Pallade Veneta - Lauterbach startet Informationskampagne zu elektronischer Patientenakte

Lauterbach startet Informationskampagne zu elektronischer Patientenakte


Lauterbach startet Informationskampagne zu elektronischer Patientenakte
Lauterbach startet Informationskampagne zu elektronischer Patientenakte / Foto: Tobias SCHWARZ - AFP/Archiv

Gut hundert Tage vor ihrem Start hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erneut für die neue elektronische Patientenakte (ePA) geworben. Diese werde zu einer besseren und weniger bürokratischen Versorgung führen, sagte Lauterbach am Montag in Berlin zum Start einer Informationskampagne. Oft fehlten bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten wichtige Informationen wie zum Beispiel Befunde. "Die elektronische Patientenakte löst das Problem, weil dann alle Befunde vorliegen."

Textgröße ändern:

Es würden dann auch weniger Behandlungsfehler passieren, so Lauterbach. Dieser sprach von einem "großen Tag für die Digitalisierung in unserem Gesundheitssystem".

Versicherte können die elektronische Patientenakte seit Anfang 2021 auf freiwilliger Basis nutzen. Lauterbach zufolge tun dies aber bislang nur wenige. Die ePA soll deshalb ab 2025 für alle gesetzlich Versicherten zum Normalfall werden - wobei Patientinnen und Patienten dem widersprechen können.

Wie der Minister ausführte, handelt es sich bei dieser aber um eine neu konzipierte elektronische Patientenakte. Diese wird demnach am 15. Januar zuerst in Modellregionen, vier Wochen später bundesweit eingeführt.

Eine Aufklärungskampagne zur "ePA für alle" startete am Montag: Mithilfe unter anderem von Spots im Internet, Fernsehen und Radio und einem durch Deutschland fahrenden Infomobil soll informiert werden. "Wir wollen viele Menschen erreichen", sagte Lauterbach dazu.

Der SPD-Politiker betonte auch die Bedeutung des Datenschutzes: Dieser sei "zu jederzeit der Einführung das wichtigste Anliegen" gewesen. Die Patientinnen und Patienten können demnach den Zugriff auf Daten in der Akte künftig sowohl zeitlich als auch inhaltlich begrenzen.

"Jeder behält dauerhaft die Hoheit über seine Gesundheitsdaten", sagte am Montag auch die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer. Die ePA bleibe zudem freiwillig.

"Große Chancen" sieht der Hausärztinnen- und Hausärzteverband. Gut umgesetzt, habe die ePA "das Potenzial, die Versorgung der Patientinnen und Patienten erheblich zu verbessern und die Praxen zu entlasten", sagte Verbandschef Markus Beier. "Ganz entscheidend" sei dabei aber, dass die Technik verlässlich funktioniere.

Vor mit dem Start verbundenen Problemen der neuen elektronischen Patientenakte warnt der Sozialverband VdK. "Schon jetzt ist klar, dass für viele der Anmeldeprozess, den es braucht, um seine Daten einsehen zu können, viel zu kompliziert ist", erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele. Unklar sei auch, wie barrierefrei die entsprechenden Apps und Websites sein werden. Der Verband fordert deshalb eine "barrierefreie ePA".

Chronisch Kranke, Alte und Pflegebedürftige profitierten nicht von der elektronischen Patientenakte, kritisierte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. "Gerade für diese Patientengruppe wäre es wichtig, wenn alle Altbefunde automatisch vorhanden wären." Doch das sei nicht vorgesehen. "Zudem bleiben digital unerfahrene Menschen außen vor."

D.Vanacore--PV

Empfohlen

Aufträge für Industrie in Deutschland im September deutlich gestiegen

Die Aufträge für Industrieunternehmen in Deutschland sind nach einem deutlichen Rückgang im August im September spürbar gestiegen. Der Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe zog im Vergleich zum Vormonat um 4,2 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Das lag demnach vor allem an Großaufträgen - ohne deren Berücksichtigung betrug das Plus den Statistikern zufolge 2,2 Prozent.

Gewinneinbruch um fast 84 Prozent bei BMW im dritten Quartal

Der Autobauer BMW hat im dritten Quartal einen deutlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Das Unternehmen verdiente nach Angaben vom Mittwoch unterm Strich zwischen Juli und September 476 Millionen Euro, das waren knapp 84 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür war neben einem umfangreichen Rückruf vor allem die "Kaufzurückhaltung in China".

Commerzbank und Unicredit schließen Quartale besser ab als erwartet

Die Commerzbank hat nach besseren Quartalsergebnissen als erwartet ihre Geschäftserwartungen für dieses Jahr angehoben. Die Bank verzeichnete im dritten Quartal einen Nettogewinn von 642 Millionen Euro und damit sechs Prozent weniger als vor einem Jahr, wie sie am Mittwochmorgen mitteilte. Das war allerdings ein besseres Ergebnis als von Analysten erwartet.

Bitcoin erreicht neuen Höchstwert von mehr als 75.000 Dollar

Der Kurs der Kryptowährung Bitcoin hat am Mittwoch einen Wert von mehr als 75.000 Dollar (knapp 70.000 Euro) und damit einen neuen Höchstwert erreicht. Der Bitcoin stieg am Morgen auf einen Wert von 75.005,06 Dollar und übertraf damit den bisherigen Höchstwert von 73.797,98 Dollar, der im März erreicht worden war.

Textgröße ändern: