Thüringens Ministerpräsident Ramelow geht bei Anfeindungen durch die Stadt
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wird nach eigenen Angaben regelmäßig wegen seiner bei ihm diagnostizierten Leserechtschreibschwäche in den sozialen Medien angefeindet. "Ich gehe offen mit dem Thema Legasthenie um, mit meinem eigenen Handicap", sagte der 68-Jährige den Zeitungen der Ippen-Media-Gruppe vom Mittwoch. Inzwischen habe er gelernt, mit Anfeindungen umzugehen. "Und wenn einer kommentiert, der kann ja gar nicht schreiben, antworte ich immer - ja, stimmt."
Eine Zeit lang hätten ihn solche persönlichen Beleidigungen verletzt. "Aber ich habe eine Methode gefunden, die mir in solchen Momenten hilft", sagte Ramelow. "Wenn sich eine Verletzung gefährlich meiner Seele nähert, stehe ich auf und gehe eine Runde durch die Stadt und gucke Menschen an." Dann werde er unzählige Male freundlich gegrüßt und angelächelt. "Und dann denke ich, jo, das ist die eigentliche Welt." Er blocke überdies konsequent aggressive Nutzer.
R.Lagomarsino--PV