Bundesregierung will Betriebsrenten stärken
Die Bundesregierung will die Betriebsrenten stärken. Das Kabinett beschloss am Mittwoch einen Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums, womit die Förderung für Beschäftigte mit geringeren Einkommen verbessert wird. "Wir machen Betriebsrenten für Beschäftigte zur Normalität - besonders für Menschen mit geringem Einkommen und Mitarbeiter kleinerer Unternehmen", erklärte dazu Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD).
Vorgesehen ist, die Einkommensgrenze für die Förderung von Betriebsrenten auf 2718 Euro monatlich anzuheben. Derzeit sind es 2575 Euro. Zugleich soll der Grenzwert dynamisiert werden, damit Beschäftigte nicht durch Lohnerhöhungen den Förderanspruch verlieren. Auszahlungsmodelle werden flexibilisiert. So können Rentnerinnen und Rentner ihre Betriebsrenten künftig auch bereits mit einer Teilrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung kombinieren.
Das auf Tarifverträgen beruhende 2018 eingeführte Sozialpartnermodell soll weiter ausgebaut werden. Damit könnten Unternehmen und ihre Beschäftigten leichter bei bereits bestehenden Modellen mitmachen, hieß es von Seiten des Arbeitsministeriums. "Damit wird besonders kleinen Betrieben die Möglichkeit eröffnet, einfache, effiziente und sichere Betriebsrenten zu organisieren." Ziel sei es, "die Betriebsrente als zweites Standbein der Alterssicherung neben der gesetzlichen Rente zu stärken und breiter zu verankern".
"Zusammen mit dem Rentenpaket II, das eine stabile und verlässliche gesetzliche Rente sichert, sorgen wir dafür, dass Menschen im Alter gut abgesichert sind", erklärte Heil weiter zu der Neuregelung. "Niemand soll sich im Alter finanziell Sorgen machen müssen", stellte er klar. "Die Kombination aus gesetzlicher Rente und Betriebsrente, am besten organisiert von den Sozialpartnern, ist der beste Weg dorthin."
Laut Arbeitsministerium verfügen derzeit rund 54 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland über eine Absicherung im Alter durch eine Betriebsrente. Besonders in kleineren Unternehmen und bei Geringverdienern bestünden aber noch Lücken, die nun geschlossen werden sollten, hieß es.
J.Lubrano--PV