Pallade Veneta - Verdi droht mit weiteren Bodenpersonal-Streiks bei der Lufthansa

Verdi droht mit weiteren Bodenpersonal-Streiks bei der Lufthansa


Verdi droht mit weiteren Bodenpersonal-Streiks bei der Lufthansa
Verdi droht mit weiteren Bodenpersonal-Streiks bei der Lufthansa / Foto: Christof STACHE - AFP

In der aktuellen Tarifauseinandersetzung für das Bodenpersonal der Lufthansa dringt die Gewerkschaft Verdi auf eine Einigung und droht ansonsten mit weiteren Streiks. "Wir fordern die Lufthansa auf, in der morgigen dritten Verhandlungsrunde ein abschlussfähiges Angebot vorzulegen", erklärte Verdi-Vizechefin und Verhandlungsführerin Christine Behle am Dienstag. "Ein Ergebnis in dieser Runde ist entscheidend, um weitere Warnstreiks zu verhindern."

Textgröße ändern:

Behle zeigte sich jedoch auch zuversichtlich: "Wir haben die große Hoffnung, dass der Durchbruch gelingt", sagte sie dem "Handelsblatt". Die am Mittwoch beginnende Verhandlungsrunde sei auf zwei Tage angesetzt worden, "um die vielen Themen besprechen zu können".

Ein Ergebnis in der nun anstehenden dritten Verhandlungsrunde sei "auch deswegen entscheidend, weil sonst das Risiko besteht, mit Arbeitskämpfen in die Hauptreisezeit zu rutschen", warnte Behle. Der August und der September seien die verkehrsreichsten Monate in der Luftfahrt. Für Ende August ist demnach bereits eine weitere zweitägige Verhandlungsrunde angesetzt.

Verdi fordert 9,5 Prozent mehr Lohn und einen Mindeststundenlohn von 13 Euro bei zwölf Monaten Laufzeit für die rund 20.000 am Boden Beschäftigten der Lufthansa. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, hatten die Beschäftigten am Mittwoch für mehr als 26 Stunden die Arbeit niedergelegt. Die Fluggesellschaft strich rund tausend Flüge, betroffen waren mehr als 130.000 Passagiere.

Das Angebot der Lufthansa hatte die Gewerkschaft in der zweiten Runde als unzureichend abgelehnt. Die angebotenen, zeitlich gestaffelte Gehaltssteigerungen hätten im Jahresdurchschnitt beispielsweise bei einem Mitarbeiter am Check-In nur 5,5 Prozent oder bei einem Flugzeugmechaniker 3,4 Prozent gebracht, wie Verdi am Dienstag betonte.

Außerdem habe das Unternehmen die Gehaltsentwicklung an das Konzernergebnis koppeln wollen. "Eine ergebnisorientierte Gehaltsentwicklung ist für uns inakzeptabel", sagte Behle. Das wäre ein "Blankoscheck für eine unsichere Zukunft der Beschäftigten".

Die Gewerkschafterin sagte dem "Handelsblatt": "Die letzte Tarifrunde gab es 2018, seitdem haben die Beschäftigten wegen der Pandemie auf Gehalt verzichtet, um die Lufthansa stabil durch die Krise zu bringen."

Mitten in der Urlaubssaison muss die Airline sich auch auf einen möglichen Streik ihrer Piloten einstellen. Die Mitglieder der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hatten am Sonntag mit großer Mehrheit für einen möglichen Arbeitskampf gestimmt. VC gab daraufhin an, zunächst "konstruktive Gespräche" führen zu wollen, um "gemeinsame Lösungen" zu finden.

H.Ercolani--PV

Empfohlen

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Gitarrensammlung von Rock-Legende Jeff Beck wird im Januar versteigert

Zwei Jahre nach dem Tod der britischen Rock-Legende Jeff Beck soll im Januar seine Gitarrensammlung versteigert werden. Einige der 130 Gitarren, Verstärker und anderes "Handwerkszeug", die Beck in seiner jahrzehntelangen Karriere benutzte, sollen am 22. Januar in London unter den Hammer kommen, wie das Auktionshaus Christie's am Freitag mitteilte. Sie dürften hunderttausende Pfund einbringen.

Einzelhandel in China legt im Oktober zu

Der Einzelhandel in China hat im Oktober so stark zugelegt wie seit Beginn des Jahres nicht mehr. Die Umsätze wuchsen um 4,8 Prozent im Jahresvergleich, wie das Nationale Statistikamt in Peking am Freitag mitteilte. Im September hatte es einen Anstieg von 3,2 Prozent gegeben. Die nun veröffentlichten Zahlen lagen über den Erwartungen von Analysten und lassen auf eine Erholung des Binnenkonsums schließen.

Textgröße ändern: