Pallade Veneta - Energie- und Lebensmittelpreise treiben Inflation im April auf 7,4 Prozent

Energie- und Lebensmittelpreise treiben Inflation im April auf 7,4 Prozent


Energie- und Lebensmittelpreise treiben Inflation im April auf 7,4 Prozent
Energie- und Lebensmittelpreise treiben Inflation im April auf 7,4 Prozent / Foto: SCOTT OLSON - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Die Preissteigerungen bei Benzin und Diesel, Speiseöl oder Butter haben die Inflation im April den zweiten Monat in Folge auf ein Rekordhoch getrieben. Die Inflationsrate lag bei 7,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch seine erste Schätzung bestätigte. Auffallend seien die überdurchschnittlichen Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln: Hier würden zunehmend die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs sichtbar, erklärten die Statistiker.

Textgröße ändern:

Schon im März war die Inflationsrate sprunghafte auf 7,3 Prozent gestiegen. Im April stiegen die Verbraucherpreise weiter, im Vormonatsvergleich um 0,8 Prozent.

Seit Beginn des Ukraine-Kriegs Ende Februar sind vor allem die Preise für Energie deutlich gestiegen: Kraftstoffe verteuerten sich um knapp 36 Prozent im Vorjahresvergleich, Heizöl um knapp 99 Prozent. Erdgas war im April 47,5 Prozent teurer als im April 2021. Insgesamt lagen Energieprodukte rund 35 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Schon im März hatte die Teuerung hier bei 39,5 Prozent gelegen.

Aber auch die gestiegenen Nahrungsmittelpreise sorgten für einen Inflationsschub. Lebensmittel verteuerten sich im April insgesamt um 8,6 Prozent - Speisefette und Speiseöle um 27 Prozent, Fleisch und Fleischwaren um knapp zwölf Prozent, Molkereiprodukte und Eier sowie frisches Gemüse um rund neun Prozent.

Dämpfend auf die Inflation wirkten sich die Nettokaltmieten aus - sie stiegen nur um 1,6 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Preise für Telekommunikation und die Leistungen sozialer Einrichtungen gingen sogar leicht zurück - letztere infolge der Pflegereform.

Im Monatsvergleich zogen saisonbedingt die Preise für Pauschalreisen um fast 18 Prozent an. Nahrungsmittel verteuerten sich um 3,6 Prozent, Speiseöle dabei um mehr als zehn Prozent. Die Energiepreise sanken von März bis April leicht um 3,1 Prozent - deutlich der Rückgang bei Heizöl um 20 Prozent und bei Kraftstoffen um fast sechs Prozent.

F.Abruzzese--PV

Empfohlen

US-Notenbank senkt Leitzins um 0,25 Prozentpunkte

Die US-Zentralbank (Fed) hat ihren Leitzins erneut gesenkt, dieses Mal um 0,25 Prozentpunkte. Damit liegt der Zinssatz künftig in der Spanne zwischen 4,5 und 4,75 Prozent, wie die Fed am Donnerstag in Washington mitteilte. Es ist die zweite Zinssenkung in Folge, im September hatten die Notenbanker den Leitzins erstmals seit vier Jahren gesenkt.

Ifo: Verteidigungsausgaben von zwei Prozent des BIP reichen nicht mehr aus

Das Nato-Ziel von Militärausgaben in Höhe von zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) reicht einer Studie zufolge nicht aus, damit Europa ohne den Schutz der USA verteidigungsfähig wird. "Nach dem Wahlsieg von Donald Trump ist umso wichtiger: Die europäischen Länder müssten ihre Anstrengungen deutlich erhöhen", erklärte Florian Dorn vom Münchner Ifo-Institut am Donnerstag. Die Verteidigungsetats von Deutschland und weiteren Ländern seien über Jahre hinweg zu niedrig gewesen.

Weiter zurückgehende Inflation: Britische Zentralbank senkt erneut Leitzins

Nach einer Abschwächung der Inflation hat die britische Zentralbank eine weitere Leitzinssenkung um 0,25 Punkte auf 4,75 Prozent angekündigt und weitere Zinssenkungen in Aussicht gestellt. Bleibe es bei der aktuell erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung, würden die Zinssätze voraussichtlich "allmählich weiter sinken", erklärte am Donnerstag der Gouverneur der Bank of England (BoE), Andrew Bailey. Für Donnerstagabend wurde auch eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed erwartet.

Studie: Preise für pflanzliche Alternativen nähern sich Tierprodukten weiter an

Die Preise für tierische Produkte und pflanzliche Alternativen nähern sich einer Untersuchung zufolge weiter an - bei einem Discounter waren Ersatzprodukte sogar erstmals günstiger. Produkte wie pflanzliche Milchalternativen oder vegetarische Schnitzel kosten derzeit im Schnitt nur noch 16 Prozent mehr als tierische Produkte, wie die Organisation Proveg am Donnerstag mitteilte. Im vergangenen Jahr hatte der Preisunterschied demnach noch bei durchschnittlich 25 Prozent gelegen.

Textgröße ändern: