Pallade Veneta - Arbeitgeberpräsident sieht Rentensystem vor Zusammenbruch

Arbeitgeberpräsident sieht Rentensystem vor Zusammenbruch


Arbeitgeberpräsident sieht Rentensystem vor Zusammenbruch
Arbeitgeberpräsident sieht Rentensystem vor Zusammenbruch / Foto: DENIS CHARLET - AFP/Archiv

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger hat vor einem Zusammenbruch des Rentensystems gewarnt und das geplante Bürgergeld kritisiert. Wir brauchen eine "große Sozialreform", die die Dimension der Wirtschafts- und Sozialreformen nach der Wiedervereinigung habe, sagte Dulger der "Bild am Sonntag". "So wie unsere Sozialversicherungen heute funktionieren, werden sie in den kommenden fünf Jahren nicht mehr funktionieren", mahnte er. "Die Kosten werden explodieren."

Textgröße ändern:

Besonders dringend bedürfe es einer "Sanierung der Altersvorsorge", sagte der Arbeitgeberpräsident weiter. "Die Finanzierung unseres Rentensystems steht vor dem Zusammenbruch." Konkret schlägt Dulger vor, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. "Es darf nicht sein, dass die weiter wachsende Lebenserwartung zu einem immer noch längeren Ruhestand führt."

Um die Wichtigkeit des Themas zu verdeutlichen, brauche es "in der Sozialpolitik Prognosen wie in der Klimapolitik", so Dulger weiter. "Die Bundesregierung sollte regelmäßig über die künftige Entwicklung der Sozialbeiträge berichten. So wird der Handlungsdruck für alle sichtbar." Die Reform der sozialen Sicherungssysteme sei sicherlich ähnlich herausfordernd wie die Energiewende, "aber zweifelsfrei genauso wichtig für die Generationengerechtigkeit".

Eine große Gefahr sieht Dulger auch in der Einführung des Bürgergeldes, das nach den Plänen der Ampel-Koalition zum Jahreswechsel das bisherige Hartz-IV-System ersetzen soll. "Das Bürgergeld droht unsere Gesellschaft zu spalten", warnte der Arbeitgeberpräsident. "Es kann nicht sein, dass ein Teil der Menschen, die morgens zur Arbeit gehen, nur wenig mehr Geld zur Verfügung hat als jemand, der morgens nicht zur Arbeit geht."

E.M.Filippelli--PV

Empfohlen

Paus und Faeser stellen Statistik zu Hass und Gewalt gegen Frauen vor

Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellen am Dienstag (09.00 Uhr) das erste "Bundeslagebild geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" vor. Die Daten wurden vom Bundeskriminalamt (BKA) zusammengestellt; an der Pressekonferenz nimmt auch BKA-Vizepräsident Michael Kretschmer teil.

Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Scholz drückt aufs Tempo

Der mögliche Abschluss des EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste. Auch aus Italien kam Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich dagegen am Rande des G20-Treffens in Rio de Janeiro erneut für einen schnellen Abschluss aus.

Datendiebstahl bei Facebook: Nutzer können nach BGH-Urteil auf Schadenersatz hoffen

Dreieinhalb Jahre nach einem großen Datenschutzvorfall bei Facebook können zahlreiche Betroffene nun auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe stärkte am Montag in einem Grundsatzurteil ihre Position. Demnach kann schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten ein immaterieller Schaden sein. Weitere negative Folgen müssen nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Dänemark besteuert künftig Methanausstoß von Kühen und Schweinen

Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf pupsende und rülpsende Rinder und Schweine ein. Im Parlament sei eine entsprechende überparteiliche Vereinbarung getroffen worden, teilte die Regierung in Kopenhagen am Montag mit. Der Staat unterstützt betroffene Landwirte finanziell.

Textgröße ändern: