Pallade Veneta - Fed-Chef warnt vor Preisanstieg und weniger Wachstum - Trump schlägt zurück

Fed-Chef warnt vor Preisanstieg und weniger Wachstum - Trump schlägt zurück


Fed-Chef warnt vor Preisanstieg und weniger Wachstum - Trump schlägt zurück
Fed-Chef warnt vor Preisanstieg und weniger Wachstum - Trump schlägt zurück / Foto: KAMIL KRZACZYNSKI - AFP

Der Chef der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, hat erneut vor höheren Preisen und niedrigerem Wirtschaftswachstum durch die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle gewarnt. "Die Zölle werden höchstwahrscheinlich zumindest einen vorübergehenden Anstieg der Inflation hervorrufen", sagte Powell am Mittwoch (Ortszeit) bei einer Veranstaltung des Economic Club of Chicago. Der Preisauftrieb "könnte auch länger anhaltend" ausfallen, warnte er.

Textgröße ändern:

Die US-Notenbank ist vom US-Kongress mit einem doppelten Mandat ausgestattet: Sie soll sowohl stabile Preise als auch eine möglichst nachhaltige Beschäftigung über einen längeren Zeitraum gewährleisten. Durch das Anheben oder Senken des Leitzinses, der wie eine Bremse oder ein Gaspedal für die Nachfrage in den USA wirkt, soll sie diese beiden Ziele im Gleichgewicht halten.

Die Zölle könnte es aber schwieriger machen, die beiden Ziele zugleich zu verfolgen, sagte Powell. Er hatte bereits Anfang April auf mögliche negativen Folgen der US-Importaufschläge für die Wirtschaft hingewiesen. Die meisten Ökonomen haben davor gewarnt, dass die Zölle zumindest zeitweise die Preise hochtreiben und zugleich als Bremse für das Wachstum wirken könnten.

Trump reagierte am Donnerstag mit Kritik: Der Fed-Chef sei "immer zu spät und falsch", erklärte er in seinem Onlinenetzwerk Truth Social. Das Ende von Powells Zeit an der Spitze der US-Notenbank "kann nicht schnell genug kommen". Powell hätte die Zinsen wie die Europäische Zentralbank "vor langem senken sollen", fuhr der Republikaner fort. Der US-Präsident hat die Fed bereits mehrfach zur Absenkung des Leitzinses gedrängt, die Notenbank jedoch beließ den Zinssatz seit Anfang des Jahres unverändert zwischen 4,25 Prozent und 4,5 Prozent.

Die US-Regierung fuhr in den vergangenen Wochen einen Zickzackkurs bei den Zöllen. Trump erhob hohe Zölle auf Importe anderer Länder, setzte diese aber nach massiven Kurseinbrüchen an den Börsen teilweise wieder außer Kraft. Washington verweist darauf, dass die Aufschläge nur ein Teil einer Wirtschaftsagenda sind, die das Wachstum ankurbeln, die Inflation dämpfen und Arbeitsplätze im Verarbeitenden Gewerbe in die Vereinigten Staaten zurückbringen soll.

R.Lagomarsino--PV

Empfohlen

Inflationsrate verharrt im Mai voraussichtlich bei 2,1 Prozent

Die Teuerung in Deutschland ist im Mai nach vorläufigen Daten konstant geblieben. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Vergleich zum April kletterten die Preise leicht um 0,1 Prozent. Experten gehen davon aus, dass die Inflationsrate auch in den nächsten Monaten um die Zwei-Prozent-Marke schwanken dürfte.

Finanzminister Klingbeil macht Ökonom Südekum zu persönlichem Berater

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat den Ökonomen Jens Südekum zu seinem persönlichen Berater gemacht. Der 49-Jährige solle Klingbeil in "makroökonomischen Fragen" beraten, teilte das Finanzministerium am Freitag mit. Der Minister und Vizekanzler würdigte Südekum als einen "der führenden Ökonomen in unserem Land". Südekum verbinde "höchste ökonomische Expertise mit praktischer Politik", erklärte Klingbeil. "Als einer der Architekten des 500-Milliarden-Sondervermögens hat Jens Südekum den Weg für massive Investitionen, verbunden mit den notwendigen Strukturreformen, aufgezeigt."

Insolventer Modehersteller Gerry Weber schließt alle rund 40 Geschäfte in Deutschland

Der insolvente ostwestfälische Modehersteller Gerry Weber schließt alle seine gut 40 Geschäfte in Deutschland. Die Rechte an der Marke Gerry Weber würden von der spanischen Victrix-Gruppe übernommen, die einen "Neustart der Damenmodemarke unter Nutzung der eigenen Strukturen" plane, erklärte das Unternehmen in Halle/Westfalen am Freitag. Demnach werden alle Shops und Outlets in Deutschland sowie die bestehenden Läden in anderen europäischen Ländern in den kommenden Monaten geschlossen.

Nach juristischem Hin und Her in den USA: Trumps Zölle vorerst weiter in Kraft

US-Präsident Donald Trump kann seine umstrittene aggressive Zollpolitik gegen zahlreiche Länder vorerst fortführen: Ein Berufungsgericht in den USA gab am Donnerstag im Eilverfahren einem Einspruch der Regierung gegen die Aufhebung der Zölle durch ein vorheriges Gerichtsurteil statt. Die EU stellte am Freitag klar, dass sie im Zollstreit weiterhin auf Gespräche und eine Einigung mit den USA setzt.

Textgröße ändern: