Pallade Veneta - Tokio erkennt gleichgeschlechtliche Partnerschaften an

Tokio erkennt gleichgeschlechtliche Partnerschaften an


Tokio erkennt gleichgeschlechtliche Partnerschaften an
Tokio erkennt gleichgeschlechtliche Partnerschaften an / Foto: Yuichi YAMAZAKI - AFP

Die Stadtverwaltung von Tokio hat am Dienstag erstmals Zertifikate an gleichgeschlechtliche Paare ausgegeben, die in der japanischen Hauptstadt leben und arbeiten. Damit werden LGBTQ-Paare bei Inanspruchnahme bestimmter öffentlicher Dienstleistungen wie verheiratete Paare behandelt - unter anderem im Krankenhaus.

Textgröße ändern:

In Japan haben bereits mehr als 200 kleinere Kommunen Schritte zur Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften unternommen. Die anerkannten Partnerschaften entsprechen im engeren Sinne nicht den gesetzlichen Ehen. Aber sie bringen sowohl für Einwohner als auch für Berufspendler Verbesserungen bei der Wohnungssuche, medizinischer Versorgung und staatlicher Fürsorge.

"Meine größte Sorge war, dass wir in einer Notaufnahme nicht wie Partner behandelt würden", sagte Miki der Nachrichtenagentur AFP in ihrer Wohnung in Tokio, in der Fotos von ihr und ihrer 36-jährigen Freundin aus den USA den Kühlschrank schmücken. Bislang hatten beide für den Notfall lediglich einen Zettel mit den Kontaktdaten der Partnerin im Portemonnaie. "Wir hatten den Eindruck, dass offizielle Dokumente der Regierung effizienter sind", begründet sie den Antrag auf das offizielle Zertifikat.

Bis Freitag beantragten offiziellen Angaben zufolge 137 Paare das Zertifikat. "Ich hoffe, dass wir nun Zugang zu verschiedenen Diensten haben werden, ohne unsere Beziehung zu erläutern", sagte Yoriko, die mit ihrer langjährigen Freundin Soyoka Yamamoto, das Zertifikat erhielt. Die Entscheidung der Stadtverwaltung von Tokio sei "ein großer Schritt nach vorn".

Japan wird von einer konservativen Partei regiert, die traditionelle Familienwerte hochhält. Aber eine Umfrage des Instituts NHK aus dem Jahr 2021 zeigte, dass inzwischen 57 Prozent der Bevölkerung Verständnis für homosexuelle Beziehungen aufbringen, während 37 Prozent diese ablehnen. Die englische Abkürzung LGBTQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transgender und queer.

A.Saggese--PV

Empfohlen

Paus und Faeser stellen Statistik zu Hass und Gewalt gegen Frauen vor

Bundesfrauenministerin Lisa Paus (Grüne) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) stellen am Dienstag (09.00 Uhr) das erste "Bundeslagebild geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten" vor. Die Daten wurden vom Bundeskriminalamt (BKA) zusammengestellt; an der Pressekonferenz nimmt auch BKA-Vizepräsident Michael Kretschmer teil.

Bauern fordern Stopp von EU-Mercosur-Abkommen - Scholz drückt aufs Tempo

Der mögliche Abschluss des EU-Freihandelsabkommens mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten erhitzt die Gemüter europäischer Landwirte. Der Deutsche Bauernverband forderte einen Stopp des Abkommens, in Frankreich entzündete sich eine neue Welle landesweiter Proteste. Auch aus Italien kam Kritik. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sprach sich dagegen am Rande des G20-Treffens in Rio de Janeiro erneut für einen schnellen Abschluss aus.

Datendiebstahl bei Facebook: Nutzer können nach BGH-Urteil auf Schadenersatz hoffen

Dreieinhalb Jahre nach einem großen Datenschutzvorfall bei Facebook können zahlreiche Betroffene nun auf Schadenersatz hoffen. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe stärkte am Montag in einem Grundsatzurteil ihre Position. Demnach kann schon der kurze Kontrollverlust über eigene Daten ein immaterieller Schaden sein. Weitere negative Folgen müssen nicht nachgewiesen werden. (Az. VI ZR 10/24)

Dänemark besteuert künftig Methanausstoß von Kühen und Schweinen

Dänemark führt als erstes Land der Welt eine Steuer auf pupsende und rülpsende Rinder und Schweine ein. Im Parlament sei eine entsprechende überparteiliche Vereinbarung getroffen worden, teilte die Regierung in Kopenhagen am Montag mit. Der Staat unterstützt betroffene Landwirte finanziell.

Textgröße ändern: