Pallade Veneta - Drohende Werksschließung bei Audi: Tausende Menschen demonstrieren in Brüssel

Drohende Werksschließung bei Audi: Tausende Menschen demonstrieren in Brüssel


Drohende Werksschließung bei Audi: Tausende Menschen demonstrieren in Brüssel
Drohende Werksschließung bei Audi: Tausende Menschen demonstrieren in Brüssel / Foto: Nicolas TUCAT - AFP

Tausende Demonstranten haben sich am Montag Protesten wegen der drohenden Schließung eines Audi-Werks in Brüssel angeschlossen. In der belgischen Hauptstadt gingen nach Polizeiangaben rund 5500 Menschen auf die Straße, die Gewerkschaften sprachen von mehr als 10.000 Teilnehmenden. Sie forderten Milliardeninvestitionen in die Industrie in der Europäischen Union. Aus Solidarität streikten zudem die Mitarbeiter des Brüsseler Nahverkehrs.

Textgröße ändern:

"Unsere Leben sind keine Fließbänder", hieß es auf einem Plakat der Fabrikarbeiter. "In wenigen Wochen werden wir arbeitslos sein, ohne Geld und ohne Perspektiven", erklärte ein Audi-Arbeiter, der anonym bleiben wollte. "Mit 37 Jahren eine neue Ausbildung zu machen, wird kompliziert", fügte er hinzu.

"Was in Europa getan wird, ist das Gegenteil von dem, was getan werden sollte", kritisierte der Präsident der belgischen Gewerkschaft FGTB, Thierry Bodson. "Es wird von Sparpolitik gesprochen, während wirklich Milliarden und Abermilliarden in die Industrie investiert werden müssen".

Vor Ort waren auch Mitglieder der IG Metall und Gewerkschaftler aus Frankreich, Polen und den Niederlanden. "Es geht um die Zukunft der europäischen Autoindustrie", erklärte der Sprecher der IG Metall Wolfsburg, Steffen Schmidt, der mit rund 30 Demonstranten aus Deutschland angereist war. "Es geht um gut bezahlte Arbeitsplätze in der Automobilindustrie, die in Europa gehalten werden müssen", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Die belgischen Gewerkschaften fürchten den Wegfall von rund 3000 Arbeitsplätzen in Brüssel. Volkswagen hatte im Juli mitgeteilt, das Werk der Tochterfirma Audi womöglich zu schließen. Die Gewerkschaften sehen darin ein Symbol für eine gescheiterte Elektroauto-Strategie. In Brüssel wurden zuletzt die Audi-Modelle Q8 e-tron und Q8 Sportback e-tron gefertigt, die Produktion ist derzeit ausgesetzt. Laut belgischen Medien vermittelt ein Schlichter.

Auch in Deutschland schließt Volkswagen Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. In der vergangenen Woche hatte der Wolfsburger Autobauer zudem mitgeteilt, dass der sogenannte Zukunftstarifvertrag zur Beschäftigungssicherung, der betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschließt, zum Jahresende gekündigt wurde. Als Grund nannte Konzernchef Oliver Blume die schwierige Lage auf dem europäischen Automarkt und eine verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktionsstandorte.

M.Jacobucci--PV

Empfohlen

Wahlsieg Trumps lässt Bitcoin auf neuen Rekordwert steigen

Mit dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA hat die Kryptowährung Bitcoin am Mittwoch erstmals die Schwelle von 75.000 Dollar (knapp 70.000 Euro) übersprungen. Der Kurs der digitalen Währung stieg schon in den frühen Morgenstunden auf das neue Rekordhoch, als sich der Sieg Trumps abzuzeichnen begann. Der Republikaner hat regulatorische Lockerungen angekündigt - er wolle "aus Amerika die Welthauptstadt für Krypto und Bitcoin machen".

Im Schnitt fast 300 Euro für Geschenke: Handel rechnet mit stabilem Weihnachtsgeschäft

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen rechnet der Einzelhandel mit einem stabilen Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr. Die Deutschen planten im Durchschnitt Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Höhe von 297 Euro, zwei Euro mehr als im Vorjahr, teilte der Handelsverband Deutschland am Mittwoch mit. Der Gesamtumsatz der Branche allein im November und Dezember wird sich demnach auf 121,4 Milliarden Euro belaufen.

DIHK und Ifo-Institut sehen deutsche Exportwirtschaft unter Trump vor Problemen

Nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sehen die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) und das Münchner Ifo-Institut die deutsche Exportwirtschaft vor großen Problemen. Die deutsche Wirtschaft müsse sich "auf stärkeren Protektionismus und höhere Handelshürden einstellen" und der Handel mit den USA drohe dadurch deutlich schwieriger zu werden, erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian am Mittwoch. Ein genereller Importzoll wäre "ein herber Rückschlag für die deutsche Wirtschaft".

Unicredit-Chef: Entscheidung zur Übernahme der Commerzbank "nicht vor einem Jahr"

Italiens Großbank Unicredit hat ihr Interesse an einer Übernahme der Commerzbank bekräftigt - eine Entscheidung werde aber "nicht vor einem Jahr fallen", sagte am Mittwoch Unicredit-Chef Andrea Orcel. Es sei nötig, "mit allen Beteiligten" der Commerzbank zu sprechen, "bevor wir weitergehen", und dies werde "einige Zeit in Anspruch nehmen". Geschäftsführung und Belegschaft der Commerzbank sind strikt gegen eine komplette Übernahme, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das Vorgehen der Unicredit scharf kritisiert.

Textgröße ändern: