Pallade Veneta - Lindner: Brauchen mehr Kapital in Deutschland zur Finanzierung von Unternehmen

Lindner: Brauchen mehr Kapital in Deutschland zur Finanzierung von Unternehmen


Lindner: Brauchen mehr Kapital in Deutschland zur Finanzierung von Unternehmen
Lindner: Brauchen mehr Kapital in Deutschland zur Finanzierung von Unternehmen / Foto: Daniel ROLAND - AFP/Archiv

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat angesichts der schlechten Konjunkturprognosen für Deutschland für eine stärkere Kapitalmarktkultur hierzulande geworben. "Unser Finanzmarkt ist nicht tief und leistungsfähig genug", sagte er den Sendern RTL und ntv bei einem Besuch der Börse in New York. "Wir müssen auch deshalb eine andere Kapitalmarktkultur in Deutschland entwickeln, damit Wachstumsunternehmen und auch Startups finanziert werden können."

Textgröße ändern:

Die Hürde für eine Listung an den Börsen müsse reduziert werden, sagte Lindner den Sendern weiter. "Und auf der anderen Seite brauchen wir mehr Kapital auch in unserem eigenen Markt in Deutschland." Dazu sollen auch "die Ersparnisse, die Deutsche anlegen wollen" beitragen.

Die Regierung plant laut Lindner, die Anlage in Aktien zu fördern: "Für jeden investierten Euro in einen Fonds oder ein anderes Wertpapier wird der Staat 20 Cent dazulegen. Innerhalb des Depots bleiben die Erträge komplett steuerfrei, also potenziell über Jahrzehnte kann der Zinseszinseffekt genutzt werden", sagte der Minister RTL und ntv.

"Wir müssen etwas lernen. Denn wenn Menschen ihre Ersparnisse nur auf das Girokonto legen, dann erzielen sie keine Erträge." Auf die Frage nach den Risiken des Aktienmarktes und möglichen Ängsten der Anlegerinnen und Anleger entgegnete Lindner: "Ja, die Börsen schwanken, aber wer richtig anlegt, kann das Risiko reduzieren." Auf lange Sicht habe es immer, da es sich um Sachwerte handele, eine Erholung gegeben.

Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte am Dienstag in seiner Rede beim Arbeitgebertag gesagt: "Wir müssen viel dafür tun, dass unser Finanzsystem, dass der Finanzstandort in der Lage ist, das Wachstum mitzufinanzieren". Der größte Unterschied zwischen den USA und Europa ‑ das treffe Deutschland gemeinsam mit vielen anderen Ländern ‑ sei, dass die Wachstumsfinanzierung von Unternehmen über Kapitalmärkte hier nicht in gleicher Weise funktioniere wie dort.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognosen für Deutschland und die Eurozone in seinem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht erneut abgesenkt. Für Deutschland erwartet der IWF in diesem Jahr ein Nullwachstum, im kommenden Jahr ein Wachstum um 0,8 Prozent.

O.Mucciarone--PV

Empfohlen

Gewinn bei Audi bricht ein - hohe Kosten für Werksschließung erwartet

Der Audi Konzern hat im dritten Quartal dieses Jahres deutlich weniger Gewinn gemacht als noch im Vorjahr. Wie das Unternehmen in Ingolstadt am Dienstag mitteilte, lag das Betriebsergebnis von Juli bis September bei 106 Millionen Euro und damit 91 Prozent unter dem Vorjahreswert. Audi sprach von einer "herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage" und hohen Kosten infolge der Werksschließung in Brüssel Ende Februar 2025.

Ifo-Umfrage: Stimmung in der chemischen Industrie bessert sich

Die Stimmung in der Chemieindustrie in Deutschland hat sich gebessert: Das vom Münchner Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima in der Branche stieg von minus 13,0 Punkten im September auf minus 3,1 Punkte im Oktober. Grund seien die "deutlich besseren Geschäftserwartungen", teilte das Ifo am Dienstag mit. "Die Unternehmen in der Chemie setzen ihre Hoffnungen auf das Strompreispaket der Bundesregierung", erläuterte Ifo-Expertin Anna Wolf.

Streik bei Boeing beendet - Beschäftigte bekommen 38 Prozent mehr Lohn

Nach mehr als sieben Wochen ist der Streik beim US-Flugzeugbauer Boeing beendet. Die Beschäftigten stimmten mehrheitlich für das jüngste Angebot des Konzerns - sie bekommen damit 38 Prozent mehr Lohn über vier Jahre sowie einen Bonus von 12.000 Dollar (rund 11.000 Euro). Konzernchef Kelly Ortberg erklärte, er sei "glücklich" - der Streik kostete Boeing mehr als zehn Milliarden Dollar. US-Präsident Joe Biden gratulierte den Beschäftigten.

Autozulieferer Schaeffler streicht 4700 Stellen - 2800 in Deutschland

Der Autozulieferer Schaeffler im bayerischen Herzogenaurach streicht 4700 Stellen, davon in Deutschland 2800. Ein Grund sei die "anhaltende Transformation in der Automobilzulieferindustrie", wie Schaeffler am Dienstag mitteilte. Betroffen von den Stellenstreichungen seien in Deutschland zehn Standorte, weitere fünf in Europa. Von ihnen will das Unternehmen zwei schließen - nähere Einzelheiten dazu soll es "bis Ende des Jahres" geben.

Textgröße ändern: