Pallade Veneta - Onlinehändler kritisieren engere Partnerschaft von DHL mit Billighändler Temu

Onlinehändler kritisieren engere Partnerschaft von DHL mit Billighändler Temu


Onlinehändler kritisieren engere Partnerschaft von DHL mit Billighändler Temu
Onlinehändler kritisieren engere Partnerschaft von DHL mit Billighändler Temu / Foto: Ina FASSBENDER - AFP

Die deutschen Onlinehändler kritisieren eine geplante engere Zusammenarbeit der DHL Group mit dem in China gegründeten Online-Billighändler Temu. Anders als angekündigt werde die Partnerschaft zwischen den Konzernen kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im Onlinehandel nicht zugutekommen, erklärte der Bundesverband Onlinehandel am Donnerstag. "Bei näherem Hinsehen entpuppt sich das Ganze eher als PR-Märchen denn als Mittelstandsprogramm." Die Kooperation werfe "die Frage auf, wie es um die Fairness im deutschen Versandmarkt steht".

Textgröße ändern:

DHL und Temu hatten vor rund einer Woche eine Absichtserklärung über eine engere Partnerschaft unterzeichnet, mit dem ausgewiesenen Ziel, lokale KMU besser zu unterstützen. Beide Unternehmen verpflichteten sich demnach unter anderem, "nachhaltige Praktiken" zu fördern, erklärten sie.

Die Plattform Temu lockt mit extremen Schnäppchen, steht aber immer wieder auch wegen schlechter Qualität, nicht erhaltener Sendungen und nicht zuletzt der katastrophalen Klima- und Umweltbilanz ihrer Produkte in der Kritik.

Der Bundesverband Onlinehandel kritisierte nun, dass vielen kleineren Shops angesichts einer engeren DHL-Temu-Partnerschaft "noch stärkere Preiskonkurrenz, getrieben durch Dumpingangebote direkt vom Hersteller" drohe. Der Verband verwies auf die Sondergebühren für Spitzenzeiten, die DHL erhebe - darunter eine laut Medienberichten für den Schnäppchentag Black Friday geplante zusätzliche Abgabe. Der DHL wirft der Verband vor, Temu Sonderlösungen zu gewähren.

"Die paradoxe Situation: Die Masse an Temu-Paketen trägt zur Auslastung der Logistikzentren bei und führt mit zur Einführung der Peak-Gebühr", erklärte der Verband. "Während Temu den Preis drückt, treibt DHL die Kosten - ein doppelter Würgegriff für KMU", führen die Onlinehändler aus.

Erst am Mittwoch hatte der Handelsverband Deutschland (HDE) bekanntgegeben, Beschwerde gegen Temu beim Bundeskartellamt eingereicht zu haben. Temu entziehe den Verkäufern auf der Plattform die Preissetzungshoheit, erklärte der HDE zur Begründung.

C.Conti--PV

Empfohlen

Verbraucherschützer fordern strengere Überwachung von Werbung für Nahrungsergänzungsmittel

Verbraucherschützer fordern eine strengere Überwachung von Werbeanzeigen für Nahrungsergänzungsmittel. Verbraucherinnen und Verbraucher müssten vor falschen Werbeversprechen geschützt werden, erklärte der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) am Mittwoch. Denn viele glauben einer Umfrage des Verbands zufolge, die Mittel seien sicher und gut untersucht - das ist aber nicht der Fall. Sie überschätzen demnach auch die Wirksamkeit der Tabletten, Kapseln oder Tropfen.

Erstmals mehr als eine Million Wohnmobile auf deutschen Straßen

In Deutschland gibt es erstmals mehr als eine Million Wohnmobile. Im April stieg ihre Zahl auf 1.002.562, wie das Kraftfahrtbundesamt am Mittwoch in Flensburg mitteilte. Die Zahl der Wohnmobile hierzulande erhöhte sich demnach seit 2017 um mehr als das Doppelte. Mehr als die Hälfte der Fahrzeuge gehörte Menschen im Alter von 50 bis 69 Jahren.

Gericht: Private Streamingplattform darf Inhalte von ZDF und Arte nicht nutzen

Die private Streamingplattform Joyn darf die Inhalte von ZDF und Arte nicht auf ihrem Portal nutzen. Die öffentlich-rechtlichen Sender müssten nicht jede Verbreitung durch Dritte hinnehmen, entschied das Landgericht München I am Mittwoch. Die zu ProSiebenSat.1 gehörende Plattform hatte die Inhalte seit Ende Januar auszugsweise angeboten, nahm sie im Verlauf des Rechtsstreits aber schon wieder herunter.

Arbeitslosenzahl im Mai nur leicht gesunken - Sorge um Jobmarkt wächst

Anhaltende Konjunkturschwäche und weltwirtschaftliche Unsicherheiten haben die Frühjahrsbelebung am deutschen Arbeitsmarkt weitgehend abgewürgt. Die Arbeitslosenzahl sank im Mai im Vergleich zum Vormonat nur leicht um 12.000 auf 2,919 Millionen, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent zurück, im Vergleich zum Mai 2024 lag die Arbeitslosenzahl um rund 197.000 höher.

Textgröße ändern: