Pallade Veneta - Online-Händler Shein und Temu: Bundesregierung fordert strengere EU-Kontrollen

Online-Händler Shein und Temu: Bundesregierung fordert strengere EU-Kontrollen


Online-Händler Shein und Temu: Bundesregierung fordert strengere EU-Kontrollen
Online-Händler Shein und Temu: Bundesregierung fordert strengere EU-Kontrollen / Foto: Jade GAO - AFP/Archiv

Die Bundesregierung hat schärfere Kontrollen bei der Einfuhr von Waren von Billig-Onlinehändlern wie Shein und Temu in die EU verlangt. "Jeden Tag kommen vor allem aus China hunderttausende Pakete mit Gütern bei uns an, die nicht den Vorschriften des EU-Markts entsprechen", sagte Wirtschaftsstaatssekretär Sven Giegold am Donnerstag in Brüssel. Er forderte die EU-Kommission auf, für die Einhaltung der europäischen Regeln zu sorgen.

Textgröße ändern:

"Diese Pakete sind eine unmittelbare Gefahr für die produzierende Industrie in Europa", warnte Giegold. "Fairer Wettbewerb bedeutet, dass sich alle an die Gesetze halten", betonte er. Frankreich, Polen, Österreich, Dänemark und die Niederlande schlossen sich den Forderungen aus Deutschland vor einem Treffen der Wettbewerbsministerinnen und -minister bereits an.

Das in China gegründete Unternehmen Shein und der Onlinehändler Temu, hinter dem der chinesische Konzern PDD steht, müssen sich in der EU unter anderem an Vorgaben zur Produktsicherheit und zu chemischen Inhaltsstoffen halten. Außerdem gilt für sie das Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act, DSA), das großen Online-Plattformen etwa vorschreibt, Fälschungen von ihren Seiten zu löschen und Daten zu Werbung offenzulegen.

Giegold rief die Kommission auf, das Gesetz für digitale Dienste "rigoros umzusetzen". Dafür müssten sowohl die EU-Kommission als auch die Behörden in den einzelnen Mitgliedstaaten systematisch Daten bei der Einfuhr der Waren erheben. Brüssel hatte von Shein und Temu Ende Juni bereits Auskunft zum Schutz von Verbraucherinnen und Verbraucher und speziell von Minderjährigen verlangt, der erste Schritt für ein Verfahren nach dem Gesetz für digitale Dienste.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hatte Anfang des Monats zusätzliche Maßnahmen angekündigt, die sicherstellen sollen, dass die Unternehmen die deutschen Sicherheitsstandards erfüllen. Sein Ministerium verwies auf Untersuchungen am Frankfurter Flughafen an Produkten wie Kleidung und Handtaschen. Ein Großteil entsprach nicht den Vorschriften, so fehlten vor allem Kennzeichnungen. In anderen Produkten konnte das Vorhandensein gefährlicher chemischer Inhaltsstoffe zumindest "nicht ausgeschlossen werden".

Verbraucherschützer in mehreren europäischen Ländern hatten zudem Beschwerde gegen den Onlinehändler Temu eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, Verbraucherinnen und Verbraucher mit "manipulativen Techniken" dazu zu bringen, mehr Geld auf der Plattform auszugeben und damit gegen das EU-Gesetz für digitale Dienste zu verstoßen.

Y.Destro--PV

Empfohlen

Tesla-Aktie steigt wegen erwarteten Trump-Siegs deutlich um 13 Prozent

Angesichts des sich abzeichnenden Siegs von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen sind die Aktien des US-Elektroautoherstellers Tesla stark gestiegen. Tesla-Chef und Hightech-Milliardär Elon Musk ist ein glühender Unterstützer Trumps und soll nach dessen Wunsch einen Posten in der künftigen Regierung bekommen. "Ein neuer Stern ist geboren - Elon", rief Trump am Mittwoch vor seinen Anhängern in Florida, wo er sich zum Sieger der Wahl erklärte.

Fachkräfte in MINT-Berufen fehlen - Studie sieht Innovationsfähigkeit in Gefahr

Die Lücke an Fachkräften in den sogenannten MINT-Berufen in Deutschland ist weiterhin groß. Im September fehlten in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik insgesamt 209.200 Fachkräfte, wie das nationale MINT-Forum am Mittwoch in Berlin mitteilte. Demnach ist die Innovationsfähigkeit "in Gefahr", Deutschland verliere im internationalen Vergleich an Boden.

Studie: Vermögen in Deutschland deutlich gewachsen - große Ost-West-Unterschiede

Das Vermögen der Deutschen ist einer Studie zufolge in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen. Während das durchschnittliche Haushaltsnettovermögen 2010/2011 noch 195.200 Euro betrug, lag es 2021 rund 62 Prozent darüber bei 316.500 Euro, wie aus dem Sozialbericht 2024 hervorgeht, den mehrere Forschungseinrichtungen und das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Berlin vorlegten. Unter Berücksichtigung der Inflation lag der Zuwachs bei 39 Prozent.

Börsen angesichts des sich abzeichnenden Siegs Trumps im Plus

Anleger und Anlegerinnen in Europa haben positiv auf den sich abzeichnenden Wahlsieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl reagiert. Die Börsen in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien öffneten am Mittwochmorgen im Plus. Der Deutsche Aktienindex kletterte um 0,82 Prozent, in London lagen die Kurse 0,86 Prozent im Plus, in Paris um 1,11 Prozent und in Italien um 0,63 Prozent.

Textgröße ändern: