Pallade Veneta - VW-Chef stellt Aus für neue Verbrennerautos im Jahr 2035 infrage

VW-Chef stellt Aus für neue Verbrennerautos im Jahr 2035 infrage


VW-Chef stellt Aus für neue Verbrennerautos im Jahr 2035 infrage
VW-Chef stellt Aus für neue Verbrennerautos im Jahr 2035 infrage / Foto: Ronny HARTMANN - AFP/Archiv

VW-Chef Oliver Blume stellt das Datum 2035 für das Aus für neue Benziner und Diesel-Fahrzeuge in der EU infrage. Bei der Verkehrswende brauche es "immer wieder Prüfpunkte, die sich an den Realitäten orientieren, wie schnell sich die E-Mobilität verbreitet", sagte Blume der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagsausgabe) am Rande der Automesse in Shanghai. "Und gegebenenfalls braucht es politisch flexible Übergangszeiträume."

Textgröße ändern:

Der VW-Vorstandschef lobte in diesem Zusammenhang den Vorstoß der EU-Kommission, einen dreijährigen Ausgleichsmechanismus für die CO2-Flottenziele von 2025 bis 2027 einzuführen. Dadurch gehe "kein Gramm an CO2-Einsparung zum Schutz des Klimas verloren", versicherte Blume. Die Hersteller erhielten aber Flexibilität, ihre CO2-Ziele zu erreichen.

"Es ist ein richtiger Realitätscheck", sagte Blume der "NOZ". "Das Gleiche brauchen wir bei künftigen Meilensteinen wie 2030 und 2035."

Zugleich forderte der VW-Chef Blume mehr Unterstützung durch die Politik. "Der Hochlauf der E-Mobilität gelingt nicht allein mit den richtigen Autos", sagte er in dem Interview. "Auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen." Dazu gehörten die Ladeinfrastruktur, die Energiepreise sowie "eine verbindliche Förderung der E-Mobilität". In Deutschland etwa gebe es entlang der Autobahnen bereits ein gut ausgebautes Ladenetz, in den Städten und im regionalen Bereich gebe es aber "Nachholbedarf".

Die EU-Kommission hatte sich Anfang April dafür ausgesprochen, den Autoherstellern statt wie vorgesehen bis Ende 2025 nun drei Jahre Zeit zu geben, um strengere Vorgaben für den CO2-Ausstoß ihrer Fahrzeuge einzuhalten. Elektroautos gelten dabei als emissionsfrei - sie können im Rahmen der Flottengrenzwerte mit anderen, klimaschädlicheren Fahrzeugen desselben Herstellers verrechnet werden.

Konzerne wie Volkswagen und Renault haben Probleme, die verschärften Abgasvorgaben zu erreichen. Sie hatten in Brüssel mehr Flexibilität gefordert, denn bei einem Verfehlen von EU-Zielvorgaben drohen Bußgelder. Über die Lockerungsvorschläge der Kommission müssen nun das Europaparlament und die 27 EU-Staaten verhandeln. Die Verhandlungsführer könnten theoretisch weitere Änderungen an den Grenzwerten und sogar am Verbrenner-Aus für 2035 einbringen.

A.Graziadei--PV

Empfohlen

Neues US-Gesetz und Entspannung im Zollkonflikt bescheren Bitcoin Höhenflug

Ein neues US-Gesetz für die Regulierung bestimmter Kryptowährungen sowie die tendenzielle Entspannung im Zollkonflikt der USA mit anderen Ländern bescheren dem Bitcoin derzeit einen Höhenflug. Die nach Marktwert wichtigste Kryptowährung erreichte am Donnerstag einen weiteren Höchstand, nachdem der vorherige Rekord vom 20. Januar bereits am Mittwoch kurzzeitig eingestellt worden war. Zwischenzeitlich wurde ein Bitcoin am Donnerstag für 111.878,26 Dollar gehandelt, nach einem Höchstand von knapp 109.500 am Vortag.

US-Repräsentantenhaus billigt Haushaltsgesetz mit massiven Steuersenkungen

Das von den Republikanern dominierte US-Repräsentantenhaus hat am Donnerstag nach einer Marathonsitzung für ein umfassendes Haushaltsgesetz gestimmt. Das auch innerhalb der republikanischen Partei umstrittene Gesetz nahm damit eine wichtige parlamentarische Hürde. Es geht nun in den Senat, wo republikanische Senatoren bereits angekündigt haben, erhebliche Änderungen daran vornehmen zu wollen.

Gericht erklärt "Focus"-Ärztesiegel für zulässig: Wettbewerbszentrale scheitert

Ein vom "Focus" vergebenes Ärztesiegel für von der Illustrierten so bezeichnete Topmediziner bleibt zulässig. Mit einer am Donnerstag vom Oberlandesgericht München verkündeten Entscheidung wurde ein gut zwei Jahre altes Unterlassungsurteil des Münchner Landgerichts gegen diese Auszeichnung wieder aufgehoben. Damit konnte sich der Burda-Verlag in der nächsten Instanz gegen die Wettbewerbszentrale durchsetzen, die nun die Kosten des Verfahrens tragen muss.

Zwischen Zollstreit und Finanzpaket: Stimmung bei Unternehmen hellt sich auf

Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich im Mai zwischen Handelskonflikt und milliardenschwerem Finanzpaket erneut verbessert und auch die Unsicherheit ist etwas zurückgegangen. Verantwortlich dafür waren optimistischere Erwartungen, während die Firmen mit der aktuellen Lage weniger zufrieden waren, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Der Index für das Geschäftsklima kletterte von 86,9 Punkten im April auf 87,5 Punkte im Mai.

Textgröße ändern: