Pallade Veneta - VW-Krise: IG Metall auf den Barrikaden - Steinmeier fordert "gemeinsame Lösungen"

VW-Krise: IG Metall auf den Barrikaden - Steinmeier fordert "gemeinsame Lösungen"


VW-Krise: IG Metall auf den Barrikaden - Steinmeier fordert "gemeinsame Lösungen"
VW-Krise: IG Metall auf den Barrikaden - Steinmeier fordert "gemeinsame Lösungen" / Foto: Moritz Frankenberg - POOL/AFP

Angesichts der Krise beim Autobauer VW und drohender Einschnitte beim Personal hat die Gewerkschaft IG Metall das Konzernmanagement scharf kritisiert und ihre harte Haltung bekräftigt. "Die Beschäftigten stehen nicht mit Lohneinbußen oder ihrem Arbeitsplatz dafür ein, dass ihr jahrelang die falschen Entscheidungen getroffen habt", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner am Donnerstag mit Blick nach Wolfsburg. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnte die Suche nach "gemeinsamen Lösungen" an.

Textgröße ändern:

"Die Ankündigungen von VW sind schockierend", erklärte Benner. Dass das Unternehmen in der schwierigen Lage nun Standorte, Beschäftigungssicherung und tarifliche Standards infrage stelle, sei "ein Eingeständnis von Planlosigkeit der Unternehmensseite". Die IG Metall sei gesprächsbereit, um Lösungen zu finden - aber auch "kampfbereit".

Die Kernmarke des Volkswagen-Konzerns hatte am Montag nach einer Führungskräftetagung einen härteren Sparkurs angekündigt und dabei auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Als Grund nannte Konzernchef Oliver Blume die schwierige Lage auf dem europäischen Automarkt und eine verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktionsstandorte.

"Es zeigt sich darin, dass die weltweite Automobilwirtschaft im Umbruch ist", sagte Bundespräsident Steinmeier bei einem Termin in Cuxhaven. Er setze und vertraue aber darauf, "dass eine Unternehmenskultur im Hause von Volkswagen, die in der Vergangenheit immer dazu geführt hat, dass man auch in Krisensituationen gemeinsam Lösungen gefunden hat, auch hier trägt und Ergebnisse zeigt".

Einem Bericht der "Wirtschaftswoche" zufolge verschärfen derweil die Probleme bei VW auch die Krise beim Personaldienstleister AutoVision. Demnach dürfte mehr als die Hälfte der 3600 bisher dort beschäftigten Zeitarbeitnehmer ihre Anstellung verlieren. Ein Großteil der Aufträge von AutoVision stammt von VW.

E.M.Filippelli--PV

Empfohlen

Weitere Leitzinssenkung der US-Notenbank erwartet

Zwei Tage nach der Präsidentenwahl in den USA gibt die US-Notenbank Fed am Donnerstag (20.00 Uhr MEZ) ihre Entscheidung über die Höhe des Leitzinses bekannt. Experten erwarten eine weitere Senkung um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne zwischen 4,5 und 4,75 Prozent. Mitte September hatte die Zentralbank nach mehr als vier Jahren erstmals wieder die Leitzinsen abgesenkt, gleich um 0,5 Prozentpunkte.

Wahlsieg Trumps lässt Bitcoin auf neuen Rekordwert steigen

Mit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA hat die Kryptowährung Bitcoin am Mittwoch erstmals die Schwelle von 75.000 Dollar (knapp 70.000 Euro) übersprungen. Der Kurs der digitalen Währung stieg schon in den frühen Morgenstunden auf das neue Rekordhoch, als sich der Sieg Trumps abzuzeichnen begann. Der Republikaner hat regulatorische Lockerungen angekündigt - er wolle "aus Amerika die Welthauptstadt für Krypto und Bitcoin machen".

Im Schnitt fast 300 Euro für Geschenke: Handel rechnet mit stabilem Weihnachtsgeschäft

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet der Einzelhandel mit einem stabilen Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr. Die Deutschen planten im Durchschnitt Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Höhe von 297 Euro, zwei Euro mehr als im Vorjahr, teilte der Handelsverband Deutschland am Mittwoch mit. Der Gesamtumsatz der Branche allein im November und Dezember wird sich demnach auf 121,4 Milliarden Euro belaufen.

DIHK und Ifo-Institut sehen deutsche Exportwirtschaft unter Trump vor Problemen

Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sehen die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und das Münchner Ifo-Institut die deutsche Exportwirtschaft vor großen Problemen. Die deutsche Wirtschaft müsse sich "auf stärkeren Protektionismus und höhere Handelshürden einstellen" und der Handel mit den USA drohe dadurch deutlich schwieriger zu werden, erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian am Mittwoch. Ein genereller Importzoll wäre "ein herber Rückschlag für die deutsche Wirtschaft".

Textgröße ändern: