Pallade Veneta - Zulassungen von Neuwagen in der EU im September erneut angestiegen

Zulassungen von Neuwagen in der EU im September erneut angestiegen


Zulassungen von Neuwagen in der EU im September erneut angestiegen
Zulassungen von Neuwagen in der EU im September erneut angestiegen / Foto: Eric PIERMONT - AFP

Die Zahl der Neuzulassungen von Autos in Europa hat im September erneut zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen die Verkäufe um rund zehn Prozent an, wie der europäische Herstellerverband ACEA am Dienstag mitteilte. Allerdings waren die Verkaufszahlen im Vergleichsmonat September 2021 wegen Lieferkettenproblemen besonders niedrig ausgefallen. Das Absatzniveau liegt weiterhin unter dem von vor der Corona-Pandemie.

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Im August hatte der Verkauf von Neuwagen in Europa nach 13 Monaten erstmals wieder leicht zugenommen. Dieser Trend setzte sich im September fort. Insgesamt rechnet ACEA dennoch damit, dass das Geschäftsjahr 2022 noch schlechter ausfallen wird als 2021.

Im Ländervergleich machte der Neuwagenmarkt in Deutschland mit einem Absatzplus von 14,1 Prozent den größten Sprung. Auch Spanien verzeichnete mit 12,7 Prozent ein starkes Plus. Unterdurchschnittlich fiel das Wachstum hingegen in Frankreich (5,5 Prozent) und Italien (5,4 Prozent) aus. In den ersten neuen Monaten des Jahres gingen die Neuzulassenungen im Jahresvergleich um 9,9 Prozent zurück.

Unter den Herstellern verzeichnete der größte europäische Konzern, Volkswagen, im September einen starken Zuwachs, insbesondere bei den Marken Skoda, Audi und Porsche. Die Nummer zwei, Stellantis, fiel hingegen zurück, besonders die Marken Jeep, Fiat und Citroën. Die Renault-Gruppe schlug sich dank seiner Marke Dacia verhältnismäßig gut.

Ab Frühjahr 2021 hatten logistische Probleme dem Automobilmarkt in Europa und Nordamerika zu schaffen gemacht, etwa ein Mangel an Halbleitern. Wegen einer Stabilisierung des Chipangebots hatte ACEA für die zweite Jahreshälfte 2022 mit einem Aufschwung bei den Autoverkäufen gerechnet. Der Krieg in der Ukraine dämpfte diesen Optimismus.

Peter Fuß, Experte bei der Beratungsfirma EY, sieht dennoch eine zumindest vorübergehende europaweite Erholung. "Der Chipmangel lässt nach, die Liefersituation verbessert sich", erklärte er. "Das dürfte nicht zuletzt an der sinkenden Nachfrage in anderen Branchen liegen, die stark von der Konjunkturschwäche betroffen sind."

Aus den vergangenen Monaten gebe es noch ein "komfortables Polster" an Bestellungen abzuarbeiten, weshalb die Zahl der Neuzulassungen weiter steigen dürfte, erklärte Fuß weiter. Mittelfristig dürften sich "Konjunktureinbuch, Energiekrise und Inflation" aber auch auf dem Neuwagenmarkt bemerkbar machen.

O.Merendino--PV

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