Pallade Veneta - Automobilindustrie bemängelt zu langsamen Ausbau der Ladeinfrastruktur

Automobilindustrie bemängelt zu langsamen Ausbau der Ladeinfrastruktur


Automobilindustrie bemängelt zu langsamen Ausbau der Ladeinfrastruktur
Automobilindustrie bemängelt zu langsamen Ausbau der Ladeinfrastruktur / Foto: David GANNON - AFP

Der Ausbau des Ladenetzes für Elektroautos kommt laut einer Erhebung des Verbands der Automobilindustrie (VDA) nur stockend voran. "Das Ziel der Bundesregierung von 15 Millionen Elektrofahrzeugen bis 2030 hat die Notwendigkeit eines ambitionierten Ausbaus der Ladeinfrastruktur weiter erhöht", betonte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Montag. Die Lücke zwischen den verfügbaren Ladepunkten und den zugelassenen Elektroautos sei zuletzt jedoch weiter gewachsen.

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Wie der VDA mit Bezug auf die Bundesnetzagentur erklärte, gab es in Deutschland zum 1. Mai knapp 60.400 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Rechnerisch müssten sich in Deutschland somit 22 Elektroautos einen öffentlichen Ladepunkt teilen, wie der VDA weiter erklärte. Im Oktober letzten Jahres waren es noch 21 Elektroautos gewesen, im Mai 2021 lediglich 17. "Das Delta zwischen Angebot und Bedarf ist damit wachsend", erklärte der VDA.

So wurden laut VDA in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich rund 57.000 Elektroautos pro Monat zugelassen. Gleichzeitig wurden jedoch lediglich rund 1300 Ladepunkte pro Monat gebaut. Um allerdings das von der Bundesregierung vorgegebene Ziel von einer Millionen Ladepunkte bis 2030 zu erreichen, müssten monatlich rund 6000 neue Ladepunkte gebaut werden. "Wird das aktuelle Ausbautempo nicht gesteigert, gibt es in Deutschland im Jahr 2030 gerade einmal rund 210.000 Ladepunkte - also lediglich ein Fünftel der angestrebten eine Million", warnte der VDA.

"Wir brauchen deutlich mehr Tempo, wenn wir die Ziele erreichen wollen", erklärte Müller weiter. Um das Vertrauen der Verbraucherinnen und Verbraucher zu gewinnen, müsse der Ausbau der Ladeinfrastruktur "dem Bedarf um zwei Jahre vorausgehen". Müller forderte zudem ein "konsequentes Monitoring des Ziels von einer Million Ladepunkten durch die Bundesregierung".

Die Vorsitzende des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kerstin Andreae, kritisierte das Ziel von einer Million Ladepunkte bis 2030 indes als "überhöht". "Sicher ist, dass die 'eine Million' weit jenseits des realistischen Ladesäulenbedarfs liegt und eine falsche Erwartungshaltung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern schürt", erklärte Andreae.

Realistischer sei demnach ein Bedarf zwischen 100.000 und 250.000 Ladepunkten im Jahr 2030. Es sei davon auszugehen, dass ein Großteil der Ladevorgänge künftig an privaten Ladepunkten oder beim Arbeitgeber erfolgen werde. "Klar ist, dass wir 15 Millionen vollelektrische PKW aus Klimaschutzgründen in 2030 brauchen werden", erklärte Andreae weiter. "Eine Million Ladepunkte zur Flankierung dieses PKW-Ziels werden wir aber sicher nicht brauchen".

J.Lubrano--PV

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