Pallade Veneta - Ataman: Auch Kinder und Jugendliche von Altersdiskriminierung betroffen

Ataman: Auch Kinder und Jugendliche von Altersdiskriminierung betroffen


Ataman: Auch Kinder und Jugendliche von Altersdiskriminierung betroffen
Ataman: Auch Kinder und Jugendliche von Altersdiskriminierung betroffen / Foto: Christof STACHE - AFP/Archiv

Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen aufgrund ihres Alters muss viel ernster genommen werden als bisher. Darauf wies die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes, Ferda Ataman, anlässlich des Weltkindertags am Dienstag hin. "Nicht nur ältere Menschen erleben Altersdiskriminierung, sondern auch Kinder und Jugendliche", erklärte Ataman am Montag. Das Verbot der Altersdiskriminierung im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz gelte in jedem Alter.

Textgröße ändern:

"Wenn Kinder unter 16 Jahren aus Hotels oder Cafés ohne nachvollziehbaren Grund pauschal ausgeschlossen werden, oder wenn Familien keine Wohnung bekommen, weil Kinder angeblich zu viel Lärm machen, dann ist das Altersdiskriminierung", sagte Ataman. Kinder hätten genauso das Recht, überall dabei zu sein. Niemand sei zu jung, "um gleiche Rechte zu haben".

Allerdings reiche der Schutz vor Diskriminierung an vielen Stellen nicht aus, so Ataman. Sie legte ein Rechtsgutachten mit konkreten Vorschlägen vor, um Kinder und auch Eltern künftig noch besser zu unterstützen. Das Gutachten mit dem Titel "Diskriminierung von und wegen Kindern" zeige, dass auch in der Rechtsprechung die Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen als Rechtsverstoß "zu zögerlich geahndet" werde. Das hänge auch damit zusammen, dass der Begriff "Altersdiskriminierung" mit hohem Alter gleichgesetzt werde.

Die Autorinnen und Autoren des Gutachtens schlagen demnach vor, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz zu präzisieren: Der Begriff des "Alters" sollte durch "Lebensalter" ersetzt werden. Eine solche Klarstellung könnte dazu beitragen, dass das Bewusstsein für Diskriminierung junger Menschen geschärft wird, hieß es in der Erklärung Atamans.

Das Gutachten mache außerdem deutlich, dass in Deutschland - anders als in vielen anderen EU-Ländern – auch Eltern nicht ausreichend vor Diskriminierung geschützt seien. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes spricht sich daher dafür aus, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz um das Merkmal der "Fürsorgeverantwortung" zu erweitern, wie Ataman weiter mitteilte. So könnten Eltern besser gegen Diskriminierungen vorgehen, wenn sie beispielsweise im Arbeitsleben als Mütter oder Väter benachteiligt werden.

In dem Gutachten wird zudem vorgeschlagen, Einrichtungen der Kinderbetreuung und Tagespflegepersonen zur Offenlegung ihrer Auswahlkriterien und der Ablehnungsgründe zu verpflichten.

A.dCosmo--PV

Empfohlen

Verband: Fluggäste sollen künftig mehr Flüssigkeit ins Handgepäck mitnehmen können

Flugpassagiere in Deutschland sollen laut Flughafenverband an einigen Airports bald wieder bis zu zwei Liter Flüssigkeit im Handgepäck mitnehmen dürfen. Voraussetzung sei, dass die Sicherheitskontrolle im Flughafen mit einem neuen CT-Scanner erfolge, erklärte der Verband ADV am Dienstag. "Das ist ein großer Schritt für mehr Komfort und schnellere Abläufe an Flughäfen", erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die Technik sei "sicher und zuverlässig".

Datenvolumen in Vertragstarifen großer Anbieter übersteigt Verbrauch um das Sechsfache

Das Datenvolumen in den Vertragstarifen der großen Mobilfunkanbieter übersteigt einer Analyse zufolge den realen Verbrauch von Handynutzerinnen und -nutzern in Deutschland um das Sechsfache. Im Schnitt enthalten die Laufzeittarife der vier großen deutschen Anbieter Telekom, Vodafone, O2 und 1&1 aktuell 72 Gigabyte (GB), wie das Vergleichsportal Verivox am Dienstag mitteilte. Laut einer Marktstudie betrage der Pro-Kopf-Verbrauch pro Monat derzeit aber nur 11,7 GB.

Energieverbrauch im zweiten Quartal weniger stark gestiegen

Deutschlands Energieverbrauch ist nach vorläufigen Berechnungen im ersten Halbjahr um 2,3 Prozent im Vorjahresvergleich angestiegen. Damit habe sich der in den ersten drei Monaten noch kräftige Zuwachs von 5,5 Prozent aber spürbar abgeschwächt, teilte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen in Berlin am Dienstag mit. Der Anstieg ging demnach hauptsächlich auf das kühlere Wetter im Frühjahr zurück, was zu einem höheren Energiebedarf für die Raumwärme führte.

Bunker, Krankenhäuser, Medikamente: DRK beklagt Defizite bei Bevölkerungsschutz

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat vor massiven Problemen beim Bevölkerungsschutz gewarnt. "Die Bevölkerung ist im Krisenfall kaum geschützt", sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter der "Süddeutschen Zeitung" laut Mitteilung vom Dienstag. "Egal, wo Sie hinschauen: Es fehlt an funktionierenden Schutzräumen, an Vorräten für eine Krise, an Kapazitäten in Krankenhäusern und an Medikamenten wie Antibiotika." Ressourcen, um Bürgerinnen und Bürgern in der Krise zu helfen "haben wir in den meisten Fällen nicht", warnte Reuter.

Textgröße ändern: