Pallade Veneta - Wirtschaftsinstitute senken Wachstumsprognosen für kommendes Jahr ab

Wirtschaftsinstitute senken Wachstumsprognosen für kommendes Jahr ab


Wirtschaftsinstitute senken Wachstumsprognosen für kommendes Jahr ab
Wirtschaftsinstitute senken Wachstumsprognosen für kommendes Jahr ab / Foto: Ina FASSBENDER - AFP/Archiv

Mehrere Wirtschaftsinstitute in Deutschland haben ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr gesenkt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin rechnet nur noch mit einem Wachstum von 0,2 Prozent, während das Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) gar von einer Stagnation ausgeht. Die Forschenden des Ifo in München erarbeiteten verschiedene Szenarien - je nachdem, welche Maßnahmen die Politik umsetzt.

Textgröße ändern:

"Wir sehen einen kritischen Mix aus konjunktureller Flaute und strukturellen Problemen", erklärte das DIW. Die deutsche Wirtschaft "schleppt sich" demnach durch die Stagnation. Im laufenden Jahr dürfte die Wirtschaft daher erneut schrumpfen, um 0,2 Prozent. Damit rechnet auch das Institut in Kiel, blickt auf die kommenden zwei Jahre aber noch etwas pessimistischer als das DIW und erwartet für 2026 ein Wachstum von 0,9 Prozent, während die Forschenden in Berlin von 1,2 Prozent ausgehen.

Grund für die Korrektur des IfW nach unten seien auch die zu erwartenden Zölle auf ausländische Produkte in den USA. Diese "protektionistische Agenda" werde die Ausfuhren "zusätzlich bremsen". Vor allem aber sei die aktuelle Wirtschaftsschwäche eine "Krise der Industrie".

Für das Ifo-Institut ist indes noch nicht klar, ob es sich bei der aktuellen Stagnation um eine "vorübergehende Schwäche" oder eine "dauerhafte und damit schmerzhafte Veränderung der Wirtschaft handelt". "Entscheidend wird sein, ob die exportorientierte deutsche Wirtschaft wieder vom Wachstum in anderen Ländern profitieren kann", erklärte Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.

Zuletzt habe sich der deutsche Warenexport immer mehr von der weltwirtschaftlichen Entwicklung entkoppelt, wodurch Deutschland "spürbar an Wettbewerbsfähigkeit verloren" habe. Im eher pessimistischen Szenario würde diese Schwäche "zu einer schleichenden Deindustrialisierung" führen, in der Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern. Das Wachstum der deutschen Wirtschaft läge dann im kommenden Jahr nur bei 0,4 Prozent.

Im zweiten Modell "trägt eine verlässlichere Wirtschaftspolitik dazu bei, dass Industrieunternehmen ihre Produktionskapazitäten wieder ausweiten", erklärte das Ifo. Dafür müsste es von der Politik steuerliche Anreize geben, die zu mehr Investitionen führen. Davon würde auch die Konjunktur profitieren und mit 1,1 Prozent im kommenden Jahr stärker wachsen.

Das Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) geht für das kommende Jahr ebenfalls von 0,4 Prozent Wachstum aus. Auch das war eine deutliche Senkung: Im September hatte die Prognose noch bei 1,0 Prozent Wachstum gelegen.

P.Colombo--PV

Empfohlen

American Airlines setzt wegen technischen Problems kurzzeitig alle US-Flüge aus

Die US-Fluggesellschaft American Airlines hat wegen eines technischen Problems am Dienstag vorübergehend alle Flüge innerhalb der Vereinigten Staaten ausgesetzt. American Airlines habe am Morgen "ein technisches Problem" gemeldet und beantragt, dass alle Flüge am Boden bleiben sollten, teilte Bridgett Frey von der US-Luftfahrtbehörde FAA mit. Diese Maßnahme sei inzwischen wieder aufgehoben worden.

Verivox: Preise für Solaranlagen in zwölf Monaten um zehn Prozent gesunken

Solaranlagen für das Eigenheim werden immer günstiger: Der durchschnittliche Preis für Einfamilienhaus-Photovoltaikanlagen sank nach Angaben der Vergleichsportale Verivox und Selfmade Energy innerhalb der letzten zwölf Monate um rund zehn Prozent. Damit habe sich dieser Preis um über 1650 Euro verbilligt, erklärte Verivox am Dienstag.

Flugtaxi-Entwickler Lilium findet doch noch Käufer

Der insolvente Flugtaxi-Entwickler Lilium hat doch noch einen Käufer gefunden und hofft nun, weitermachen zu können. In der Nacht zum Dienstag sei "der Durchbruch" gelungen und ein Kaufvertrag unterzeichnet worden, teilte Lilium in München mit. Ein Konsortium von Investoren aus Europa und Nordamerika namens Mobile Uplift Corporation GmbH will demnach den Flugtaxi-Entwickler übernehmen. Anfang Januar solle die Transaktion abgeschlossen werden.

Dieselskandal: Winterkorns Verteidigung hält Vorsitzenden Richter für befangen

Die Verteidigung des im Dieselskandal angeklagten früheren VW-Chefs Martin Winterkorn hält den Vorsitzenden Richter am Landgericht Braunschweig, Johannes Mühe, für befangen. In einem entsprechenden Antrag an das Landgericht, der AFP am Montag vorlag, begründet die Verteidigung dies mit dem Vorgehen des Gerichts bei der Begutachtung des Gesundheitszustands ihres Mandanten. Der Antrag wurde demnach am Montag beim Landgericht eingereicht.

Textgröße ändern: