Pallade Veneta - Aufträge im Bauhauptgewerbe stark zurückgegangen

Aufträge im Bauhauptgewerbe stark zurückgegangen


Aufträge im Bauhauptgewerbe stark zurückgegangen
Aufträge im Bauhauptgewerbe stark zurückgegangen / Foto: Christof STACHE - AFP/Archiv

Die stark gestiegenen Materialpreise und die höheren Baukreditzinsen sorgen dafür, dass immer mehr Bauvorhaben abgesagt oder gar nicht erst geplant werden. Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ging von Juli bis August preisbereinigt um 6,0 Prozent zurück, im Vergleich zum Vorjahresmonat um 15,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Im Wohnungsbau betrug der Rückgang laut Branchenverband ZDB sogar 24 Prozent im Vorjahresvergleich.

Textgröße ändern:

In den ersten acht Monaten des Jahres schrumpfte der Wert der Aufträge im Bauhauptgewerbe laut Statistik preisbereinigt um 5,2 Prozent. Auch der Umsatz der Branche ging zurück: Im Vergleich zum August 2021 betrug das Minus 5,1 Prozent, in den ersten acht Monaten des Jahres waren es 4,3 Prozent.

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie korrigierte seine Jahresprognose entsprechend kräftig nach unten. "Wir halten einen realen Umsatzrückgang von fünf Prozent für realistisch", sagte Präsident Peter Hübner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Anfang des Jahres hatte der Verband noch mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet. "Wir befürchten, dass den Bauherren das Geld ausgeht."

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) forderte, der "Druck der Materialpreisentwicklung auf die Baupreise muss reduziert werden". Die Baustoffindustrie sei "schnellstmöglich" auf Entlastungen angewiesen. Der Wohnungsbau brauche "dringend" die von der Regierung angekündigte Gaspreisbremse.

Private Investoren bräuchten eine zielentsprechende Neubauförderung. "Hier fehlt es deutlich an Wumms", kritisierte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. "Es zeigt sich immer deutlicher, dass der politische Anspruch, im Jahr 400.000 Wohnungen zu errichten, nicht aufgehen wird."

Der Umsatz der Branche lag in den acht Monaten bis August bei knapp 66 Milliarden Euro, der Auftragsbestand bei fast 68 Milliarden Euro. Ohne Berücksichtigung der Inflation stiegen die Werte im Vorjahresvergleich deutlich - nach Berücksichtigung der Preisentwicklung allerdings gingen sie zurück. Das Statistikamt erfasst Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten, die Hochbauten im Rohbau errichten und Tief- oder Spezialbauarbeiten ausführen.

F.M.Ferrentino--PV

Empfohlen

Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Scholz drückt aufs Tempo

Der mögliche Abschluss des EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste. Auch aus Italien kam Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich dagegen am Rande des G20-Treffens in Rio de Janeiro erneut für einen schnellen Abschluss aus.

Datendiebstahl bei Facebook: Nutzer können nach BGH-Urteil auf Schadenersatz hoffen

Dreieinhalb Jahre nach einem großen Datenschutzvorfall bei Facebook können zahlreiche Betroffene nun auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe stärkte am Montag in einem Grundsatzurteil ihre Position. Demnach kann schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten ein immaterieller Schaden sein. Weitere negative Folgen müssen nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Dänemark besteuert künftig Methanausstoß von Kühen und Schweinen

Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf pupsende und rülpsende Rinder und Schweine ein. Im Parlament sei eine entsprechende überparteiliche Vereinbarung getroffen worden, teilte die Regierung in Kopenhagen am Montag mit. Der Staat unterstützt betroffene Landwirte finanziell.

Argentinien verweigert sich als einziges G20-Land der Allianz gegen den Hunger

Argentinien verweigert als einziges Land der G20-Gruppe seine Beteiligung an einer globalen Allianz gegen den Hunger. Dies teilte die brasilianische Regierung mit, die an diesem Montag und Dienstag den G20-Gipfel in Rio de Janeiro ausrichtet. Die Allianz gegen den Hunger sollte später am Montag zum Auftakt des Gipfels vom brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva formell lanciert werden.

Textgröße ändern: