Pallade Veneta - Umfrage: Mittelständische Unternehmen spüren Folgen des Ukraine-Kriegs

Umfrage: Mittelständische Unternehmen spüren Folgen des Ukraine-Kriegs


Umfrage: Mittelständische Unternehmen spüren Folgen des Ukraine-Kriegs
Umfrage: Mittelständische Unternehmen spüren Folgen des Ukraine-Kriegs / Foto: INA FASSBENDER - AFP/Archiv

Der Ukraine-Krieg macht sich im deutschen Mittelstand deutlich bemerkbar: Zwischen Januar und April 2022 stiegen die Energiekosten im Vorjahresvergleich für mehr als jeden zweiten Mittelständler, wie die Förderbank KfW am Dienstag erklärte. Im Schnitt stiegen die Energiekosten dabei um deutliche 41 Prozent. 40 Prozent der Unternehmen gaben die Mehrkosten bereits in Form von Preiserhöhungen an ihre Kunden weiter.

Textgröße ändern:

"Die gestiegenen Energiepreise infolge des Krieges in der Ukraine sind bereits jetzt für viele Mittelständler deutlich spürbar", erklärte KfW-Chefsvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. Die meisten Unternehmen gingen aber davon aus, dass sie die zusätzlichen Kosten tragen können. Die Daten stammen aus einer Sondererhebung des KfW-Mittelstandspanels, es beteiligten sich rund 2400 Unternehmen an der Umfrage.

Insgesamt waren in Deutschland somit rund 2,1 Millionen mittelständische Unternehmen direkt von Energiepreiserhöhungen in Folge des Ukraine-Kriegs betroffen. Mit 59 Prozent mussten im Verarbeitenden Gewerbe besonders viele Betriebe mehr für ihre Energie zahlen, es folgten die Dienstleister (54 Prozent), der Handel (51 Prozent) und der Bau (42 Prozent).

Um die höheren Energiepreise auszugleichen, plante laut KfW rund ein Drittel der Unternehmen, die Preise noch im Laufe des Jahres zu erhöhen. Rund jedes fünfte Unternehmen will demnach die gestiegenen Energiepreise vollständig an die Kunden weiterreichen.

Die weitere Entwicklung des Ukraine-Kriegs und die Auswirkungen auf die Energiepreise sorgten für "eine hohe Unsicherheit", erklärte Köhler-Geib weiter. Mehr als die Hälfte aller Mittelständler setzte deshalb in den ersten vier Monaten des Jahres bereits Energiesparmaßnahmen um, jeweils rund 20 Prozent investierten in Elektromobilität oder schlossen einen langfristigen Liefervertrag für erneuerbaren Strom ab. Zehn Prozent investierten in die Produktion eigener erneuerbarer Energie oder in die Energieeffizienz des eigenen Betriebs.

"Aktuell wird uns klar vor Augen geführt: Für höhere Energiesicherheit muss Deutschland unabhängiger von fossilen Energieträgern werden", erklärte Köhler-Geib. Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz seien dringend notwendig. Mittelständische Unternehmen könnten dabei durch Investitionen "gleichzeitig Kostendruck und ihre Abhängigkeit von fossilen Energien reduzieren".

A.Saggese--PV

Empfohlen

Nach Irrfahrt: Mutmaßliches Giftmüllschiff kann Fracht in Albanien entladen

Nach monatelanger Irrfahrt hat ein mutmaßlich mit Giftmüll beladenes Containerschiff seine Fracht in Albanien entladen dürfen. Dies teilten am Freitag die Hafenbehörden von Durres mit. Die Container der "Moliva" sollten nun an einen sicheren Ort gebracht und geöffnet werden, damit der Inhalt untersucht werden könne. Bei ihm handelt es sich um 2100 Tonnen Industrieabfall, der möglicherweise giftig ist.

Pflegebeitrag steigt um 0,2 Punkte - Lauterbach: System braucht "massive" Reform

Der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt zum 1. Januar um 0,2 Prozentpunkte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begründete die Anhebung am Freitag mit der Finanznot vieler Pflegekassen und mahnte zugleich eine umfassende Reform an. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) kritisierte Lauterbach und drang ebenfalls auf eine Pflegereform - dafür sei es "höchste Zeit".

IG Metall: Hundertausende Teilnehmer an Warnstreiks seit Ende der Friedenspflicht

In den vergangenen zwei Wochen haben nach Angaben der IG Metall deutschlandweit hunderttausende Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie an Warnstreiks teilgenommen. "Bundesweit demonstrierten seit Ablauf der Friedenspflicht über 511.000 Beschäftigte ihre Kampfbereitschaft", erklärte die Gewerkschaft in Frankfurt am Main am Freitag. "Die Beschäftigten erwarten Bewegung und sind ungeduldig", erklärte IG-Metall-Chefin Christiane Benner.

EU will nach Trump-Sieg Wirtschaft stärken - Finanzierung umstritten

Die Europäische Union will nach dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen ihre Wirtschaft stärken und sich für einen drohenden Handelskonflikt wappnen. Die Staats- und Regierungschefs unterstützten am Freitag in Budapest einen Bericht des früheren italienischen Regierungschefs Mario Draghi. Umstritten bleibt die Finanzierung der von Draghi geforderten Milliardeninvestitionen in Wirtschaft, Verteidigung und Klimaschutz.

Textgröße ändern: