Pallade Veneta - Uniper ruft komplette Zwei-Milliarden-Euro-Kreditlinie bei Förderbank KfW ab

Uniper ruft komplette Zwei-Milliarden-Euro-Kreditlinie bei Förderbank KfW ab


Uniper ruft komplette Zwei-Milliarden-Euro-Kreditlinie bei Förderbank KfW ab
Uniper ruft komplette Zwei-Milliarden-Euro-Kreditlinie bei Förderbank KfW ab / Foto: LENNART PREISS - AFP/Archiv

Der in finanzielle Schwierigkeiten geratene Energiekonzern Uniper hat seinen mit der staatlichen Förderbank KfW vereinbarten Kreditrahmen von zwei Milliarden Euro komplett in Anspruch genommen. Wie das Unternehmen in Düsseldorf am Montag weiter mitteilte, beantragte es zugleich eine Erhöhung seiner allgemein mit der KfW verabredeten Kreditlinie. Grund der Probleme des Konzerns sind die ausbleibenden Erdgaslieferungen aus Russland.

Textgröße ändern:

Dem Unternehmen zufolge handelt es sich bei der Kreditaufnahme um einen von mehreren Sofortmaßnahmen. Eine weitere Maßnahme sei die Entnahme von Erdgas aus Speichern zum Zweck der Liquiditätssicherung und Kundenversorgung. Die Verhandlungen mit der Regierung über staatliche Stabilisierungsmaßnahmen würden derweil fortgesetzt, teilte das Unternehmen weiter mit. Wie lange diese andauern könnten, sei "derzeit nicht absehbar".

Vor diesem Hintergrund stellte der Energiekonzern nach eigenen Angaben am Montag "zusätzlich und eigenständig" den Antrag auf Erhöhung der so genannten Kreditfazilität bei der Staatsbank KfW.

Uniper-Vorstandschef Klaus-Dieter Maubach teilte mit, der Konzern sei in der aktuelle Situation "zu Schritten gezwungen, die eindeutig als Notmaßnahmen bezeichnet werden müssen". Die Probleme könnten nur beendet werden, wenn wieder mehr Gas aus Russland komme oder wenn die Bundesregierung die Notmaßnahmen im Energiesicherungsgesetz aktivieren würde.

Das Energiesicherungsgesetz enthält unter anderem Regelungen, denen zufolge Energieunternehmen im Falle von Versorgungskrisen gegebenenfalls drastisch gestiegene Beschaffungskosten an ihre Kundinnen und Kunden weiterreichen dürften. Die Aktivierung dieses Schrittes ist eines der Vorschläge von Uniper aus einem Maßnahmenkatalog, mit dem der Konzern seinen vor eineinhalb Wochen vor dem Hintergrund der Gaskrise eingereichten Antrag auf staatliche Hilfe.

Uniper strebt einen Einstieg des Bundes im eigenen Unternehmen an. Die Basis für diese Möglichkeit im Fall strauchelnder Energiefirmen schuf erst kürzlich der Bundestag. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sicherte dem Konzern Hilfe zu, äußerte sich bisher aber nicht zu Einzelheiten einer möglichen Unterstützung.

Uniper ist ein international tätiges Energieunternehmen, das Strom und Gas an Großhandelskunden wie Stadtwerke und Industrieunternehmen verkauft. Es ist stark im Gashandel mit Russland aktiv und zählt nach eigenen Angaben zu den wichtigsten Gasunternehmen in Europa. Das wiederum nährt Befürchtungen vor unkalkulierbaren Folgewirkungen im Fall einer etwaigen Insolvenz Unipers.

Z.Ottaviano--PV

Empfohlen

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Gitarrensammlung von Rock-Legende Jeff Beck wird im Januar versteigert

Zwei Jahre nach dem Tod der britischen Rock-Legende Jeff Beck soll im Januar seine Gitarrensammlung versteigert werden. Einige der 130 Gitarren, Verstärker und anderes "Handwerkszeug", die Beck in seiner jahrzehntelangen Karriere benutzte, sollen am 22. Januar in London unter den Hammer kommen, wie das Auktionshaus Christie's am Freitag mitteilte. Sie dürften hunderttausende Pfund einbringen.

Einzelhandel in China legt im Oktober zu

Der Einzelhandel in China hat im Oktober so stark zugelegt wie seit Beginn des Jahres nicht mehr. Die Umsätze wuchsen um 4,8 Prozent im Jahresvergleich, wie das Nationale Statistikamt in Peking am Freitag mitteilte. Im September hatte es einen Anstieg von 3,2 Prozent gegeben. Die nun veröffentlichten Zahlen lagen über den Erwartungen von Analysten und lassen auf eine Erholung des Binnenkonsums schließen.

EU-Kommission senkt Prognose für Deutschland - Aussichten für Eurozone besser

Auch die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für Deutschland in diesem Jahr weiter abgesenkt - sie erwartet im kommenden Jahr aber ein Plus von immerhin 0,7 Prozent hierzulande. Für die Eurozone rechnet die Kommission im kommenden Jahr mit einem deutlich stärkeren Wirtschaftswachstum von 1,3 Prozent. Die tatsächliche Entwicklung sei aber stark abhängig von der Weltpolitik - die Energiepreise könnten stark steigen, die Handelshemmnisse zunehmen, warnte Brüssel am Freitag.

Textgröße ändern: