Pallade Veneta - AOK: Zahl von Pflegebedürftigen zwischen 2017 und 2023 um 57 Prozent gestiegen

AOK: Zahl von Pflegebedürftigen zwischen 2017 und 2023 um 57 Prozent gestiegen


AOK: Zahl von Pflegebedürftigen zwischen 2017 und 2023 um 57 Prozent gestiegen
AOK: Zahl von Pflegebedürftigen zwischen 2017 und 2023 um 57 Prozent gestiegen / Foto: JOHN MACDOUGALL - AFP/Archiv

Die Zahl der Pflegebedürftigen ist einer Untersuchung der Krankenkasse AOK zufolge auch zwischen 2017 und 2023 deutlich stärker gestiegen, als durch rein demografische Faktoren zu erwarten gewesen wäre. Bundesweit habe die Zahl um 57 Prozent zugenommen, teilte die AOK am Dienstag in Berlin unter Verweis auf eine anonymisierte Auswertung von Daten eigener Versicherter mit. Durch die Alterung der Gesellschaft zu erwarten gewesen wäre demnach ein Plus von 21 Prozent.

Textgröße ändern:

Die Gründe für die anhaltende Diskrepanz waren laut neuem AOK-Pflegereport größtenteils noch nicht genauer geklärt. Experten diskutieren demnach über ein ganzes Bündel möglicher Faktoren von der Zunahme von Demenzerkrankungen bis zu ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Demnach könnten etwa sinkende Einkommen und eine wachsende Zahl von Singlehaushalten mit dazu beitragen, dass mehr Menschen Leistungen aus der Pflegeversicherung beziehen. Auch könnte das Pflegeangebot zunehmend besser ausgebaut sein.

Ende 2022 waren dem Report zufolge laut amtlichen Statistiken bundesweit rund 4,9 Millionen Menschen pflegebedürftig. Menschen ab 80 Jahren machten etwas mehr als die Hälfte aus (51,5 Prozent). Knapp ein weiteres Drittel (29,2 Prozent) der Pflegebedürftigen war zwischen 60 und 79 Jahre alt.

Dass die Zahl der Pflegebedürftigen derzeit stärker steigt als erwartet beschäftigt auch die Politik. Wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Oktober sagte, erhöhte sie sich im vergangenen Jahr um zusätzlich 360.000, für das laufende Jahr wird mit einem weiteren Zuwachs von 400.000 gerechnet. Demnach erhöht der starke Anstieg verbunden mit der schwachen konjunkturellen Lage den finanziellen Druck auf die Pflegeversicherung.

Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt laut AOK-Report bereits seit etwa zehn Jahren deutlich stärker zu, als dies demografisch erwartbar wäre. Ein deutlicher Zuwachs der Pflegebedürftigkeit insgesamt lässt sich demnach vor allem ab 2017 beobachten. Seither gilt in der gesetzlichen Pflegeversicherung ein neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff. Auch fünf Jahre später allerdings steige "die Pflegeprävalenz deutlich über dem demografisch erwartbaren Niveau".

Die Untersuchung der Kasse zeigt zugleich erhebliche regionale Unterschiede bei der Pflegebedürftigkeit. 2023 war der Anteil der Betroffenen vor allem in Landkreisen in Ostdeutschland, Nordrhein-Westfalen, Hessen und im Saarland besonders hoch. Dort waren 9,1 bis 17,1 Prozent der Versicherten in der Pflegeversicherung pflegebedürftig. In einigen Regionen, vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, lag der Anteil bei weniger als 5,7 Prozent.

R.Zaccone--PV

Empfohlen

American Airlines setzt wegen technischen Problems kurzzeitig alle US-Flüge aus

Die US-Fluggesellschaft American Airlines hat wegen eines technischen Problems am Dienstag vorübergehend alle Flüge innerhalb der Vereinigten Staaten ausgesetzt. American Airlines habe am Morgen "ein technisches Problem" gemeldet und beantragt, dass alle Flüge am Boden bleiben sollten, teilte Bridgett Frey von der US-Luftfahrtbehörde FAA mit. Diese Maßnahme sei inzwischen wieder aufgehoben worden.

Verivox: Preise für Solaranlagen in zwölf Monaten um zehn Prozent gesunken

Solaranlagen für das Eigenheim werden immer günstiger: Der durchschnittliche Preis für Einfamilienhaus-Photovoltaikanlagen sank nach Angaben der Vergleichsportale Verivox und Selfmade Energy innerhalb der letzten zwölf Monate um rund zehn Prozent. Damit habe sich dieser Preis um über 1650 Euro verbilligt, erklärte Verivox am Dienstag.

Flugtaxi-Entwickler Lilium findet doch noch Käufer

Der insolvente Flugtaxi-Entwickler Lilium hat doch noch einen Käufer gefunden und hofft nun, weitermachen zu können. In der Nacht zum Dienstag sei "der Durchbruch" gelungen und ein Kaufvertrag unterzeichnet worden, teilte Lilium in München mit. Ein Konsortium von Investoren aus Europa und Nordamerika namens Mobile Uplift Corporation GmbH will demnach den Flugtaxi-Entwickler übernehmen. Anfang Januar solle die Transaktion abgeschlossen werden.

Dieselskandal: Winterkorns Verteidigung hält Vorsitzenden Richter für befangen

Die Verteidigung des im Dieselskandal angeklagten früheren VW-Chefs Martin Winterkorn hält den Vorsitzenden Richter am Landgericht Braunschweig, Johannes Mühe, für befangen. In einem entsprechenden Antrag an das Landgericht, der AFP am Montag vorlag, begründet die Verteidigung dies mit dem Vorgehen des Gerichts bei der Begutachtung des Gesundheitszustands ihres Mandanten. Der Antrag wurde demnach am Montag beim Landgericht eingereicht.

Textgröße ändern: