Pallade Veneta - Insolvente Modemarke Esprit könnte Betrieb in Deutschland größtenteils einstellen

Insolvente Modemarke Esprit könnte Betrieb in Deutschland größtenteils einstellen


Insolvente Modemarke Esprit könnte Betrieb in Deutschland größtenteils einstellen
Insolvente Modemarke Esprit könnte Betrieb in Deutschland größtenteils einstellen / Foto: Jon Kopaloff - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Die Geschäfte der insolventen Modemarke Esprit in Deutschland müssen ihren Betrieb möglicherweise bald einstellen. Potenzielle Investoren seien nicht daran interessiert, den kompletten Betrieb zu übernehmen, erklärte die Esprit Europe GmbH mit Sitz in Ratingen am Donnerstag. 1300 Mitarbeitende bangen nun um ihre Jobs.

Textgröße ändern:

"Es war stets unser Ziel, dass die Esprit-Gesellschaften unter neuer Eigentümerschaft ihre Geschäfte fortführen können und so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten bleiben", erklärte Christian Gerloff, der gemeinsam mit Christian Stoffler nach der Insolvenz in allen sieben Gesellschaften zum Geschäftsführer bestellt wurde. "Wir müssen jedoch leider feststellen, dass alle Interessenten in dem unverändert sehr angespannten Marktumfeld für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit sind, dieses unternehmerische Risiko einzugehen."

Wie das Unternehmen weiter mitteilte, gibt es zwei Interessenten, mit denen nun Gespräche geführt werden, "mit dem Ziel, in den kommenden Tagen zu einer verbindlichen Vereinbarung zu kommen". Ein Angebot zielt demnach auf den "Relaunch" der Marke zu einem späteren Zeitpunkt ab. "Das zweite sieht eine Betriebsfortführung in einem erheblich reduzierten Umfang vor", erklärte Esprit.

Je nach Ergebnis sehe sich die Geschäftsführung daher gezwungen, die Geschäfte des Unternehmens "ganz oder in weiten Teilen in den kommenden Monaten herunterzufahren". Beide Angebote sehen den Angaben nach den Erwerb der europäischen Markenrechte vor.

Seinen Insolvenzantrag hatte Esprit Europe im Mai gestellt und dabei auf gestiegene Kosten in den vergangenen Jahren verwiesen. Auch die Corona-Pandemie und internationale Konflikte schwächten die finanzielle Situation, die Nachfrage sei verhalten, eine Insolvenz nicht mehr zu vermeiden gewesen, erklärte das Unternehmen. Demnach eröffnete das Amtsgericht Düsseldorf am Donnerstag das Verfahren.

Esprit Europe ist die Obergesellschaft für Esprit in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, den skandinavischen Länder, Polen und Großbritannien. Der Konzern ist in rund 40 Ländern aktiv und wurde 1968 gegründet. Von der Insolvenz sind sechs weitere deutsche Gesellschaften betroffen.

E.Magrini--PV

Empfohlen

Nach Irrfahrt: Mutmaßliches Giftmüllschiff kann Fracht in Albanien entladen

Nach monatelanger Irrfahrt hat ein mutmaßlich mit Giftmüll beladenes Containerschiff seine Fracht in Albanien entladen dürfen. Dies teilten am Freitag die Hafenbehörden von Durres mit. Die Container der "Moliva" sollten nun an einen sicheren Ort gebracht und geöffnet werden, damit der Inhalt untersucht werden könne. Bei ihm handelt es sich um 2100 Tonnen Industrieabfall, der möglicherweise giftig ist.

Pflegebeitrag steigt um 0,2 Punkte - Lauterbach: System braucht "massive" Reform

Der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt zum 1. Januar um 0,2 Prozentpunkte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begründete die Anhebung am Freitag mit der Finanznot vieler Pflegekassen und mahnte zugleich eine umfassende Reform an. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) kritisierte Lauterbach und drang ebenfalls auf eine Pflegereform - dafür sei es "höchste Zeit".

IG Metall: Hundertausende Teilnehmer an Warnstreiks seit Ende der Friedenspflicht

In den vergangenen zwei Wochen haben nach Angaben der IG Metall deutschlandweit hunderttausende Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie an Warnstreiks teilgenommen. "Bundesweit demonstrierten seit Ablauf der Friedenspflicht über 511.000 Beschäftigte ihre Kampfbereitschaft", erklärte die Gewerkschaft in Frankfurt am Main am Freitag. "Die Beschäftigten erwarten Bewegung und sind ungeduldig", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner.

EU will nach Trump-Sieg Wirtschaft stärken - Finanzierung umstritten

Die Europäische Union will nach dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen ihre Wirtschaft stärken und sich für einen drohenden Handelskonflikt wappnen. Die Staats- und Regierungschefs unterstützten am Freitag in Budapest einen Bericht des früheren italienischen Regierungschefs Mario Draghi. Umstritten bleibt die Finanzierung der von Draghi geforderten Milliardeninvestitionen in Wirtschaft, Verteidigung und Klimaschutz.

Textgröße ändern: