Pallade Veneta - Experten empfehlen einfachere Regeln bei Einkommensteuer

Experten empfehlen einfachere Regeln bei Einkommensteuer


Experten empfehlen einfachere Regeln bei Einkommensteuer
Experten empfehlen einfachere Regeln bei Einkommensteuer / Foto: John MACDOUGALL - AFP

Eine vom Bundesfinanzministerium eingesetzte Expertenkommission hat sich für ein einfacheres System der Einkommensteuer ausgesprochen. In dem am Freitag veröffentlichten Bericht empfiehlt die Kommission der Bundesregierung, möglichst vielen Arbeitnehmern die Steuererklärung zu ersparen. Auch Rentnerinnen und Rentner sollten davon befreit werden. Möglich werden soll das unter anderem durch mehr Pauschalierungen. Außerdem werden Vereinfachungen für die steuerliche Absetzbarkeit von Arbeitsräumen in der eigenen Wohnung empfohlen.

Textgröße ändern:

Bei Rentnern schlagen die Experten die Einführung einer sogenannten Rentenabzugssteuer vor. Damit könnten bis zu 4,4 Millionen Menschen von der Pflicht zur Steuererklärung befreit werden, heißt es in dem Bericht. Freiberufler und Gewerbetreibende von kleinen und mittleren Unternehmen sollen von Bürokratie entlastet werden, unter anderem durch vereinfachte Abschreibungsmöglichkeiten und Pauschalierungen.

Die Experten halten außerdem die Abschaffung der Steuerermäßigungen für haushaltsnahe Dienstleistungen für sinnvoll. Diese war zur Eindämmung der Schwarzarbeit eingeführt worden, habe dieses Ziel aber verfehlt, schreiben die Fachleute. Die Steuermehreinnahmen könnten dann zur Gegenfinanzierung anderer Reformvorschläge eingesetzt werden. Eine weitere Expertenkommission fordert zudem Maßnahmen hin zu einer einfacheren und effizienteren Unternehmensteuer.

"Wir arbeiten intensiv daran, das Steuersystem Bürger- und wirtschaftsfreundlicher zu machen", schrieb Finanzminister Christian Lindner im Online-Dienst X. "Dabei bleibt mein Prinzip: Steuervereinfachungen dürfen nicht zu neuen Belastungen führen, sondern in jeder Hinsicht zu Entlastungen."

Das Finanzministerium werde "die Vorschläge der unabhängigen Kommissionen nun auf ihre Umsetzbarkeit und ihre Belastungswirkung hin prüfen und gegebenenfalls entsprechende Umsetzungsvorschläge machen", hieß es aus Ministeriumskreisen. "Ein zentrales Anliegen von Bundesfinanzminister Christian Lindner ist es, unser Steuersystem zu entschlacken, effizienter zu machen sowie Menschen und Betriebe zu entlasten", hieß es weiter. "Unser Land kann sich weitere Belastungen nicht erlauben."

FDP-Haushaltsexperte Christoph Meyer beklagt ein "Labyrinth von Steuerregeln" für Steuerzahler und Betriebe in Deutschland. Die neuen Vorschläge würden "nun auf Herz und Nieren" geprüft, sagte Meyer der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. "Mit der FDP wird es keine Steuererhöhungen oder eine wachsende Steuerbürokratie geben. Entlastungen und Entschlackung der Steuer-Bürokratie sind der einzige Weg zu einer wachsenden Wirtschaft und einem wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort Deutschland – dafür kämpfen wir der Koalition."

Lindners Ministerium hatte am Mittwoch bereits einen Referentenentwurf zum zweiten sogenannten Jahressteuergesetz 2024 vorgelegt. Dieses sieht neben steuerlichen Entlastungen auch eine Reform der Steuerklassen vor. So sollen die Steuerklassen III und IV für Verheiratete abgeschafft und in das sogenannte Faktorverfahren überführt werden. Damit wird jeder Ehepartner anhand seines individuellen Arbeitslohnes besteuert. Damit soll die Lohnsteuerbelastung gerechter auf die Eheleute verteilt werden.

Der Bund der Steuerzahler forderte in diesem Zusammenhang, das Ehegatten-Splitting zu erhalten. "Ein Splitting-Aus würde massive Steuererhöhungen für Ehepaare bedeuten", sagte Präsident Reiner Holznagel der "Rheinischen Post"vom Freitag. "Die häusliche und private Pflege nimmt zu – auch hier hilft das Splittingverfahren, die Familien bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstützen."

L.Guglielmino--PV

Empfohlen

Tarifeinigung: Gebäudereiniger bekommen ab Januar mehr Geld

Die rund 700.000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk bekommen mehr Geld. Die Gewerkschaft IG BAU und der Arbeitgeberverband BIV erzielten in der vierten Verhandlungsrunde in der Nacht zum Freitag eine Tarifeinigung, wie beide Seiten mitteilten. Demnach wurden Erhöhungen des Branchenmindestlohns sowohl für die Einstiegs-Lohngruppe als auch für Fachkräfte vereinbart. Auch die Azubi-Gehälter sollen steigen.

Klage gegen Kanye West: "Antisemitische Tiraden" bei US-Rapper "an der Tagesordnung"

US-Rapper Kanye West hat nach Angaben in einer neuen Klage gegen ihn mehrfach vor Angestellten gesagt, dass die Familie seiner Exfrau Kim Kardashian von Juden "kontrolliert" werde. In der am Donnerstag im US-Bundesstaat Kalifornien eingereichten Klage gibt der frühere Angestellte Murphy Aficionado an, dass "antisemitische Tiraden und Verschwörungen" des Rappers "an der Tagesordnung" waren. "Oft ging es bei diesen Ausbrüchen darum, dass Juden die Kardashians kontrollieren." Ein anderes Mal habe der heute unter dem Namen Ye bekannte Musiker erzählt, "dass die Juden hinter ihm und seinem Geld her seien".

Union kündigt Widerstand gegen Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs an

Die Union hat entschiedenen Widerstand gegen eine Initiative zur Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs angekündigt. "Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion werden wir uns mit aller Kraft dagegen wehren", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dorothee Bär am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie kritisierte, dass vor den Neuwahlen im Februar "auf den letzten Drücker und zu so einer ethisch-moralisch hochkomplexen Entscheidung über die Beendigung menschlichen Lebens Fakten geschaffen werden sollen".

Betreiber: Gasspeicher fast vollständig befüllt

Die Gasspeicher in Deutschland sind nach Einschätzung der Betreiber ausreichend gefüllt. Eine Gasmangellage drohe nur bei extremer Kälte, nicht aber bei "normalen" oder "warmen" Temperaturen, wie die Initiative Energien Speichern (Ines) am Donnerstag mitteilte. Allerdings beschäftigt demnach die erneute Befüllung im Sommer des kommenden Jahres die Branche.

Textgröße ändern: