US-Schauspielerin Meryl Streep erhält in Cannes Goldene Ehrenpalme
US-Schauspielerin Meryl Streep wird beim Filmfestival in Cannes mit einer Goldenen Ehrenpalme ausgezeichnet. Die 74-Jährige erhalte die Ehrung bei der Eröffnungsfeier des renommierten Filmfestivals, teilten die Organisatoren am Donnerstag mit. "Sie hat in fast 50 Jahren Filmgeschichte zahlreiche Meisterwerke geprägt und zählt zu unserer kollektiven Vorstellungswelt", erklärten die Festivalleiter Thierry Frémaux und Iris Knobloch.
Es ist demnach erst das zweite Mal, dass Streep an dem Festival teilnimmt. Vor 35 Jahren hatte sie in Cannes einen Darstellerpreis für ihre Rolle in dem Film "Ein Schrei in der Dunkelheit" erhalten. Ihre Rückkehr nach Cannes sei "ebenso erträumt wie erhofft", erklärte die Festival-Leitung.
Die 74-jährige US-Schauspielerin war in der vergangenen Woche mit dem renommierten spanischen Prinzessin-von-Asturien-Preis ausgezeichnet worden. Streep hat bereits mehr als 60 Filme gedreht und drei Mal einen Oscar gewonnen, den letzten 2012 für ihre Rolle als britische Premierministerin Margaret Thatcher. Sie wurde insgesamt 21 Mal für einen Oscar nominiert. In Erinnerung blieben etwa ihre Rollen in "Kramer gegen Kramer", "Jenseits von Afrika" und "Der Teufel trägt Prada".
Streep hatte 2017 mit einer flammenden Rede kurz vor dem Amtsantritt des künftigen US-Präsidenten Donald Trump Aufsehen erregt, in dem sie dessen Politik kritisierte, ohne ihn namentlich zu nennen. Trump hatte sie anschließend als "eine der am meisten überschätzten Schauspielerinnen" bezeichnet.
Die 77. Filmfestspiele von Cannes finden vom 14. bis 25. Mai an der französischen Mittelmeerküste statt. "Star Wars"-Erfinder George Lucas soll dabei ebenfalls eine Goldene Ehrenpalme für sein Lebenswerk erhalten.
Im Hauptwettbewerb sind in diesem Jahr viele französische und US-Produktionen zu sehen, darunter der Monumentalfilm "Megalopolis" von Francis Ford Coppola. Von den 22 Filmen sind lediglich vier von Frauen gemacht, im vergangenen Jahr waren es sieben.
Deutsche Filme sind dieses Jahr nicht im Wettbewerb. In einer Nebenreihe wird die kanadisch-deutsche Ko-Produktion "Rumours" (Gerüchte) gezeigt, in der die US-australische Schauspielerin Cate Blanchett die Rolle von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen spielt. Zu den in Cannes vertretenen deutschen Schauspielern zählen Diane Kruger und Franz Rogowski.
Der Vorsitz der Jury hat die Filmemacherin Greta Gerwig, die zuletzt mit der Komödie "Barbie" enormen Erfolg hatte. Der französische Schauspieler Omar Sy ist ebenfalls in der Jury. Erstmals gibt es bei dem Festival auch einen Wettbewerb für sogenannte immersive Werke, die Technologien wie virtuelle oder erweiterte Realität nutzen.
O.Merendino--PV