Pallade Veneta - IG Metall will im Tarifstreit am 11. November "Lösungsversuch starten"

IG Metall will im Tarifstreit am 11. November "Lösungsversuch starten"


IG Metall will im Tarifstreit am 11. November "Lösungsversuch starten"
IG Metall will im Tarifstreit am 11. November "Lösungsversuch starten" / Foto: INA FASSBENDER - AFP

Im Tarifstreit in der Metall- und Elektroindustrie stehen die Zeichen auf Kompromissbereitschaft: Die IG Metall erklärte am Freitag, sie wolle in der vierten Verhandlungsrunde am 11. November einen "Lösungsversuch" starten. Die Gewerkschaftsspitze habe die IG-Metall-Bezirke Küste und Bayern beauftragt, zusammen mit den Arbeitgebern "eine Lösung zu finden", teilte Gewerkschaftschefin Christiane Benner mit. "Die Intensität und Ernsthaftigkeit der Gespräche in Nord und Süd bewerten wir positiv."

Textgröße ändern:

In den Bezirken Bayern und Küste und auch in weiteren Bezirken war in den vergangenen Tagen in der dritten Runde verhandelt worden. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall etwa hatte am Donnerstag von einer "konstruktiven und ergebnisorientierten Atmosphäre" der Verhandlungen für den Bezirk Baden-Württemberg gesprochen. Benner erklärte am Freitag, es seien "Schritte der Annäherung" erkennbar, und zwar bei der tariflichen Freistellungszeit. Beim Thema Geld seien die Differenzen mit dem Gegenüber dagegen noch groß.

Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und 170 Euro mehr für Auszubildende, zudem soll es mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit geben. Die Arbeitgeber boten zuletzt eine Tariferhöhung in zwei Stufen um 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten an.

Benner erklärte, die in einigen Bezirken noch ausstehenden dritten Verhandlungstermine und die Zeit bis zum 11. November böten die Gelegenheit, "die Streitthemen der Tarifrunde tiefer zu sondieren". Es liege an den Arbeitgebern, "sich in Richtung Ziel zu bewegen", mahnte sie. Benner sprach sich für einen "zügigen Abschluss" aus, um "für Planungssicherheit für Beschäftigte und Unternehmen zu sorgen".

In den vergangenen Tagen hatten nach Angaben der IG Metall 216.000 Beschäftigte der Branche für höhere Löhne demonstriert. Tarif-Vorständin Nadine Boguslawski erklärte am Freitag, damit hätten die Beschäftigten in einzelnen Regionen erste Bewegung in die Gespräche gebracht. Die IG Metall kündigte weitere Warnstreiks in der kommenden Woche an. In der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland sind rund 3,9 Millionen Menschen beschäftigt.

A.Rispoli--PV

Empfohlen

Autozulieferer Schaeffler streicht 4700 Stellen - 2800 in Deutschland

Der Autozulieferer Schaeffler im bayerischen Herzogenaurach streicht 4700 Stellen, davon in Deutschland 2800. Ein Grund sei die "anhaltende Transformation in der Automobilzulieferindustrie", wie Schaeffler am Dienstag mitteilte. Betroffen von den Stellenstreichungen seien in Deutschland zehn Standorte, weitere fünf in Europa. Von ihnen will das Unternehmen zwei schließen - nähere Einzelheiten dazu soll es "bis Ende des Jahres" geben.

Umfrage: Lebenszufriedenheit der Deutschen macht deutlichen Sprung

Die Lebenszufriedenheit der Deutschen hat sich deutlich verbessert. Das allgemeine Glücksempfinden erreicht aktuell auch dank der überwundenen Pandemie und der gesunkenen Inflation wieder das Vor-Corona-Niveau, wie aus dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten sogenannten SKL-Glücksatlas hervorgeht. Das Glücksniveau stieg demnach 2024 im Vergleich zum Vorjahr auf einer Skala von null bis zehn deutlich um 0,14 Punkte auf durchschnittlich 7,06 Punkte.

Gewerkschaft: Boeing-Beschäftigte nehmen nach wochenlangem Streik Vertragsangebot an

Nach mehr als sieben Wochen Streik bei Boeing haben die Beschäftigten das jüngste Vertragsangebot des US-Flugzeugbauers angenommen. Die Mitglieder der zuständigen Sektion der Gewerkschaft IAM hätten sich mit 59 Prozent der Stimmen für das Tarifangebot ausgesprochen, erklärte die Gewerkschaft am Montagabend (Ortszeit). Damit werden rund 33.000 Boeing-Beschäftigte aus der Gegend von Seattle wieder an die Arbeit zurückkehren.

Heil warnt vor wachsenden Anfeindungen gegen Menschen mit Behinderungen

Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) hat vor wachsenden Anfeindungen gegenüber Menschen mit Behinderungen gewarnt. "Der Ton wird wieder rauer gegenüber Menschen, die nicht einer vermeintlichen Norm entsprechen", sagte Heil am Montag bei einem Festakt zum 30-jährigen Jahrestag der Aufnahme des Behindertenschutzes ins Grundgesetz. Eine "wirklich inklusive Gesellschaft" bleibe nach wie vor "alltägliche Aufgabe", sagte der Minister. Dies sei auch "unsere Pflicht als Demokraten".

Textgröße ändern: