Pallade Veneta - Nach Vorwurf der Zensur von Pro-Hamas-Posts: Türkei sperrt Instagram

Nach Vorwurf der Zensur von Pro-Hamas-Posts: Türkei sperrt Instagram


Nach Vorwurf der Zensur von Pro-Hamas-Posts: Türkei sperrt Instagram
Nach Vorwurf der Zensur von Pro-Hamas-Posts: Türkei sperrt Instagram / Foto: Lionel BONAVENTURE - AFP/Archiv

Nach Vorwürfen eines "Zensurversuchs" von Pro-Hamas-Inhalten hat die Türkei den Zugang zum im Land enorm beliebten Online-Netzwerk Instagram gesperrt. "Instagram.com wurde aufgrund einer Entscheidung vom 2. August 2024 gesperrt", erklärte die türkische Behörde für Informationstechnologie und Kommunikation (BTK) am Freitag auf ihrer Website. Zahlreiche Nutzer erklärten im Onlinedienst X, das zum Technologiekonzern Meta gehörige Instagram nicht mehr nutzen zu können, AFP-Journalisten vor Ort bestätigten dies.

Textgröße ändern:

Vor der Sperre hatte der Sprecher von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan Instagram wegen des Umgangs mit Botschaften zur Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija kritisiert. Das Online-Netzwerk verhindere, dass "Menschen Beileidsbotschaften für den Märtyrertod Hanijas veröffentlichen", hatte Präsidentensprecher Fahrettin Altun am Mittwoch auf X erklärt. Dies sei ein "sehr eindeutiger und offensichtlicher Zensurversuch".

Hanija war nach Angaben der islamistischen Hamas und der iranischen Revolutionsgarden in der Nacht zum Mittwoch in Teheran getötet worden. Die Hamas machte Israel dafür verantwortlich. Israel hat sich nicht zur Tötung Hanijas geäußert.

Der türkische Präsident Erdogan hatte für Freitag einen nationalen Trauertag zu Ehren Hanijas ausgerufen. Der Hamas-Chef hatte sich vor dem Großangriff seiner Palästinenserorganisation auf Israel am 7. Oktober 2023 häufig in der Türkei aufgehalten, Erdogan hatte ihn auch nach dem Angriff in der Türkei empfangen.

Instagram ist in der Türkei außerordentlich beliebt: Türkischen Medien zufolge haben im Land 50 Millionen der rund 85 Millionen Einwohner ein Nutzerkonto auf der Plattform.

Der türkische Experte für Digitalrecht Yaman Akdeniz bezeichnete die Instagram-Sperre als "willkürlich" und erklärte, für sie könne es "niemals eine Erklärung oder Rechtfertigung" geben".

Die türkischen Behörden haben in den vergangenen Jahren bereits mehrfach Online-Netzwerke vorübergehend gesperrt, unter anderem Facebook und Twitter, häufig geschah dies nach Attentaten. Zwischen April 2017 und Januar 2020 war auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia nicht ohne Weiteres aus der Türkei zugänglich, da in zwei Einträgen stand, es gebe Verbindungen zwischen der Regierung in Ankara und extremistischen Organisationen

B.Cretella--PV

Empfohlen

Nach Irrfahrt: Mutmaßliches Giftmüllschiff kann Fracht in Albanien entladen

Nach monatelanger Irrfahrt hat ein mutmaßlich mit Giftmüll beladenes Containerschiff seine Fracht in Albanien entladen dürfen. Dies teilten am Freitag die Hafenbehörden von Durres mit. Die Container der "Moliva" sollten nun an einen sicheren Ort gebracht und geöffnet werden, damit der Inhalt untersucht werden könne. Bei ihm handelt es sich um 2100 Tonnen Industrieabfall, der möglicherweise giftig ist.

Pflegebeitrag steigt um 0,2 Punkte - Lauterbach: System braucht "massive" Reform

Der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt zum 1. Januar um 0,2 Prozentpunkte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begründete die Anhebung am Freitag mit der Finanznot vieler Pflegekassen und mahnte zugleich eine umfassende Reform an. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) kritisierte Lauterbach und drang ebenfalls auf eine Pflegereform - dafür sei es "höchste Zeit".

IG Metall: Hundertausende Teilnehmer an Warnstreiks seit Ende der Friedenspflicht

In den vergangenen zwei Wochen haben nach Angaben der IG Metall deutschlandweit hunderttausende Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie an Warnstreiks teilgenommen. "Bundesweit demonstrierten seit Ablauf der Friedenspflicht über 511.000 Beschäftigte ihre Kampfbereitschaft", erklärte die Gewerkschaft in Frankfurt am Main am Freitag. "Die Beschäftigten erwarten Bewegung und sind ungeduldig", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner.

EU will nach Trump-Sieg Wirtschaft stärken - Finanzierung umstritten

Die Europäische Union will nach dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen ihre Wirtschaft stärken und sich für einen drohenden Handelskonflikt wappnen. Die Staats- und Regierungschefs unterstützten am Freitag in Budapest einen Bericht des früheren italienischen Regierungschefs Mario Draghi. Umstritten bleibt die Finanzierung der von Draghi geforderten Milliardeninvestitionen in Wirtschaft, Verteidigung und Klimaschutz.

Textgröße ändern: