Pallade Veneta - Mitgliedsländer der Seeschiffahrts-Organisation stimmen für weltweites CO2-Preissystem

Mitgliedsländer der Seeschiffahrts-Organisation stimmen für weltweites CO2-Preissystem


Mitgliedsländer der Seeschiffahrts-Organisation stimmen für weltweites CO2-Preissystem
Mitgliedsländer der Seeschiffahrts-Organisation stimmen für weltweites CO2-Preissystem / Foto: Damien MEYER - AFP

Die Mitgliedsstaaten der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) haben sich für ein weltweites System der CO2-Bepreisung in der Schifffahrt ausgesprochen. Demnach sollen alle Schiffe ab 2028 verpflichtend einen kohlenstoffärmeren Kraftstoffmix nutzen - ansonsten werden Ausgleichszahlungen fällig, wie die IMO am Freitag mitteilte. Den besonders stark vom Klimawandel betroffenen pazifischen Inselstaaten geht dies nicht weit genug.

Textgröße ändern:

Die Einigung folgt auf einwöchige Verhandlungen in London. Die Maßnahme muss im Oktober noch von der Versammlung der IMO formell angenommen werden. Das durch das Bepreisungssystem eingenommene Geld soll den Angaben nach dazu dienen, um emissionsarme oder -freie Technologien zu "belohnen" und Entwicklungsländer bei der Umstellung auf klimafreundlichere Schifffahrt zu unterstützen.

Nach Angaben einer IMO-Sprecherin stimmte eine Mehrheit der Mitgliedsländer dafür: 63 Staaten sprachen sich für das CO2-Preissystem aus, darunter die Europäische Union, Brasilien, China, Indien und Japan. 16 Staaten stimmten gegen das Vorhaben, darunter große Ölproduzenten wie Saudi-Arabien, Russland und die Vereinigten Arabischen Emirate. Die USA nahmen nicht an der Abstimmung teil.

Die pazifischen Inselstaaten enthielten sich, da sie den Vorschlag für unzureichend halten, um die Schifffahrt bis 2050 CO2-neutral zu machen. Die pazifischen und karibischen Inselstaaten hatten sich für eine ehrgeizigere, allgemeine CO2-Abgabe auf den Seetransport ausgesprochen.

Laut IMO ist die Schifffahrt bislang für fast drei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Mark Lutes von der Umweltorganisaton WWF erklärte, es handle sich um einen "bahnbrechenden Moment in der Schifffahrtindustrie", der eine "Trendwende bei den Treibhausgasen aus der globalen Schifffahrt signalisieren" dürfte. Zugleich kritisierte er, dass einige Aspekte der Einigung noch hinter dem Erforderlichen zurückblieben.

D.Bruno--PV

Empfohlen

Verdi-Mitglieder stimmen Einigung mit BVG zu - Tarifkonflikt beendet

Der Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) ist beendet. Die Mitglieder der Gewerkschaft Verdi stimmten in einer Befragung mehrheitlich für die Tarifeinigung mit der BVG, wie Verdi am Montagabend mitteilte. Den Angaben zufolge votierten 65 Prozent dafür. Die Tarifkommission von Verdi habe auf dieser Grundlage die Zustimmung zu dem Verhandlungsergebnis beschlossen.

Gericht: Regelsätze bei Bürgergeld für 2023 und 2024 sind verfassungsgemäß

Die Regelsätze beim Bürgergeld für 2023 und 2024 sind einer Gerichtsentscheidung zufolge verfassungsgemäß. Wie das nordrhein-westfälische Landessozialgericht (LSG) am Montag mitteilte, lehnte das Gericht eine beantragte Prozesskostenhilfe einer Klägerin ab, weil ihre Klagen auf höhere Regelsätze beim Bürgergeld keine Aussicht auf Erfolg hätten.

Energieversorgung: Zweites LNG-Schiff macht vor Wilhelmshaven fest

In Wilhemshaven hat ein zweites Spezialschiff zur Umwandlung von Flüssiggas (LNG) in Erdgas festgemacht. Die "Excelsior" mit 277 Meter Länge soll nun zunächst in den Testbetrieb gehen und in den kommenden Wochen mit dem Ferngasnetz verbunden werden, wie die Deutsche Energy Terminal (DET) in Düsseldorf am Montag mitteilte. Umweltschützer kritisieren den Ausbau der LNG-Kapazitäten in Deutschland scharf. Laut Deutscher Umwelthilfe (DUH) droht eine "massive Überkapazität".

Massiver Stromausfall trifft Spanien und Portugal - Ursache unklar

In Spanien, Portugal und im Südwesten Frankreichs hat ein "massiver" Stromausfall am Montag das öffentliche Leben lahmgelegt. Millionen Menschen waren betroffen, wie die Netzbetreiber mitteilten. Die Ursache war zunächst unklar. Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez berief eine Krisensitzung der Regierung in Madrid ein. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, an Ort und Stelle zu bleiben, um ein Verkehrschaos zu vermeiden.

Textgröße ändern: