Pallade Veneta - Ohne Umsteigen von Berlin nach Paris: ICE verbindet Hauptstädte in acht Stunden

Ohne Umsteigen von Berlin nach Paris: ICE verbindet Hauptstädte in acht Stunden


Ohne Umsteigen von Berlin nach Paris: ICE verbindet Hauptstädte in acht Stunden
Ohne Umsteigen von Berlin nach Paris: ICE verbindet Hauptstädte in acht Stunden / Foto: Odd ANDERSEN - AFP

Ohne Umsteigen von Berlin nach Paris: Von Mitte Dezember an sollen ICE-Züge innerhalb von acht Stunden tagsüber die beiden Hauptstädten miteinander verbinden, wie die Deutsche Bahn und die französische Bahn SNCF am Dienstag in Berlin mitteilten. Ende vergangenen Jahres hatte die Österreichische Bahn wieder Nachtzüge zwischen Paris und Berlin fahren lassen, die derzeit aber wegen Bauarbeiten eingestellt sind.

Textgröße ändern:

Der ICE zwischen Berlin und Paris soll über Straßburg und nicht wie zunächst von deutscher Seite gefordert über Saarbrücken fahren. Weitere Halte sind Frankfurt und Karlsruhe. Fahrkarten sind inklusive Platzreservierung in der zweiten Klasse von knapp 60 Euro an zu haben. Sie sind damit deutlich teurer als die billigsten Flugtickets für dieselbe Strecke, was unter anderem daran liegt, dass auf den Flugtreibstoff Kerosin keine Steuern erhoben werden.

"Dies ist die erste Tagesdirektverbindung zwischen der deutschen und der französischen Hauptstadt und ist eben auch ein Symbol für das zusammenwachsende Europa", sagte der Vorstand der Fernverkehrssparte der Deutschen Bahn, Michael Peterson. "Diese neue Verbindung ist ein weiterer Beweis für die deutsch-französische Freundschaft und leistet einen Beitrag zu einem gemeinsamen Ziel unserer beiden Länder: mehr CO2-freie Mobilität", ergänzte Alain Kravovitch von der SNCF.

Die Nachfrage im internationalen Bahnverkehr sei in den vergangenen Jahren noch stärker gewachsen als im Inland, sagte der DB-Vorstand. "Wir wollen dem internationalen Fernverkehr auch einen weiteren Schub geben mit gezielten neuen Kooperationen", fügte er hinzu. Geplant seien etwa Verbindungen von München nach Mailand und Rom ab Ende 2026, gemeinsam mit der italienischen Trenitalia.

Der neue ICE fährt in Berlin um 11.54 Uhr ab und kommt am Bahnhof Paris Est um 19.55 Uhr an. In die andere Richtung fährt der Zug um 9.55 Uhr ab und kommt um 18.03 in Berlin an. Auf dem französischen Streckenteil erreicht der ICE eine Höchstgeschwindigkeit von 320 Stundenkilometern. Damit wächst die Zahl der täglichen Verbindungen zwischen Frankreich und Deutschland von 24 auf 26.

Eine durchgehende Bahnverbindung zwischen Berlin und Paris gab es schon vor mehr als 100 Jahren: Der europäische Luxuszug Nord-Express, der auf verschiedenen Strecken Frankreich mit Russland verband, fuhr um 1900 täglich zwischen Berlin und Paris. Auf der Weiterfahrt nach Russland mussten die Reisenden an der Grenze in Breitspur-Waggons umsteigen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Verbindung allmählich eingestellt. 2014 wurde die letzte Nachtzugverbindung zwischen Paris und Berlin aufgegeben.

Die Deutsche Bahn und die SNCF hinken bei den Nachtzügen hinter den Österrreichischen Bundesbahnen (ÖBB) hinterher, die 2016 Schlafwagen der DB aufgekauft und renoviert hatten. Die ÖBB gaben im Unterschied zur DB und zur SNCF auch eigene neue Liegewagen in Auftrag. Die in Kooperation mit den ÖBB gestartete Nachtzugverbindung Berlin-Paris leidet jedoch unter den Infrastrukturproblemen der DB und ist wegen baubedingter Einschränkungen bis Ende Oktober ausgesetzt.

D.Vanacore--PV

Empfohlen

Unicredit-Chef: Entscheidung zur Übernahme der Commerzbank "nicht vor einem Jahr"

Italiens Großbank Unicredit hat ihr Interesse an einer Übernahme der Commerzbank bekräftigt - eine Entscheidung werde aber "nicht vor einem Jahr fallen", sagte am Mittwoch Unicredit-Chef Andrea Orcel. Es sei nötig, "mit allen Beteiligten" der Commerzbank zu sprechen, "bevor wir weitergehen", und dies werde "einige Zeit in Anspruch nehmen". Geschäftsführung und Belegschaft der Commerzbank sind strikt gegen eine komplette Übernahme, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das Vorgehen der Unicredit scharf kritisiert.

Ungewollte Energieverträge: Verbraucherzentrale warnt vor Datenklau am Telefon

Die Verbraucherzentrale Brandenburg warnt Verbraucherinnen und Verbraucher davor, Daten ihrer Strom- oder Gaszähler an unangekündigte Anrufer weiterzugeben. Allein mit den Zählernummern könnten Kriminelle, die sich als seriöse "Energiesparagentur" oder die "Bundeszentrale für Energiefragen" ausgeben würden, ungewollte Lieferantenwechsel auslösen und so eine hohe Provision einstreichen, erklärten die Verbraucherschützer am Mittwoch in Potsdam. Betroffene sollten nach einem solchen Datenklau schnell reagieren.

Fast 300 Euro für Geschenke: Verband rechnet mit stabilem Weihnachtsgeschäft

Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit einem stabilen Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr. Die Deutschen planten im Durchschnitt Ausgaben für Weihnachtsgeschenke in Höhe von 297 Euro, zwei Euro mehr als im Vorjahr, teilte der HDE am Mittwoch mit. Beliebte Geschenke sind demnach Gutscheine, Spielwaren und Kosmetik oder Körperpflegeprodukte.

Ausbau des öffentlichen Ladenetzes für E-Autos kommt voran

Der Ausbau des öffentlichen Ladenetzes für E-Autos in Deutschland schreitet voran. Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) am Mittwoch mitteilte, kamen innerhalb eines Jahres 45.298 neue Ladepunkte hinzu. Damit wurde die Lücke zwischen Angebot und Bedarf kleiner: Auf einen öffentlichen Ladepunkt kamen zum Stichtag 1. Juli nunmehr etwa 17 E-Autos, ein Jahr zuvor waren es 21 Fahrzeuge.

Textgröße ändern: