Wirecard-Musterklage wird aus Platzgründen in früherem Flughafengebäude verhandelt
Das Kapitalanleger-Musterverfahren wegen der Pleite des Zahlungsdienstleisters Wirecard wird aus Platzgründen nicht in einem Gerichtssaal stattfinden. Wie das Bayerische Oberste Landesgericht am Dienstag mitteilte, wird die Verhandlung stattdessen am 22. November in der ehemaligen Empfangshalle des Flughafens München-Riem, der sogenannten Wappenhalle, beginnen. Außerdem legte das Gericht vorsorglich einen Fortsetzungstermin fest.
Der Wirecard-Bilanzskandal ist einer der größten Wirtschaftsskandale der Bundesrepublik. Die Chefetage soll über Jahre Scheingeschäfte in Milliardenhöhe verbucht haben. Wirecard musste Ende Juni 2020 Insolvenz anmelden.
Zahlreiche Anlegerinnen und Anleger verloren viel Geld. Ihre Klage richtet sich gegen den ehemaligen Wirecard-Chef Markus Braun, weitere Manager des Unternehmens, den Insolvenzverwalter Michael Jaffé sowie gegen die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, die mehr als ein Jahrzehnt lang Wirtschaftsprüfer von Wirecard war.
Die Wappenhalle mit 700 Quadratmetern Fläche und einer elf Meter hohen Decke ist für 500 Menschen ausgelegt, wie ein Gerichtssprecher der Nachrichtenagentur AFP sagte. Wie viele Verfahrensbeteiligte zur ersten Sitzung am 22. November ab 10.00 Uhr kommen werden, konnte das Gericht nicht mitteilen. Für den 25. November ab 10.00 Uhr wurde vorsorglich ein Fortsetzungstermin anberaumt.
J.Lubrano--PV