BMW und Mercedes wollen Carsharing-Dienst Share Now an Stellantis verkaufen
Die Autobauer BMW und Mercedes wollen sich von ihrem Carsharing-Dienst Share Now trennen und sich stattdessen mehr auf die "Multimobilitäts-App" Free Now sowie die App Charge Now rund um das Laden von E-Autos fokussieren. Beabsichtigt werde, den Carsharing-Dienst an den Stellantis-Konzern zu veräußern, teilten die BMW Group und Mercedes-Benz Mobility am Dienstag gemeinsam mit.
Eine entsprechende Vereinbarung zur Veräußerung von Share Now sei von den drei Unternehmen "vor kurzem unterzeichnet" worden, hieß es weiter. Über die Details der Transaktion wurde demnach Stillschweigen vereinbart. Zustimmen müssen noch die Kartellbehörden.
BMW und die damalige Daimler AG hatten 2019 ihre beiden Carsharing-Dienste Car2Go und DriveNow zu Share Now fusioniert und damit auf die wachsende Konkurrenz auf dem Carsharing-Markt weltweit reagiert. Seitdem sei Share Now "zum Marktführer in Europa ausgebaut und kontinuierlich weiterentwickelt" worden, teilten die Unternehmen am Dienstag mit - "unter anderem mit neuen Angeboten wie dem Langzeit-Carsharing".
Die Stellantis-Mobilitätstochter Free2move bekäme mit dem Erwerb von Share Now nun die Möglichkeit, "Carsharing in Europa weiter auszubauen und so die vielfältigen Mobilitätsbedürfnisse ihrer Kunden zu erfüllen", führten BMW und Mercedes weiter aus. Die Stellantis-Gruppe war 2021 aus der Fusion von Fiat Chrysler Automobiles (FCA) und der französischen PSA-Gruppe entstanden, zu der unter anderem Opel gehört.
BMW und Mercedes wollen sich künftig stattdessen gemeinsam auf "zwei zentrale Geschäftsfelder mit hohem Wachstumspotenzial konzentrieren". Dies sind demnach einerseits "die digitale Multimobilität" mit der Vermittlungs-App Free Now und zudem "digitale Dienstleistungen rund um das Laden von Elektrofahrzeugen" (Charge Now).
"Auch wenn sich Mercedes-Benz künftig stärker auf das Kerngeschäft im Luxussegment konzentriert, bleibt Carsharing ein wichtiger Bestandteil der urbanen Mobilität und bei Free Now ein wesentliches Element im Mobilitätsangebot", erklärte Gero Götzenberger von Mercedes-Benz Mobility. Rainer Feurer von BMW erklärte, den Kundinnen und Kunden solle mit den Apps von Free Now und Charge Now "ein umfassendes und möglichst vielfältiges Angebot an digitalen Dienstleistungen" an die Hand gegeben werden.
Die App Free Now bietet nach Unternehmensangaben Zugriff auf knapp 180.000 Fahrzeuge in über 150 Städten - vom E-Scooter über E-Bikes und Carsharing bis hin zum Taxi. Außerdem gibt es demnach eine zunehmende Einbindung des ÖPNV.
O.Mucciarone--PV