Pallade Veneta - Musk rüstet sich für gerichtliche Niederlage im Übernahmestreit mit Twitter

Musk rüstet sich für gerichtliche Niederlage im Übernahmestreit mit Twitter


Musk rüstet sich für gerichtliche Niederlage im Übernahmestreit mit Twitter
Musk rüstet sich für gerichtliche Niederlage im Übernahmestreit mit Twitter / Foto: SAMUEL CORUM - AFP/Archiv

Der US-Milliardär Elon Musk rüstet sich für eine potenzielle gerichtliche Niederlage im Streit um die Übernahme des Onlinedienstes Twitter. Wie aus Dokumenten hervorgeht, welche die US-Börsenaufsicht SEC am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichte, verkaufte Musk zwischen vergangenem Freitag und diesem Dienstag rund 7,9 Millionen Aktien seines Elektroautoherstellers Tesla. Ihr Wert beläuft sich auf fast sieben Milliarden Dollar (6,85 Milliarden Euro).

Textgröße ändern:

"Für den (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass Twitter den Abschluss dieses Deals erzwingt und einige Kapitalpartner nicht mitgehen, ist es wichtig, einen Notverkauf von Tesla-Aktien zu vermeiden", erklärte der Unternehmer dazu. Musk hatte im April eine Übernahme von Twitter für einen Preis von 44 Milliarden Dollar angekündigt und in Vorbereitung darauf Tesla-Aktien im Wert von 8,5 Milliarden Dollar verkauft.

Am 8. Juli ließ Musk den Twitter-Deal jedoch wegen angeblich "falscher und irreführender" Angaben des Kurzbotschaftendienstes platzen. Die Twitter-Führung wies die Vorwürfe als unzutreffend und unglaubwürdig zurück und bekräftigte, dass sie die Übernahme auch gegen Musks Widerstand durchsetzen will.

Beobachter halten eine gerichtliche Niederlage des Tesla-Gründers für durchaus denkbar. Möglich wäre auch, dass der Multimilliardär Twitter eine in der Vereinbarung vorgesehene Vertragsstrafe von bis zu einer Milliarde Dollar zahlen muss.

Seit November hat Musk nun Tesla-Aktien im Wert von insgesamt 32 Milliarden Dollar verkauft. "Er sammelt gerade für die Twitter-Sache", sagte Charu Chanana von Saxo Capital Markets der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Sie denke, dass der Unternehmer vom aktuellen Kursgewinn von Tesla seit Ende Mai profitieren wolle. Weitere Experten gingen davon aus, dass Musk weitere Tesla-Aktien verkaufen werde.

Inhaltlich geht es bei der Auseinandersetzung um die Zahl von von Spam- oder Fake-Konten auf Twitter. Musk wirft der Plattform vor, die tatsächliche Zahl der Nutzer, denen auf der Plattform Werbung angezeigt werden kann, zu hoch zu beziffern. Twitter habe zudem Informationen zurückgehalten um zu verhindern, "dass der Betrug aufgedeckt werde".

Twitter bezeichnete diese Begründung für Musks Rückzieher als "Heuchelei" und will ihn gerichtlich zum Vollzug des vertraglich vereinbarten Kaufs zwingen. Musk reichte am vergangenen Donnerstag Gegenklage ein. Der Prozess beginnt am 17. Oktober in Delaware.

Der Kurs der Tesla-Aktie wurde in den vergangenen Wochen stark von dem Twitter-Streit beeinflusst. Zuerst brach er ein, weil die Anleger befürchteten, Musk würde mit der Twitter-Übernahme ein finanzielles Risiko eingehen. Mit Absage der Übernahme erholte er sich wieder.

I.Saccomanno--PV

Empfohlen

Deutschlandticket: Wissing will dauerhafte Lösung und sieht Länder in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat dazu aufgerufen, den Streit um die Finanzierung des Deutschlandtickets rasch zu beenden und eine langfristige Lösung zu finden. "Es muss jetzt ganz schnell eine Lösung her, damit es das Ticket auf Dauer gibt", sagte Wissing der "Augsburger Allgemeinen" (Samstagsausgabe). Er hob dabei die primäre Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hervor. Dies sorgte bei der Union für Verärgerung.

Nach Rassismusvorwürfen: Niederländische Regierung wendet Bruch der Koalition ab

Nach Rassismusvorwürfen im Kabinett hat die rechtsgerichtete Regierung des niederländischen Regierungschefs Dick Schoof einen Bruch der Koalition abgewendet. Die Staatssekretärin im Finanzministerium, Nora Achahbar, sei zurückgetreten, teilte Schoof am Freitagabend nach einer fünfstündigen Krisensitzung mit. Die anderen Mitglieder ihrer Partei NSC gehörten dem Kabinett aber weiterhin an. Die Regierung habe beschlossen, "gemeinsam weiterzumachen", sagte Schoof.

Biden warnt zum Auftakt des Apec-Gipfels in Peru vor "bedeutendem politischen Wandel"

Der scheidende US-Präsident Joe Biden hat bei dem Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) vor einer Ära des politischen Umbruchs gewarnt. "Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich ein bedeutender politischer Wandel vollzieht", sagte Biden am Freitag bei einem Treffen in Lima mit dem japanischen Regierungschef Shigeru Ishiba und dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol. Yoon kam zudem erstmals seit zwei Jahren persönlich mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping zusammen.

US-Regierung stellt Milliarden-Finanzhilfen für Chiphersteller TSMC bereit

Die scheidende US-Regierung stellt dem taiwanischen Chiphersteller TSMC 6,6 Milliarden Dollar (6,27 Milliarden Euro) an direkten Finanzhilfen zur Verfügung, um den Bau mehrerer Produktionsstätten in den USA zu fördern. In einer am Freitag veröffentlichten Erklärung von US-Präsident Joe Biden hieß es, die nun erzielte Einigung mit TSMC werde private Investitionen in Höhe von 65 Milliarden Dollar (61,7 Milliarden Euro) zur Folge haben, um drei hochmoderne Anlagen im Bundesstaat Arizona zu bauen.

Textgröße ändern: