Pallade Veneta - Studie: Kaufkraft vieler Haushalte in Deutschland auf dem Niveau von 2021

Studie: Kaufkraft vieler Haushalte in Deutschland auf dem Niveau von 2021


Studie: Kaufkraft vieler Haushalte in Deutschland auf dem Niveau von 2021
Studie: Kaufkraft vieler Haushalte in Deutschland auf dem Niveau von 2021 / Foto: Yuki IWAMURA - AFP

Viele Haushalte in Deutschland haben einer Studie zufolge in diesem Jahr anteilig mindestens so viel Netto- vom Bruttoeinkommen wie 2021. Die Bundesregierung habe die sogenannte kalte Progression in den meisten Fällen vollständig ausgeglichen und für viele Haushalte sogar überkompensiert, teilte das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Düsseldorfer Hans-Böckler-Stiftung am Donnerstag mit. Tatsächlich mehr Geld haben wegen der Teuerung aber trotzdem nur wenige Haushalte zur Verfügung.

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Der Begriff "kalte Progression" bezeichnet den Effekt, dass Menschen trotz Lohnerhöhungen am Ende weniger Geld in der Tasche haben, weil die Erhöhung lediglich die Inflation ausgleicht und sie zugleich in eine höhere Steuerklasse fallen und deshalb mehr Steuern zahlen müssen.

Für die Untersuchung berechneten die Experten die Entwicklung der Einkommen für verschiedene Haushaltstypen von Erwerbstätigen. Diese Typen reichten von alleinlebenden Menschen mit Niedrigverdienst bis zur vierköpfigen Familie mit zwei verdienenden Eltern und einem hohen Einkommen. Die Steuer- und Abgabenbelastung für praktisch alle Singlehaushalte und Paarhaushalte ohne Kinder fiel den Angaben zufolge entweder oder blieb unverändert.

Deutlich entlastet durch die Politik wurden demnach vor allem Singlehaushalte mit einem Bruttoeinkommen von unter 20.000 Euro und mehr als 50.000 Euro pro Jahr (bei Paaren ohne Kinder mit jeweils den doppelten Werten). Familien mit Kindern im mittleren Einkommensbereich indes wurden durch die Veränderungen bei Steuern, Abgaben und Kindergeld etwas schlechter gestellt, analysierte das IMK.

Trotz der staatlichen Entlastungen bei Steuern und Abgaben blieb allerdings nur wenigen Haushalten spürbar mehr Kaufkraft als 2021. "Nicht in allen Fällen konnten die Bruttolohnerhöhungen mit der haushaltsspezifischen Teuerung mithalten", heißt es in der Studie.

Alleinerziehende und Paarfamilien mit Kindern und mittleren Einkommen büßten vergleichsweise stark an Kaufkraft ein. Familien mit höherem Einkommen indes profitierten tendenziell vom angepassten Kinderfreibetrag, der seit 2021 um elf Prozent angehoben wurde und damit deutlich stärker als das Kindergeld, erklärten die Forschenden.

B.Fortunato--PV

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