrichtungen mit einem hohen Anteil von benachteiligten Kindern notwendig.
Der Kitabericht basiert auf einer Onlineumfrage, an der zwischen Mai und Juni 1760 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Kitas teilnahmen. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Osnabrück erstellt.
A.Saggese--PV