Pallade Veneta - Türkischer Antrag auf EU-Regeln für Döner stößt in Berlin auf Ablehnung

Türkischer Antrag auf EU-Regeln für Döner stößt in Berlin auf Ablehnung


Türkischer Antrag auf EU-Regeln für Döner stößt in Berlin auf Ablehnung
Türkischer Antrag auf EU-Regeln für Döner stößt in Berlin auf Ablehnung / Foto: Odd ANDERSEN - AFP

Ein Antrag der Türkei auf die Anerkennung des Gerichts "Döner Kebab" als "garantiert traditionelle Spezialität" durch die Europäische Union stößt in Berlin auf Ablehnung. Der Antrag sei "mit einiger Verwunderung zur Kenntnis genommen" worden, erklärte ein Sprecher des Bundesernährungsministeriums am Mittwoch. Die türkischen Vorgaben entsprächen nicht den Standards der deutschen Gastronomie, ein solcher Eintrag hätte daher "enorme" wirtschaftliche Auswirkungen.

Textgröße ändern:

Auch Drittstaaten können in der EU einen Antrag auf Schutz und Eintragung von Produktbezeichnungen stellen. Dies hat die Türkei für die Bezeichnung "Döner" getan. In dem türkischen Antrag wird unter anderem die Verwendung von Kalb- und Jungrindfleisch sowie von Putenfleisch ausgeschlossen, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium ausführte. In Deutschland sei dies jedoch üblich und so auch in den Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse des Deutschen Lebensmittelbuches für die Produktbezeichnung "Döner Kebab" beschrieben.

"Bei Annahme des unveränderten Antrags aus der Türkei wäre ein Eingriff in den deutschen Markt mit spürbaren wirtschaftlichen Auswirkungen zu erwarten", erklärte das Ministerium. Döner, wie er in Deutschland hergestellt und verkauft wird, sei "nicht nur eine sehr beliebte Speise, sondern für viele Bürgerinnen und Bürger unseres Landes auch eine einträgliche Einnahmequelle".

Im Einklang mit den vorgesehenen EU-Verfahren habe deshalb die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) Einspruch bei der EU-Kommission eingelegt, erklärte das Ministerium weiter. Die Brüsseler Behörde prüfe dies nun und leite gegebenenfalls ein "Konsultationsverfahren" ein. In diesem Rahmen müssten sich Deutschland und die Türkei dann einigen.

Der deutsche Döner hatte im April bereits zu diplomatischen Verstimmungen geführt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier war mit einem Dönerspieß aus Berlin im Gepäck zum Staatsbesuch in die Türkei gereist. Die Geste war als Würdigung der Lebensleistung türkischer Migranten in Deutschland gedacht, kam in der Türkei jedoch nicht bei allen gut an.

A.Tucciarone--PV

Empfohlen

Nach Irrfahrt: Mutmaßliches Giftmüllschiff kann Fracht in Albanien entladen

Nach monatelanger Irrfahrt hat ein mutmaßlich mit Giftmüll beladenes Containerschiff seine Fracht in Albanien entladen dürfen. Dies teilten am Freitag die Hafenbehörden von Durres mit. Die Container der "Moliva" sollten nun an einen sicheren Ort gebracht und geöffnet werden, damit der Inhalt untersucht werden könne. Bei ihm handelt es sich um 2100 Tonnen Industrieabfall, der möglicherweise giftig ist.

Pflegebeitrag steigt um 0,2 Punkte - Lauterbach: System braucht "massive" Reform

Der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt zum 1. Januar um 0,2 Prozentpunkte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begründete die Anhebung am Freitag mit der Finanznot vieler Pflegekassen und mahnte zugleich eine umfassende Reform an. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) kritisierte Lauterbach und drang ebenfalls auf eine Pflegereform - dafür sei es "höchste Zeit".

IG Metall: Hundertausende Teilnehmer an Warnstreiks seit Ende der Friedenspflicht

In den vergangenen zwei Wochen haben nach Angaben der IG Metall deutschlandweit hunderttausende Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie an Warnstreiks teilgenommen. "Bundesweit demonstrierten seit Ablauf der Friedenspflicht über 511.000 Beschäftigte ihre Kampfbereitschaft", erklärte die Gewerkschaft in Frankfurt am Main am Freitag. "Die Beschäftigten erwarten Bewegung und sind ungeduldig", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner.

EU will nach Trump-Sieg Wirtschaft stärken - Finanzierung umstritten

Die Europäische Union will nach dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen ihre Wirtschaft stärken und sich für einen drohenden Handelskonflikt wappnen. Die Staats- und Regierungschefs unterstützten am Freitag in Budapest einen Bericht des früheren italienischen Regierungschefs Mario Draghi. Umstritten bleibt die Finanzierung der von Draghi geforderten Milliardeninvestitionen in Wirtschaft, Verteidigung und Klimaschutz.

Textgröße ändern: