Metallarbeitgeber legen erstes Angebot vor - IG Metall lehnt ab
In den Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie haben die Arbeitgeber in der dritten Runde ein erstes Angebot vorgelegt. Sie schlugen am Donnerstag eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3000 Euro bei einer Laufzeit von 30 Monaten vor. Die IG Metall lehnte dies umgehend ab und stellte Warnstreiks ab Freitag in Aussicht.
Die Metallarbeitgeber wollen nach eigenen Angaben von der Bundesregierung geschaffene Möglichkeit einer steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleichsprämie von 3000 in vollem Umfang ausschöpfen. Dies bedeute "für die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen ein Lohnplus, das mehr als zehn Prozent eines Jahresverdiensts entspricht", erklärte etwa der Verband Südwestmetall.
"Die Einmalzahlung von 3000 Euro ist für alle ein satter Betrag, und für die unteren Lohngruppen wirkt sie besonders stark", sagte Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf der "Süddeutschen Zeitung".
Die IG Metall fordert hingegen acht Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Gewerkschaft wies das Angebot der Arbeitgeber daher umgehend zurück. Es fehle ein konkretes Angebot für eine dauerhafte Tabellenerhöhung, erklärte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Außerdem seien 30 Monate eine "Rekordlaufzeit". "Wir werden am Nachmittag in der Tarifkommission über flächendeckende Warnstreiks entscheiden."
Die IG Metall ist bundesweit in sieben Bezirke eingeteilt. Sie verhandelt für insgesamt rund 3,8 Millionen Beschäftigte. Am Freitag läuft die Friedenspflicht aus - ab dann sind Warnstreiks möglich.
A.Tucciarone--PV