Pallade Veneta - Deutsche Bahn und Verkehrsministerium wollen "Hochleistungsnetz" aufbauen

Deutsche Bahn und Verkehrsministerium wollen "Hochleistungsnetz" aufbauen


Deutsche Bahn und Verkehrsministerium wollen "Hochleistungsnetz" aufbauen
Deutsche Bahn und Verkehrsministerium wollen "Hochleistungsnetz" aufbauen / Foto: Christof STACHE - AFP

Die Deutsche Bahn (DB) und das Bundesverkehrsministerium wollen besonders ausgelastete Streckenabschnitte des Schienennetzes zu einem "Hochleistungsnetz" ausbauen. "So wie es ist, kann es nicht bleiben", sagte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Mittwoch. "Politische Versäumnisse und Unterfinanzierung" hätten die Schiene an "ihre absolute Grenze gebracht". Mit einer Bündelung von Baumaßnahmen, einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit und kundenfreundlicher Bauplanung solle nun gegengesteuert werden.

Textgröße ändern:

Kern der Probleme im Passagier- und Güterverkehr sei ein Mangel an Kapazitäten und die Überalterung der Infrastruktur, erklärte die DB. Ab 2024 sollen deshalb besonders beanspruchte Streckenabschnitte zu einem Hochleistungsnetz ausgebaut werden. Konkret gehe es dabei um rund zehn Prozent des Gesamtnetzes, also rund 3500 Kilometer - diese Abschnitte seien bereits heute zu 125 Prozent ausgelastet. Bis 2030 werde dieser Anteil der besonders belasteten Streckenabschnitte voraussichtlich auf 9000 Kilometer anwachsen, erklärte die Bahn weiter.

Eine steigende Nachfrage in Kombination mit veralteter Infrastruktur und Bautätigkeiten führe zu "Staus und Verspätungen mit massiven Auswirkungen auf alle Kundinnen und Kunden", erklärte der Vorstandsvorsitzende der DB, Richard Lutz. "Die aktuelle Betriebsqualität entspricht ganz klar nicht unseren Ansprüchen". Das neue Hochleistungsnetz solle vom "Problemfall zum Qualitäts- und Stabilitätsanker für die gesamte Infrastruktur" werden.

Bei der geplanten Generalsanierung will die Bahn künftig drei neue Kriterien berücksichtigen. So sollen erstens alle geplanten Baumaßnahmen "radikal gebündelt" werden, um Streckenabschnitte anschließend über mehrere Jahre frei von Baustellen zu halten. Zudem sollen zweitens bei Bauarbeiten künftig nicht nur bestehende Mängel beseitigt, sondern auch Zusatzmaßnahmen vorgenommen werden. Die Hochleistungskorridore sollen so einen "erstklassigen Ausstattungsstandard" erhalten. Bei der Bauplanung soll drittens künftig mehr auf kundenfreundliches Bauen gesetzt werden. Zu diesem Zweck will die Bahn "hochverdichtete und kapazitätsschonende Bauverfahren" einsetzen.

Im Bundesverkehrsministerium soll laut Wissing eine zuständige Steuerungsgruppe Deutsche Bahn eingerichtet werden. Diese soll eine "enge Zusammenarbeit" zwischen dem Ministerium und dem Aufsichtsrat der DB ermöglichen. Eine Beschleunigungskommission soll sich zudem um "konkrete Anliegen" zum Ausbau des Schienennetzes kümmern, sagte Wissing weiter. "Ich erwarte, dass wir künftig die Uhr wieder nach der Bahn stellen können", sagte der Verkehrsminister.

P.Colombo--PV

Empfohlen

Union kündigt Widerstand gegen Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs an

Die Union hat entschiedenen Widerstand gegen eine Initiative zur Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs angekündigt. "Als CDU/CSU-Bundestagsfraktion werden wir uns mit aller Kraft dagegen wehren", sagte die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dorothee Bär am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie kritisierte, dass vor den Neuwahlen im Februar "auf den letzten Drücker und zu so einer ethisch-moralisch hochkomplexen Entscheidung über die Beendigung menschlichen Lebens Fakten geschaffen werden sollen".

Betreiber: Gasspeicher fast vollständig befüllt

Die Gasspeicher in Deutschland sind nach Einschätzung der Betreiber ausreichend gefüllt. Eine Gasmangellage drohe nur bei extremer Kälte, nicht aber bei "normalen" oder "warmen" Temperaturen, wie die Initiative Energien Speichern (Ines) am Donnerstag mitteilte. Allerdings beschäftigt demnach die erneute Befüllung im Sommer des kommenden Jahres die Branche.

Metall- und Elektrobranche in Nordrhein-Westfalen übernimmt Pilot-Tarifabschluss

Die IG Metall und die Metallindustrie in Nordrhein-Westfalen haben sich auf die Übernahme des Anfang der Woche ausgehandelten Pilot-Tarifabschlusses geeinigt. Damit erhalten die 700.000 Beschäftigten der Branche ab 1. April 2025 in zwei Stufen insgesamt 5,1 Prozent mehr Lohn, wie die IG Metall Nordrhein-Westfalen am Donnerstag mitteilte. Der Durchbruch für den Pilotabschluss war am Dienstag bei Verhandlungen in Hamburg zwischen der Gewerkschaft und den Arbeitgebern gelungen.

Gewinne der Dax-Unternehmen deutlich gesunken

Die größten börsennotierten Konzerne in Deutschland haben im Quartal von Juli bis September deutlich weniger Gewinn gemacht als im Vorjahresquartal. Insbesondere die Automobilindustrie schwächelte im Sommer, wie die Beratungsfirma EY in Stuttgart am Donnerstag mitteilte. Der Gewinn vor Steuern der 40 im Dax notierten Unternehmen sank um 8,5 Prozent auf knapp 35,9 Milliarden Euro.

Textgröße ändern: