Pallade Veneta - Studie: Reallohnsteigerung so hoch wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr

Studie: Reallohnsteigerung so hoch wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr


Studie: Reallohnsteigerung so hoch wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr
Studie: Reallohnsteigerung so hoch wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr / Foto: DENIS CHARLET - AFP/Archiv

Vor dem Hintergrund der sinkenden Inflation in Deutschland sind die Reallöhne im ersten Halbjahr kräftig gestiegen. Wie das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf am Dienstag mitteilte, stiegen die realen Tariflöhne nach den bisherigen Abschlüssen um 3,1 Prozent. Das sei der "mit Abstand" höchste jährliche Reallohnzuwachs seit mehr als einem Jahrzehnt.

Textgröße ändern:

Nominal stiegen die Löhne laut WSI im ersten Halbjahr 2024 um 5,6 Prozent, die Inflationsrate lag im Schnitt bei 2,4 Prozent. Der Steigerung in diesem Jahr waren jahrelange Reallohnverluste vorausgegangen: "In diesem Jahr schaffen die kräftigen Reallohnzuwächse erstmals einen deutlichen Ausgleich für den massiven Reallohnrückgang der Jahre 2021 und 2022 und das kleine Minus 2023", erklärte der Leiter des WSI-Tarifarchivs, Thorsten Schulten.

Die Kaufkraftverluste der Vorjahre konnten demnach etwa zur Hälfte kompensiert werden, insgesamt liege das preisbereinigte Niveau der Tariflöhne aber "immer noch deutlich unter dem Spitzenwert des Jahres 2020", erklärten die Forschenden. Sie sehen weiterhin einen "erheblichen Nachholbedarf" bei der Tariflohnentwicklung.

Laut Tarifarchiv wurden im abgelaufenen Halbjahr für etwa 8,1 Millionen Beschäftigte neue Tarifverträge abgeschlossen. Hinzu kommen für weitere fast zwölf Millionen Beschäftigte Tarifsteigerungen, die bereits 2023 oder früher vereinbart worden waren.

Die Neuabschlüsse in diesem Jahr waren mit Tariflohnsteigerungen von durchschnittlich 7,6 Prozent besonders hoch. Das liege vor allem daran, dass diese Abschlüsse in großen Tarifbranchen wie dem Bauhauptgewerbe, dem Einzelhandel und dem Groß- und Außenhandel getätigt wurden, deren vorherige Tariferhöhungen bereits mehrere Jahre zurückgelegen hatten.

Einen wichtigen Beitrag zur Reallohnsteigerung leisteten nach Angaben des WSI auch die gezahlten Inflationsausgleichsprämien. Diese steuer- und abgabenfreien Einmalzahlungen variierten je nach Branche zwischen 100 und 3000 Euro.

F.M.Ferrentino--PV

Empfohlen

US-Notenbank senkt Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

Die US-Zentralbank (Fed) hat ihren Leitzins erneut gesenkt, dieses Mal um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt der Zinssatz künftig in der Spanne zwischen 4,5 und 4,75 Prozent, wie die Fed am Donnerstag in Washington mitteilte. Es ist die zweite Zinssenkung in Folge, im September hatten die Notenbanker den Leitzins erstmals seit vier Jahren gesenkt.

Ifo: Verteidigungsausgaben von zwei Prozent des BIP reichen nicht mehr aus

Das Nato-Ziel von Militärausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) reicht einer Studie zufolge nicht aus, damit Europa ohne den Schutz der USA verteidigungsfähig wird. "Nach dem Wahlsieg von Donald Trump ist umso wichtiger: Die europäischen Länder müssten ihre Anstrengungen deutlich erhöhen", erklärte Florian Dorn vom Münchner Ifo-Institut am Donnerstag. Die Verteidigungsetats von Deutschland und weiteren Ländern seien über Jahre hinweg zu niedrig gewesen.

Weiter zurückgehende Inflation: Britische Zentralbank senkt erneut Leitzins

Nach einer Abschwächung der Inflation hat die britische Zentralbank eine weitere Leitzinssenkung um 0,25 Punkte auf 4,75 Prozent angekündigt und weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Bleibe es bei der aktuell erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung, würden die Zinssätze voraussichtlich "allmählich weiter sinken", erklärte am Donnerstag der Gouverneur der Bank of England (BoE), Andrew Bailey. Für Donnerstagabend wurde auch eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed erwartet.

Studie: Preise für pflanzliche Alternativen nähern sich Tierprodukten weiter an

Die Preise für tierische Produkte und pflanzliche Alternativen nähern sich einer Untersuchung zufolge weiter an - bei einem Discounter waren Ersatzprodukte sogar erstmals günstiger. Produkte wie pflanzliche Milchalternativen oder vegetarische Schnitzel kosten derzeit im Schnitt nur noch 16 Prozent mehr als tierische Produkte, wie die Organisation Proveg am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen Jahr hatte der Preisunterschied demnach noch bei durchschnittlich 25 Prozent gelegen.

Textgröße ändern: