Pallade Veneta - US-Bundesstaat Indiana schränkt Zugang zu Abtreibungen weitestgehend ein

US-Bundesstaat Indiana schränkt Zugang zu Abtreibungen weitestgehend ein


US-Bundesstaat Indiana schränkt Zugang zu Abtreibungen weitestgehend ein
US-Bundesstaat Indiana schränkt Zugang zu Abtreibungen weitestgehend ein / Foto: ROBERTO SCHMIDT - AFP/Archiv

Indiana hat als erster US-Bundesstaat seit einem Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshof der USA eine umfassende Einschränkung des Zugangs zu Abtreibungen beschlossen. Der republikanische Gouverneur Eric Holcomb unterzeichnete am Freitagabend (Ortszeit) das von beiden Parlamentskammern des Staats im Mittleren Westen der USA verabschiedete Gesetz. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, bezeichnete dies als "verheerenden Schritt", der Folge der "extremen Entscheidung" des Obersten Gerichtshofs sei.

Textgröße ändern:

Sobald das Gesetz am 15. September wirksam wird, sind Abtreibungen im rund 6,7 Millionen Einwohner zählenden Indiana nur noch nach Vergewaltigungen, Inzest, einer tödlichen Fehlbildung des Fötus oder bei Todesgefahr oder dem Risiko schwerwiegender gesundheitlicher Probleme für die schwangere Frau möglich.

Vor Indiana hatten mehrere US-Bundesstaaten in Erwartung eines Urteils des Obersten Gerichtshofs sogenannte Trigger-Gesetze zu einem Verbot von Abtreibungen verabschiedet, die nach dem Urteil sofort wirksam wurden. In Indiana hatte ein solches Gesetz aber gefehlt, der Staat hatte bisher ein vergleichsweise liberales Abtreibungsrecht. Schwangerschaftsabbrüche waren bis zur 22. Woche erlaubt.

Alexis McGill Johnson, Vorsitzende der Organisation Planned Parenthood (geplante Elternschaft), die sich für das Recht auf Abtreibungen einsetzt, nannte das nun verabschiedete Gesetz "grausam" und "verheerend".

Die Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Jean-Pierre, rief den US-Kongress in ihrer Mitteilung auf, "umgehend" ein Gesetz auf den Weg zu bringen, das die vor der Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichtshofs geltenden Rechte für Frauen wiederherstelle.

Der Supreme Court hatte am 24. Juni das Grundsatzurteil "Roe v. Wade" aus dem Jahr 1973 aufgehoben, das ein landesweites Grundrecht auf Abtreibungen verankert hatte. Die Entscheidung sorgte für ein politisches Erdbeben und gilt als historische Zäsur. Weil es kein Bundesgesetz zu Abtreibungen gibt, können Bundesstaaten seither Schwangerschaftsabbrüche weitgehend oder komplett verbieten.

Erst am Dienstag hatten im - wie Indiana konservativ geprägten - US-Bundesstaat Kansas die Wähler bei einem Referendum für eine Bewahrung des Rechts auf Abtreibungen gestimmt. Die Wähler lehnten es dort mit klarer Mehrheit ab, das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche aus der Landesverfassung zu streichen.

B.Cretella--PV

Empfohlen

Deutschlandticket: Wissing will dauerhafte Lösung und sieht Länder in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat dazu aufgerufen, den Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets rasch zu beenden und eine langfristige Lösung zu finden. "Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt", sagte Wissing der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Er hob dabei die primäre Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hervor. Dies sorgte bei der Union für Verärgerung.

Nach Rassismusvorwürfen: Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Nach Rassismusvorwürfen im Kabinett hat die rechtsgerichtete Regierung des niederländischen Regierungschefs Dick Schoof einen Bruch der Koalition abgewendet. Die Staatssekretärin im Finanzministerium, Nora Achahbar, sei zurückgetreten, teilte Schoof am Freitagabend nach einer fünfstündigen Krisensitzung mit. Die anderen Mitglieder ihrer Partei NSC gehörten dem Kabinett aber weiterhin an. Die Regierung habe beschlossen, "gemeinsam weiterzumachen", sagte Schoof.

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Textgröße ändern: