Pallade Veneta - Wirtschaft warnt vor zu strengen EU-Vorgaben für grünen Wasserstoff

Wirtschaft warnt vor zu strengen EU-Vorgaben für grünen Wasserstoff


Wirtschaft warnt vor zu strengen EU-Vorgaben für grünen Wasserstoff
Wirtschaft warnt vor zu strengen EU-Vorgaben für grünen Wasserstoff / Foto: Ina FASSBENDER - AFP

Wirtschaftsvertreter haben vor zu strengen Vorgaben der EU-Kommission für die Produktion von grünem Wasserstoff gewarnt. "Die Industrie braucht unbedingt die Sicherheit, dass ihre Versorgung bei einer Umstellung von Gas oder Kohle auf klimafreundliche Brennstoffe sichergestellt ist", sagte BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch am Montag dem "Handelsblatt".

Textgröße ändern:

Die EU-Kommission veröffentlichte am Montag einen ersten Entwurf zur Definition und Herstellung von mit Ökoenergie produziertem Wasserstoff. Damit beginnt ein vierwöchiger öffentlicher Konsultationsprozess, in dem Bürgerinnen und Bürger sowie andere betroffene Akteure Stellung nehmen können. Anschließend legt die EU-Kommission dem Europaparlament und dem Europäischen Rat einen abschließenden Entwurf vor.

Der erste Entwurf sieht vor, dass der Strom zur Herstellung des Wasserstoffs aus neuen Anlagen kommen und in exakt derselben Stunde produziert wird, in der auch der grüne Wasserstoff hergestellt wird. Zudem darf der Strompreis zum Herstellungszeitpunkt nicht über 20 Euro pro Megawattstunde liegen.

"Die EU-Kommission bremst" mit ihrem Vorschlag, kritisierte der Energieexperte beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), Sebastian Boley, im "Handelsblatt". "Jetzt am Anfang ist es relativ egal, woher der Wasserstoff kommt". Wichtig sei, dass der Wasserstoff schnell zur Verfügung stehe. "Über kurz oder lang werden die Unternehmen sowieso nur grünen Wasserstoff nachfragen", sagte Boley weiter.

Auch der Energiekonzern Eon forderte "mehr Pragmatismus, um die Chance zu nutzen, eine Wasserstoffwirtschaft aufzubauen". Das Unternehmen setze darauf, dass der aktuelle Entwurf noch umformuliert wird, "um baldige Investitionsentscheidungen in Wasserstoff-Projekte zu ermöglichen".

F.Amato--PV

Empfohlen

Nach Irrfahrt: Mutmaßliches Giftmüllschiff kann Fracht in Albanien entladen

Nach monatelanger Irrfahrt hat ein mutmaßlich mit Giftmüll beladenes Containerschiff seine Fracht in Albanien entladen dürfen. Dies teilten am Freitag die Hafenbehörden von Durres mit. Die Container der "Moliva" sollten nun an einen sicheren Ort gebracht und geöffnet werden, damit der Inhalt untersucht werden könne. Bei ihm handelt es sich um 2100 Tonnen Industrieabfall, der möglicherweise giftig ist.

Pflegebeitrag steigt um 0,2 Punkte - Lauterbach: System braucht "massive" Reform

Der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt zum 1. Januar um 0,2 Prozentpunkte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begründete die Anhebung am Freitag mit der Finanznot vieler Pflegekassen und mahnte zugleich eine umfassende Reform an. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) kritisierte Lauterbach und drang ebenfalls auf eine Pflegereform - dafür sei es "höchste Zeit".

IG Metall: Hundertausende Teilnehmer an Warnstreiks seit Ende der Friedenspflicht

In den vergangenen zwei Wochen haben nach Angaben der IG Metall deutschlandweit hunderttausende Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie an Warnstreiks teilgenommen. "Bundesweit demonstrierten seit Ablauf der Friedenspflicht über 511.000 Beschäftigte ihre Kampfbereitschaft", erklärte die Gewerkschaft in Frankfurt am Main am Freitag. "Die Beschäftigten erwarten Bewegung und sind ungeduldig", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner.

EU will nach Trump-Sieg Wirtschaft stärken - Finanzierung umstritten

Die Europäische Union will nach dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen ihre Wirtschaft stärken und sich für einen drohenden Handelskonflikt wappnen. Die Staats- und Regierungschefs unterstützten am Freitag in Budapest einen Bericht des früheren italienischen Regierungschefs Mario Draghi. Umstritten bleibt die Finanzierung der von Draghi geforderten Milliardeninvestitionen in Wirtschaft, Verteidigung und Klimaschutz.

Textgröße ändern: