Pallade Veneta - Creditreform: Schwächelnde Wirtschaft führt zu Anstieg der Firmenpleiten

Creditreform: Schwächelnde Wirtschaft führt zu Anstieg der Firmenpleiten


Creditreform: Schwächelnde Wirtschaft führt zu Anstieg der Firmenpleiten
Creditreform: Schwächelnde Wirtschaft führt zu Anstieg der Firmenpleiten / Foto: MIGUEL MEDINA - AFP/Archiv

Die wirtschaftliche Schwäche Deutschlands schlägt einer Untersuchung zufolge immer häufiger auch auf die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen durch. Wie die Auskunftei Creditreform am Montag in Neuss mitteilte, stieg die Zahl der Firmenpleiten in diesem Jahr um voraussichtlich 24,3 Prozent auf insgesamt 22.400 Fälle. Das ist demnach der höchste Wert seit 2015, als knapp 800 Insolvenzen mehr registriert wurden.

Textgröße ändern:

"Mit einiger Verzögerung schlagen die Krisen der vergangenen Jahre nun als Insolvenzen bei den Unternehmen durch", erklärte Patrik-Ludwig Hantzsch von Creditreform. Ein wirtschaftspolitischer "Stillstand" und die "rückläufige" Innovationskraft hätten den Standort Deutschland geschwächt. Strukturelle Probleme wie hohe Kosten für Energie und Arbeit erschwerten die Lage.

Die Auskunftei geht daher von weiter steigenden Zahlen im kommenden Jahr aus. "Damit könnten bald wieder Insolvenzzahlen nahe an den Höchstwerten der Jahre 2009 und 2010 in Sichtweite kommen, als über 32.000 Unternehmen in die Insolvenz gingen", warnte Hantzsch.

Besonders auffallend sei in diesem Jahr die Zahl der Insolvenzen größerer Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden. Verglichen mit 2023 stieg sie laut Creditreform um voraussichtlich 44,4 Prozent an. Ihr Anteil an den Insolvenzen insgesamt blieb zwar gering, die Folgen seien wegen Arbeitsplatzverlusten und Forderungsausfällen aber "erheblich".

Es traf den Daten zufolge deutlich mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer: Rund 320.000 Jobs fielen weg oder waren bedroht; im vergangenen Jahr waren es 205.000. Die Gläubigerschäden stiegen auf rund 56 Milliarden Euro, nach 31,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Die Pleiten bei Galeria Kaufhof und FTI Touristik trugen laut Creditrefrom deutlich zu dieser Entwicklung bei.

Den Großteil der Pleiten machten indes Kleinstunternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten aus. Ihr Anteil lag den Angaben nach bei 81,4 Prozent im laufenden Jahr.

Auch bei den Verbraucherinsolvenzen gab es der Untersuchung zufolge einen Anstieg um 8,5 Prozent auf 72.100 Fälle. Der Trend aus dem Vorjahr habe sich "verstärkt", erläuterte Creditreform. Hauptursachen für den Anstieg seien die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten und weiter hohe Zinsen.

F.Amato--PV

Empfohlen

American Airlines setzt wegen technischen Problems kurzzeitig alle US-Flüge aus

Die US-Fluggesellschaft American Airlines hat wegen eines technischen Problems am Dienstag vorübergehend alle Flüge innerhalb der Vereinigten Staaten ausgesetzt. American Airlines habe am Morgen "ein technisches Problem" gemeldet und beantragt, dass alle Flüge am Boden bleiben sollten, teilte Bridgett Frey von der US-Luftfahrtbehörde FAA mit. Diese Maßnahme sei inzwischen wieder aufgehoben worden.

Verivox: Preise für Solaranlagen in zwölf Monaten um zehn Prozent gesunken

Solaranlagen für das Eigenheim werden immer günstiger: Der durchschnittliche Preis für Einfamilienhaus-Photovoltaikanlagen sank nach Angaben der Vergleichsportale Verivox und Selfmade Energy innerhalb der letzten zwölf Monate um rund zehn Prozent. Damit habe sich dieser Preis um über 1650 Euro verbilligt, erklärte Verivox am Dienstag.

Flugtaxi-Entwickler Lilium findet doch noch Käufer

Der insolvente Flugtaxi-Entwickler Lilium hat doch noch einen Käufer gefunden und hofft nun, weitermachen zu können. In der Nacht zum Dienstag sei "der Durchbruch" gelungen und ein Kaufvertrag unterzeichnet worden, teilte Lilium in München mit. Ein Konsortium von Investoren aus Europa und Nordamerika namens Mobile Uplift Corporation GmbH will demnach den Flugtaxi-Entwickler übernehmen. Anfang Januar solle die Transaktion abgeschlossen werden.

Dieselskandal: Winterkorns Verteidigung hält Vorsitzenden Richter für befangen

Die Verteidigung des im Dieselskandal angeklagten früheren VW-Chefs Martin Winterkorn hält den Vorsitzenden Richter am Landgericht Braunschweig, Johannes Mühe, für befangen. In einem entsprechenden Antrag an das Landgericht, der AFP am Montag vorlag, begründet die Verteidigung dies mit dem Vorgehen des Gerichts bei der Begutachtung des Gesundheitszustands ihres Mandanten. Der Antrag wurde demnach am Montag beim Landgericht eingereicht.

Textgröße ändern: