Pallade Veneta - Zehntausende Boeing-Mitarbeiter stimmen über Streik ab

Zehntausende Boeing-Mitarbeiter stimmen über Streik ab


Zehntausende Boeing-Mitarbeiter stimmen über Streik ab
Zehntausende Boeing-Mitarbeiter stimmen über Streik ab / Foto: Jennifer Buchanan - POOL/AFP/Archiv

Zehntausende Mitarbeiter des US-Flugzeugbauers Boeing stimmen am Mittwochnachmittag über einen möglichen Streik ab. Die Gewerkschaft IAM organisiert das Votum in Form eines Massenevents in einem Baseball-Stadion im nordwestlichen Seattle. Sie vertritt insgesamt 32.000 Beschäftigte, 30.000 davon in Boeing-Werken in Renton und Everett in der Umgebung von Seattle, wo die Modelle 737 und 777 gefertigt werden.

Textgröße ändern:

IAM verhandelt seit März mit Boeing über einen neuen Tarifvertrag. Der laufende Vertrag wurde vor 16 Jahren geschlossen und läuft am 12. September aus. Bisher liegt kein konkretes Angebot des Arbeitgebers vor. Zum Streik würde es wohl erst kommen, wenn im September ein tatsächliches Angebot in einer zweiten Abstimmung abgelehnt würde. Boeing sprach mit Blick auf die Abstimmung deshalb von einem "formellen" Schritt.

"Wir sind nach wie vor zuversichtlich, dass wir eine Einigung erzielen können, die die Bedürfnisse unserer Mitarbeiter und die wirtschaftlichen Realitäten, mit denen wir als Unternehmen konfrontiert sind, in Einklang bringt", erklärte das Unternehmen. Boeing-Chef Dave Calhoun hat den Angestellten eine wie auch immer geartete Gehaltserhöhung versprochen.

Der Gewerkschafter Jon Holden forderte eine "substanzielle" Lohnerhöhung von mindestens 40 Prozent sowie Vorkehrungen für Gesundheitsfürsorge, Altersvorsorge und Arbeitsplatzsicherheit. Er bezeichnete eine kräftige Lohnerhöhung als zwingend erforderlich, nachdem die Beschäftigten in den vergangenen acht Jahren trotz "massiver Inflation" nur minimale Erhöhungen zum Teuerungsausgleich erhalten hätten.

Nach Angaben der Gewerkschaft stecken die Verhandlungen seit mehreren Wochen fest. Sie hofft auf eine überwältigende Beteiligung am Mittwoch, um Boeing eine deutliche Botschaft zu senden. Neben dem Event zur Abstimmung im T-Mobile-Park plant IAM einen Umzug mit 800 Motorrädern.

Boeing kündigte an, den Mitarbeitern zu erlauben, die Arbeit früher zu verlassen oder später zu kommen, um ihnen die Teilnahme an der Abstimmung zu ermöglichen. "Wir respektieren und unterstützen das Recht unserer Mitarbeiter, an der Abstimmung am 17. Juli teilzunehmen", erklärte das Unternehmen im Vorfeld. Ein Ergebnis der Abstimmung wurde am Abend erwartet.

M.Jacobucci--PV

Empfohlen

Union kündigt Widerstand gegen Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs an

Die Union hat entschiedenen Widerstand gegen eine Initiative zur Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs angekündigt. "Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion werden wir uns mit aller Kraft dagegen wehren", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dorothee Bär am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie kritisierte, dass vor den Neuwahlen im Februar "auf den letzten Drücker und zu so einer ethisch-moralisch hochkomplexen Entscheidung über die Beendigung menschlichen Lebens Fakten geschaffen werden sollen".

Betreiber: Gasspeicher fast vollständig befüllt

Die Gasspeicher in Deutschland sind nach Einschätzung der Betreiber ausreichend gefüllt. Eine Gasmangellage drohe nur bei extremer Kälte, nicht aber bei "normalen" oder "warmen" Temperaturen, wie die Initiative Energien Speichern (Ines) am Donnerstag mitteilte. Allerdings beschäftigt demnach die erneute Befüllung im Sommer des kommenden Jahres die Branche.

Metall- und Elektrobranche in Nordrhein-Westfalen übernimmt Pilot-Tarifabschluss

Die IG Metall und die Metallindustrie in Nordrhein-Westfalen haben sich auf die Übernahme des Anfang der Woche ausgehandelten Pilot-Tarifabschlusses geeinigt. Damit erhalten die 700.000 Beschäftigten der Branche ab 1. April 2025 in zwei Stufen insgesamt 5,1 Prozent mehr Lohn, wie die IG Metall Nordrhein-Westfalen am Donnerstag mitteilte. Der Durchbruch für den Pilotabschluss war am Dienstag bei Verhandlungen in Hamburg zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern gelungen.

Gewinne der Dax-Unternehmen deutlich gesunken

Die größten börsennotierten Konzerne in Deutschland haben im Quartal von Juli bis September deutlich weniger Gewinn gemacht als im Vorjahresquartal. Insbesondere die Automobilindustrie schwächelte im Sommer, wie die Beratungsfirma EY in Stuttgart am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn vor Steuern der 40 im Dax notierten Unternehmen sank um 8,5 Prozent auf knapp 35,9 Milliarden Euro.

Textgröße ändern: