Pallade Veneta - Deutliche Verschlechterung der Verbraucherstimmung im August

Deutliche Verschlechterung der Verbraucherstimmung im August


Deutliche Verschlechterung der Verbraucherstimmung im August
Deutliche Verschlechterung der Verbraucherstimmung im August / Foto: MICHELE TANTUSSI - AFP

Nach einer Erholung im Vormonat hat sich die Konsumstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher im August wieder deutlich verschlechtert. "Die Einkommens- und Konjunkturerwartungen müssen spürbare Einbußen hinnehmen", erklärten das Marktforschungsunternehmen GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) am Dienstag. Das Konsumklima sinkt demnach in der Prognose für September auf minus 22,0 Punkte - ein Rückgang um 3,4 Zähler im Vergleich zum Vormonat.

Textgröße ändern:

"Offenbar war die Euphorie, die die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland ausgelöst hat, nur ein kurzes Aufflackern und ist nach Ende des Turniers verflogen", erklärte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl. Auch der leichte Anstieg bei der sogenannten Sparneigung um 2,7 Punkte belaste die Konsumstimmung zusätzlich.

Leicht steigende Arbeitslosenzahlen, mehr Unternehmensinsolvenzen und Pläne für den Personalabbau führen den Meinungsforschern zufolge zudem zu größeren Sorgen bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Die Hoffnung auf eine stabile und nachhaltige Erholung der Konjunktur müsse damit "weiter verschoben werden", erklärte Bürkl.

Laut Umfrage bewerteten die Haushalte in Deutschland ihre finanzielle Lage in den nächsten zwölf Monaten weniger gut als im Vormonat. Der entsprechende Index der Einkommenserwartung sank um 16,2 Punkte und rutschte auf 3,5 Punkte ab. Einen größeren Rückgang innerhalb eines Monats gab es laut NIM und GfK zuletzt vor zwei Jahren.

Davon beeinflusst wurde auch die Anschaffungsneigung. "Allerdings fallen die Verluste mit 2,5 Zählern vergleichsweise moderat aus", erklärten die Meinungsforscher. Der Indikator lag bei Minus 10,6 Prozent. Verglichen mit dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres stehe immer noch ein Plus von gut sechs Punkten zu Buche.

Bei den Konjunkturerwartungen setzte sich das "Auf und Ab" der vergangenen Monate auch im August fort. Nach dem deutlichen Zuwachs von 7,3 Zählern im Vormonat verlor der Indikator 7,8 Punkte und liegt damit bei aktuell 2,0 Punkten.

GfK und NIM führen monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern. Für die aktuelle Erhebung wurden vom 1. bis 12. August rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, also neben dem Einzelhandel auch Dienstleistungen, Reisen, Miete und Gesundheitsdienstleistungen.

R.Zarlengo--PV

Empfohlen

Ifo: Verteidigungsausgaben von zwei Prozent des BIP reichen nicht mehr aus

Das Nato-Ziel von Militärausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) reicht einer Studie zufolge nicht aus, damit Europa ohne den Schutz der USA verteidigungsfähig wird. "Nach dem Wahlsieg von Donald Trump ist umso wichtiger: Die europäischen Länder müssten ihre Anstrengungen deutlich erhöhen", erklärte Florian Dorn vom Münchner Ifo-Institut am Donnerstag. Die Verteidigungsetats von Deutschland und weiteren Ländern seien über Jahre hinweg zu niedrig gewesen.

Weiter zurückgehende Inflation: Britische Zentralbank senkt erneut Leitzins

Nach einer Abschwächung der Inflation hat die britische Zentralbank eine weitere Leitzinssenkung um 0,25 Punkte auf 4,75 Prozent angekündigt und weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Bleibe es bei der aktuell erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung, würden die Zinssätze voraussichtlich "allmählich weiter sinken", erklärte am Donnerstag der Gouverneur der Bank of England (BoE), Andrew Bailey. Für Donnerstagabend wurde auch eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed erwartet.

Studie: Preise für pflanzliche Alternativen nähern sich Tierprodukten weiter an

Die Preise für tierische Produkte und pflanzliche Alternativen nähern sich einer Untersuchung zufolge weiter an - bei einem Discounter waren Ersatzprodukte sogar erstmals günstiger. Produkte wie pflanzliche Milchalternativen oder vegetarische Schnitzel kosten derzeit im Schnitt nur noch 16 Prozent mehr als tierische Produkte, wie die Organisation Proveg am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen Jahr hatte der Preisunterschied demnach noch bei durchschnittlich 25 Prozent gelegen.

EU-Gesetz gegen Abholzung: Union will Regeln für Unternehmen weiter abschwächen

Im Streit um das EU-Gesetz gegen Abholzung will die Europäische Volkspartei (EVP) um CDU/CSU die Regeln für Unternehmen weiter abschwächen. Zusätzlich zu einer bereits geplanten Verschiebung bis Ende 2025 reichte die Fraktion im Europaparlament weitere Änderungsanträge ein, die der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag vorlagen. Den Forderungen zufolge sollen für zahlreiche Unternehmen und Länder nur noch stark vereinfachte Regeln gelten.

Textgröße ändern: