Pallade Veneta - Mehr Ausgaben und schwieriges China-Geschäft: Deutsche Autobauer mit weniger Gewinn

Mehr Ausgaben und schwieriges China-Geschäft: Deutsche Autobauer mit weniger Gewinn


Mehr Ausgaben und schwieriges China-Geschäft: Deutsche Autobauer mit weniger Gewinn
Mehr Ausgaben und schwieriges China-Geschäft: Deutsche Autobauer mit weniger Gewinn / Foto: RONNY HARTMANN - AFP

Höhere Ausgaben und weniger Verkäufe in China haben die deutschen Autobauer im ersten Halbjahr dieses Jahres belastet: Die Gewinne der beiden Hersteller Volkswagen und BMW sanken verglichen mit dem Vorjahreszeitraum jeweils deutlich, wie die beiden Konzerne am Donnerstag mitteilten. Mercedes hatte bereits vergangene Woche einen starken Gewinnrückgang vermeldet.

Textgröße ändern:

BMW erzielte im ersten Halbjahr dieses Jahres 14,6 Prozent weniger Gewinn als in den ersten sechs Monaten 2023. Damals hatte der Konzern seinen Überschuss mit 6,6 Milliarden Euro beziffert, nun waren es 5,7 Milliarden. Der Umsatz schrumpfte im gleichen Zeitraum leicht um 0,7 Prozent. Die Gewinnmarge ging von 10,6 auf 8,6 Prozent zurück.

Neben der hohen Wettbewerbsintensität, die insbesondere in China mit einer anhaltenden Kaufzurückhaltung einherging, beeinflussten höhere Material- und Fixkosten sowie höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung die Ergebnisse, erklärte BMW. In China wurden im ersten Halbjahr 4,3 Prozent weniger Autos ausgeliefert als im Vorjahreszeitraum. "Die Marktentwicklung in China ist im ersten Halbjahr hinter unseren Erwartungen geblieben." Insgesamt stagnierten die Auslieferungen im Jahresvergleich bei rund 1,2 Millionen verkauften Autos.

Auch Europas größter Autobauer Volkswagen verdiente von Januar bis Juni deutlich weniger als im Vergleichszeitraum 2023. Das Konzernergebnis nach Steuern lag bei 7,3 Milliarden Euro und damit 13,9 Prozent niedriger. Der Umsatz stieg im gleichen Zeitraum leicht um 1,6 Prozent, die Gewinnmarge ging von 7,3 auf 6,3 Prozent zurück - "für unsere Ansprüche zu wenig", sagte Finanzvorstand Arno Antlitz.

VW-Konzernchef Oliver Blume nannte das Ergebnis von Europas größtem Autobauer "solide". Den Rückgang des Betriebsgewinns führte der Konzern unter anderem auf ungeplante Rückstellungen für ein Abfindungsprogramm und gestiegene Fixkosten zurück. Der Fahrzeug-Absatz sank im Vergleich zum Vorjahr leicht von 4,4 Millionen Fahrzeugen auf 4,3 Millionen Autos.

Der japanische Konkurrent Toyota, größter Autobauer der Welt, veröffentlichte am Donnerstag Quartalszahlen. Vor allem dank der derzeit schwachen japanischen Währung erzielte Toyota demnach im Quartal von April bis Juni einen Gewinn von 1,3 Billionen Yen (8,1 Milliarden Euro), ein Anstieg um 1,7 Prozent im Vorjahresvergleich. Der schwache Yen sowie Kosteneinsparungen hätten gesunkene Verkäufe und einen Rückgang der Produktion auf dem heimischen Markt ausgleichen können.

H.Ercolani--PV

Empfohlen

Nach Irrfahrt: Mutmaßliches Giftmüllschiff kann Fracht in Albanien entladen

Nach monatelanger Irrfahrt hat ein mutmaßlich mit Giftmüll beladenes Containerschiff seine Fracht in Albanien entladen dürfen. Dies teilten am Freitag die Hafenbehörden von Durres mit. Die Container der "Moliva" sollten nun an einen sicheren Ort gebracht und geöffnet werden, damit der Inhalt untersucht werden könne. Bei ihm handelt es sich um 2100 Tonnen Industrieabfall, der möglicherweise giftig ist.

Pflegebeitrag steigt um 0,2 Punkte - Lauterbach: System braucht "massive" Reform

Der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt zum 1. Januar um 0,2 Prozentpunkte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begründete die Anhebung am Freitag mit der Finanznot vieler Pflegekassen und mahnte zugleich eine umfassende Reform an. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) kritisierte Lauterbach und drang ebenfalls auf eine Pflegereform - dafür sei es "höchste Zeit".

IG Metall: Hundertausende Teilnehmer an Warnstreiks seit Ende der Friedenspflicht

In den vergangenen zwei Wochen haben nach Angaben der IG Metall deutschlandweit hunderttausende Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie an Warnstreiks teilgenommen. "Bundesweit demonstrierten seit Ablauf der Friedenspflicht über 511.000 Beschäftigte ihre Kampfbereitschaft", erklärte die Gewerkschaft in Frankfurt am Main am Freitag. "Die Beschäftigten erwarten Bewegung und sind ungeduldig", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner.

EU will nach Trump-Sieg Wirtschaft stärken - Finanzierung umstritten

Die Europäische Union will nach dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen ihre Wirtschaft stärken und sich für einen drohenden Handelskonflikt wappnen. Die Staats- und Regierungschefs unterstützten am Freitag in Budapest einen Bericht des früheren italienischen Regierungschefs Mario Draghi. Umstritten bleibt die Finanzierung der von Draghi geforderten Milliardeninvestitionen in Wirtschaft, Verteidigung und Klimaschutz.

Textgröße ändern: