Pallade Veneta - Berufsverband für Pflegeberufe sieht Deutschland vor großer Pflegekrise

Berufsverband für Pflegeberufe sieht Deutschland vor großer Pflegekrise


Berufsverband für Pflegeberufe sieht Deutschland vor großer Pflegekrise
Berufsverband für Pflegeberufe sieht Deutschland vor großer Pflegekrise / Foto: THOMAS KIENZLE - AFP/Archiv

Die Präsidentin des Berufsverbands für Pflegeberufe, Christel Bienstein, sieht Deutschland vor einer großen Pflegekrise. In den kommenden zehn Jahren verliere die Branche mehrere hunderttausend Pflegende, die in den Ruhestand gingen, sagte Bienstein am Dienstag im Deutschlandfunk. Das bedeute, dass viele Menschen keinen ambulanten Pflegedienst mehr fänden. Auch werde es schwieriger, pflegebedürftige Angehörige in stationären Einrichtungen unterzubringen, weil das Personal fehle.

Textgröße ändern:

Bienstein forderte eine Risikoplanung und eine grundsätzliche Gesundheitsreform. Dabei gehe es auch um das Vermeiden unnötiger Operationen und einen sinnvollen Zusammenschluss von Krankenhäusern. Zudem würden Primärversorgungszentren in den Regionen gebraucht, in denen es nicht genügend Hausärzte gebe.

Der Personal- und Nachwuchsmangel in der Pflege rückte im Zuge der Corona-Pandemie stärker ins Rampenlicht. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will unter anderem durch den Abbau von Klinikübernachtungen für Entlastungen sorgen. Dadurch würden belastende Schichten wie etwa Nachtdienste reduziert. Vieles könne ambulant behandelt werden, sagte er.

Im Bundestag wird zudem Lauterbachs Entwurf für ein Krankenhauspflegeentlastungsgesetz beraten. Es sieht den Einsatz eines Personalbemessungsinstruments namens PPR 2.0 vor. Dieses soll in drei Stufen eingeführt werden, um auf den Stationen eine gute Besetzung zu erreichen.

A.Graziadei--PV

Empfohlen

Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Scholz drückt aufs Tempo

Der mögliche Abschluss des EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste. Auch aus Italien kam Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich dagegen am Rande des G20-Treffens in Rio de Janeiro erneut für einen schnellen Abschluss aus.

Datendiebstahl bei Facebook: Nutzer können nach BGH-Urteil auf Schadenersatz hoffen

Dreieinhalb Jahre nach einem großen Datenschutzvorfall bei Facebook können zahlreiche Betroffene nun auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe stärkte am Montag in einem Grundsatzurteil ihre Position. Demnach kann schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten ein immaterieller Schaden sein. Weitere negative Folgen müssen nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Dänemark besteuert künftig Methanausstoß von Kühen und Schweinen

Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf pupsende und rülpsende Rinder und Schweine ein. Im Parlament sei eine entsprechende überparteiliche Vereinbarung getroffen worden, teilte die Regierung in Kopenhagen am Montag mit. Der Staat unterstützt betroffene Landwirte finanziell.

Argentinien verweigert sich als einziges G20-Land der Allianz gegen den Hunger

Argentinien verweigert als einziges Land der G20-Gruppe seine Beteiligung an einer globalen Allianz gegen den Hunger. Dies teilte die brasilianische Regierung mit, die an diesem Montag und Dienstag den G20-Gipfel in Rio de Janeiro ausrichtet. Die Allianz gegen den Hunger sollte später am Montag zum Auftakt des Gipfels vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva formell lanciert werden.

Textgröße ändern: