Pallade Veneta - Infrastruktursparte der Bahn plant drastische Erhöhung der Trassenpreise ab 2026

Infrastruktursparte der Bahn plant drastische Erhöhung der Trassenpreise ab 2026


Infrastruktursparte der Bahn plant drastische Erhöhung der Trassenpreise ab 2026
Infrastruktursparte der Bahn plant drastische Erhöhung der Trassenpreise ab 2026 / Foto: Christof STACHE - AFP/Archiv

Die Infrastruktursparte der Deutschen Bahn plant eine drastische Erhöhung der Trassenpreise, der sogenannten Schienenmaut. Diese würde vor allem den Regionalverkehr treffen, wie aus der am Montagabend von der Bahngesellschaft InfraGo veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Im Schnitt will die Sparte bei der Bundesnetzagentur eine Erhöhung der Preise ab 2026 um 19,1 Prozent beantragen. Zuerst hatte die "Süddeutsche Zeitung" darüber berichtet.

Textgröße ändern:

Für den Nahverkehr ergäbe sich allerdings eine Steigerung um 23,5 Prozent, für den Fernverkehr wären es 10,1 Prozent und für den Güterverkehr 14,8 Prozent. Das für die Genehmigung durch die Netzagentur nötige Verfahren startet Anfang Oktober. InfraGo begründete die geplante Erhöhung der Schienenmaut mit zusätzlichen Kosten durch die geplante Eigenkapitalerhöhung der Bahn, vor allem Zinszahlungen und Abschreibungen.

Bei der Schienenmaut handelt es sich um eine Gebühr für die Nutzung des Schienennetzes, die alle Verkehrsunternehmen zahlen müssen. Diese sogenannten Trassenpreise werden von der Infrastruktursparte der Bahn, also von der InfraGo, erhoben.

Mehrere Bundesländer befürchten der "SZ" zufolge nun Einschnitte beim Nahverkehr. Beim Betrieb der S-Bahnen und Regionalzüge hätten die höheren Trassenpreise demnach bundesweit Mehrkosten zwischen 800 Millionen und einer Milliarde Euro pro Jahr zur Folge.

In Bayern wäre eine solche Preissteigerung mit den derzeit für den Nahverkehr vorhandenen Mitteln "nicht zu verkraften", zitierte die Zeitung das dortige Verkehrsministerium. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) erklärte, sollten sich die Pläne bestätigen, "dann ergeben sich für den Nahverkehr auf der Schiene in den Ländern erheblich Probleme". Die Länder könnten nicht einfach "zusätzliche Trassenkosten übernehmen, um die mangelhafte Finanzierung der Bahn auszugleichen". Der Bund müsse für die Mehrkosten aufkommen, forderte Hermann in der "Süddeutschen".

Aus Sicht von Sachsens Verkehrsministerium wäre die geplante Erhöhung der Trassenpreise "eine schwere zusätzliche Belastung". Thüringens Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) warnte in der Zeitung davor, "dass die Verkehrswende ausfällt".

M.Jacobucci--PV

Empfohlen

US-Notenbank senkt Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

Die US-Zentralbank (Fed) hat ihren Leitzins erneut gesenkt, dieses Mal um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt der Zinssatz künftig in der Spanne zwischen 4,5 und 4,75 Prozent, wie die Fed am Donnerstag in Washington mitteilte. Es ist die zweite Zinssenkung in Folge, im September hatten die Notenbanker den Leitzins erstmals seit vier Jahren gesenkt.

Ifo: Verteidigungsausgaben von zwei Prozent des BIP reichen nicht mehr aus

Das Nato-Ziel von Militärausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) reicht einer Studie zufolge nicht aus, damit Europa ohne den Schutz der USA verteidigungsfähig wird. "Nach dem Wahlsieg von Donald Trump ist umso wichtiger: Die europäischen Länder müssten ihre Anstrengungen deutlich erhöhen", erklärte Florian Dorn vom Münchner Ifo-Institut am Donnerstag. Die Verteidigungsetats von Deutschland und weiteren Ländern seien über Jahre hinweg zu niedrig gewesen.

Weiter zurückgehende Inflation: Britische Zentralbank senkt erneut Leitzins

Nach einer Abschwächung der Inflation hat die britische Zentralbank eine weitere Leitzinssenkung um 0,25 Punkte auf 4,75 Prozent angekündigt und weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Bleibe es bei der aktuell erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung, würden die Zinssätze voraussichtlich "allmählich weiter sinken", erklärte am Donnerstag der Gouverneur der Bank of England (BoE), Andrew Bailey. Für Donnerstagabend wurde auch eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed erwartet.

Studie: Preise für pflanzliche Alternativen nähern sich Tierprodukten weiter an

Die Preise für tierische Produkte und pflanzliche Alternativen nähern sich einer Untersuchung zufolge weiter an - bei einem Discounter waren Ersatzprodukte sogar erstmals günstiger. Produkte wie pflanzliche Milchalternativen oder vegetarische Schnitzel kosten derzeit im Schnitt nur noch 16 Prozent mehr als tierische Produkte, wie die Organisation Proveg am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen Jahr hatte der Preisunterschied demnach noch bei durchschnittlich 25 Prozent gelegen.

Textgröße ändern: