Pallade Veneta - Rot-rot-grüner Landeshaushalt in Thüringen mit CDU-Stimmen beschlossen

Rot-rot-grüner Landeshaushalt in Thüringen mit CDU-Stimmen beschlossen


Rot-rot-grüner Landeshaushalt in Thüringen mit CDU-Stimmen beschlossen
Rot-rot-grüner Landeshaushalt in Thüringen mit CDU-Stimmen beschlossen

Mit den Stimmen der CDU ist im Thüringer Landtag der Haushalt der rot-rot-grünen Minderheitsregierung für das Jahr 2022 beschlossen worden. Die AfD-Fraktion und die vier FDP-Abgeordneten stimmten am Freitag im Erfurter Parlament dagegen. Weil die regierende Koalition von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) keine eigene Mehrheit hat, ist sie auf Stimmen der Opposition angewiesen. In langen Verhandlungen konnte die CDU deshalb auch eigene Haushaltsziele durchsetzen.

Textgröße ändern:

"Am Ende steht nicht ein Haushalt von Rot-Rot-Grün, sondern ein Haushalt für Thüringen", erklärte CDU-Fraktionschef Mario Voigt am Freitag. Die CDU habe Rot-Rot-Grün zum Sparen gezwungen. "Wir haben dafür gesorgt, dass der Politikwechsel eingeleitet wird und die Landesregierung das Geld künftig zusammenhalten muss", betonte Voigt.

Erstmals seit der Regierungsübernahme von Rot-Rot-Grün sei das Haushaltsvolumen wieder gesunken. Die im Entwurf der Landesregierung ursprünglich geplanten Gesamtausgaben von 12,1 Milliarden Euro habe die CDU auf 11,9 Milliarden gesenkt. Für die Kommunen hatte die Oppositionspartei hingegen mehr Geld durchgesetzt.

Linksfraktionschef Steffen Dittes erklärte, mit dem Landeshaushalt sei "die Grundlage für die Handlungsfähigkeit Thüringens gelegt" worden. Die SPD-Landtagsfraktion twitterte: "Habemus Landeshaushalt." Die Grünen-Fraktion äußerte sich "froh und erleichtert". "Es war kein leichter Weg, aber nun haben wir endlich die so wichtige finanzielle Planungssicherheit für das Land." AfD-Fraktionschef Björn Höcke warf der CDU hingegen vor, sie mache sich "zum Steigbügelhalter der Tiefroten".

Die Thüringer Landespolitik ist wegen der komplizierten Mehrheitsverhältnisse bereits seit der Landtagswahl 2019 in ständiger Unruhe. Ihren Anfang nahmen die Querelen vor fast genau zwei Jahren, als die Wiederwahl Ramelows als Ministerpräsident im Landtag zunächst spektakulär scheiterte. Im Parlament wurde am 5. Februar 2020 überraschend der FDP-Politiker Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten gewählt, weil er auch Stimmen von CDU und AfD erhielt. Dies sorgte bundesweit für große Empörung. Kemmerich trat nach wenigen Tagen im Amt wieder zurück.

Linke, SPD, Grüne und CDU schlossen danach einen informellen sogenannten Stabilitätspakt, um fallweise Mehrheiten im Landtag zu organisieren und das Land regierungsfähig zu halten. Schon einmal verständigten sich die Parteien auf einen Haushalt. Dieses Arrangement war aber eigentlich nur bis zu einer Neuwahl befristet. Ursprünglich sollte in Thüringen zeitgleich mit dem Bundestag gewählt werden.

Die Auflösung des Landtags und damit auch eine Neuwahl scheiterte im Juli allerdings an fehlenden Mehrheiten. Linke, SPD und Grüne sowie die CDU kamen nicht auf die nötige Stimmenzahl. Die drei Koalitionsparteien stoppten die Abstimmung aus Sorge vor einer neuerlichen Situation, in der die Stimmen der AfD über den Erfolg des Antrags entscheiden könnten. Deshalb regiert Ramelow weiterhin nur mit einer Minderheitsregierung. Der nächste reguläre Wahltermin wäre erst 2024.

M.Romero--PV

Empfohlen

Tesla in Grünheide erhöht Löhne um vier Prozent

Die rund 12.000 Beschäftigten des US-Autobauers Tesla im brandenburgischen Grünheide bekommen mehr Lohn. Wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte, werden die Gehälter ab 1. November um vier Prozent erhöht. Das sei den Mitarbeitenden auf einer internen Versammlung mitgeteilt worden. Es ist den Angaben nach bereits die zweite Gehaltserhöhung in diesem Jahr, nachdem die Jahresentgelte in der Produktion im Februar pauschal um 2500 Euro gestiegen waren.

Arbeitsagenturen beraten deutlich mehr internationale Arbeitskräfte

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat knapp ein Jahr nach der Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes erste Erfolge festgestellt. Wie die BA in Nürnberg am Dienstag mitteilte, berieten die Arbeitsagenturen bereits im vergangenen Jahr deutlich mehr ausländische Arbeitskräfte und erteilten mehr Arbeitsmarktzulassungen als ein Jahr zuvor. Kritik übte die BA derweil an den weiterhin komplizierten Anerkennungsverfahren und mangelnder Digitalisierung.

Neuwagenmarkt im Oktober im Plus - E-Auto-Absätze schwach

Im Oktober sind in Deutschland deutlich mehr Neuwagen zugelassen worden als im Vorjahresmonat. Die Neuzulassungen legten um 6,0 Prozent auf knapp 232.000 zu, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg am Dienstag mitteilte. Die Neuzulassungen von E-Autos gingen um 4,9 Prozent zurück, was auch an hohen Werten im Vergleichsmonat wegen des damals bevorstehenden Auslaufens der staatlichen Kaufförderung liegt.

Ambitioniertes Wachstumsziel: Chinas Regierungschef hat "volles Vertrauen"

Der chinesische Regierungschef Li Qiang hält das ausgewiesene Wirtschaftswachstumsziel für das laufende Jahr weiterhin für erreichbar. "Wir haben volles Vertrauen in die Erreichung der diesjährigen Ziele und in die künftige Entwicklung der chinesischen Wirtschaft", sagte er am Dienstag bei der Eröffnung einer Handelsmesse in Shanghai. Li verwies auf bereits auf den Weg gebrachte Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft und deutete an, dass es weitere staatliche Hilfe geben könnte.

Textgröße ändern: