Musk reicht neue Klage gegen OpenAI wegen Vorwurfs der kommerziellen Ausrichtung ein
Tech-Multimilliardär Elon Musk geht erneut juristisch gegen das KI-Unternehmen OpenAI und dessen Chef Sam Altman vor. In einer am Montag bei einem Bundesgericht in Kalifornien eingereichten Klage wirft Musk der KI-Firma vor, sich kommerziell ausgerichtet und damit ihre früher verkündeten Ziele verraten zu haben. Eine ähnliche Klage hatte Musk bereits Ende Februar eingereicht, dann aber im Juni plötzlich und ohne Nennung eines Grundes zurückgezogen.
In der neuen Klage wirft Musk OpenAI Betrug, Verschwörung und irreführende Werbung vor. Das Vorgehen der Firmengründer Sam Altman und Greg Brockman sei durch "Niedertracht und Arglist von Ausmaßen wie bei Shakespeare" gekennzeichnet.
Musk fordert Schadenersatz in nicht bezifferter Höhe. Er hatte OpenAI im Jahr 2015 mitgegründet und sich 2018 aus dem Unternehmen zurückgezogen. Im vergangenen Jahr gründete er eine eigene Firma für Künstliche Intelligenz (KI) namens xAI.
In der Klage führt Musk aus, dass er bei seinen Investitionen in OpenAI davon ausgegangen sei, dass es sich um eine nicht-gewinnorientierte Firma handele. Doch habe ihn Altman "manipuliert und betrogen", indem er sich schließlich mit dem Softwareriesen Microsoft zusammengeschlossen habe.
Microsoft ist seit 2019 ein bedeutender Investor von OpenAI, steckte im vergangenen Jahr weitere Milliarden in das Unternehmen und integrierte KI-Technologien wie ChatGPT von OpenAI in mehrere seiner Software-Angebote.
In der Klage wird darauf verwiesen, dass das OpenAI-Netzwerk kürzlich auf den "schwindelerregenden" Wert von 100 Milliarden Dollar (91 Milliarden Euro) geschätzt worden sei. Während sich Altman und Brockman mittels "rechtswidriger" Methoden um Milliarden Dollar bereichert hätten, sei Musk ebenso wie die Öffentlichkeit von OpenAI "hereingelegt" worden.
OpenAI hatte im November 2022 mit der Einführung von ChatGPT für Furore gesorgt: Das Programm ist in der Lage, aus sehr kurzen Eingabeaufforderungen beispielsweise Essays, Gedichte oder Unterhaltungen zu generieren. ChatGPT machte die Möglichkeiten der KI damit schlagartig einem großen Publikum bewusst.
Der Streit über die Ausrichtung von OpenAI eskalierte dann aber bereits im vergangenen November, als der OpenAI-Vorstand Unternehmenschef Altman feuerte. Microsoft kündigte daraufhin an, Altman anzustellen und weitere Mitarbeiter von OpenAI abwerben zu wollen. Der Vorstand ruderte daraufhin zurück, Altman bekam seinen Posten zurück und mehrere Vorstandsmitglieder wurden ausgetauscht.
H.Ercolani--PV